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Esper unter uns

Esper unter uns

Titel: Esper unter uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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erzählt.«
    Donleavy lachte und legte den Arm um die Schultern seiner Frau. »Sie ist eine von Johns besten Publicityleuten. Manchmal habe ich gar das Gefühl, daß sie mich verlassen würde, wenn John nur mit den Fingern schnippte und sie einlud, ganz hier zu leben.«
    »So leicht wirst du mich nicht los«, sagte Ella lachend.
    Victor musterte die heiteren, von Sonne, Wind und Wetter gebräunten Gesichter, aber er wurde sich nicht klar, welches dem Eigentümer der Insel gehörte. Er mußte warten, bis die Fähre angelegt hatte, ehe seine Neugier befriedigt wurde. Kaum war die Laufplanke ausgelegt, kam ein kleiner Mann in hellblauem T-Shirt herbeigeschossen.
    »Ella, mein Engel! Wie schön, dich wiederzusehen! Und George, du alter Teufel!«
    »John, ich möchte dich mit Victor Coleman bekannt machen«, sagte Ella, nachdem sie die Begrüßung über sich hatte ergehen lassen. »Ohne ihn wäre ich jetzt nicht hier.«
    »Ich weiß. George hat es mir bereits erzählt. Willkommen auf Telfan.« Die Hand war warm und fest, das Lächeln freundlich und ohne Vorbehalt. Selbst ohne die herzlichen Vibrationen aus seiner obersten Ebene, hätte Victor jetzt nicht länger daran gezweifelt, daß Ella recht gehabt hatte. Anderson war ein Mensch, den man gern haben mußte. »Schön, Sie kennenzulernen, Mr. Anderson.«
    »Nennen Sie mich bitte John. Wir halten auf Telfan nicht viel von Förmlichkeiten«, sagte der kleine Mann. Immer noch lächelnd drehte er sich dem Kai zu. »Wo ist denn nur meine Tochter? Sie wollte doch gleich nachkommen. Ah, da ist sie ja!« Ein Mädchen von Anfang zwanzig kam nun ebenfalls die Laufplanke hoch.
    »Sylvia, das ist Victor Coleman«, sagte Anderson, nachdem das Mädchen Ella und Donleavy herzlich begrüßt hatte.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen, Sylvia«, sagte Victor und stellte fest, als er in ihre honigfarbenen Augen schaute, daß es mehr als eine Floskel war. Sylvia war eine wahre Augenweide mit ihrer schlanken, sportlichen Figur, der sonnengetönten Haut und dem langen hellbraunen Haar. Sie trug eine am Hals offene grünweiß karierte Hemdbluse und eine dunkelbraune Hose.
    Ihre gesunde Weiblichkeit zog ihn sofort an, und er spürte, daß auch sie ihn anziehend fand. Es war wie in einem Liebesroman, wo die zwei Hauptpersonen sich zum erstenmal in die Augen schauten und sofort wußten, daß sie füreinander bestimmt waren – nur daß es hier keine rührselige Phantasie war. Wie so viele andere Phänomena im menschlichen Benehmen ließen diese Momente sich von einem Psiverstand leicht erklären. Sogenannte normale Menschen reagierten ständig auf subliminale Informationen jenseits der Grenzen bewußter Wahrnehmung, und es bestand kein Zweifel, daß Psi, von den Beteiligten ungeahnt, eine große Rolle in körperlicher Anziehungskraft spielte. Victor hielt die Hand des Mädchens ein wenig länger als nötig und gestattete seiner natürlichen Anziehung, sich mit ihrer auf der obersten Ebene zu vermischen. Mit ihr würde es zwar zu keinen gemeinsamen geistig-sexuellen Himmelsflügen kommen können wie mit Flower – dazu waren ihre Psikräfte viel zu rudimentär –, aber es bestand kein Zweifel, daß die Nähe ihres gesunden jungen Körpers ihn erregte.
    »Victor – fein, daß Sie mitkommen konnten.« Ihre Augen hielten seine, ihre Aufregung, die durch den Feedbackeffekt von Victors Geist erhöht wurde, hatte die Sonnenbräune ihres Teints noch tiefer gefärbt.
    Um sie nicht weiter zu verwirren, brach er die geistige Verbindung ab. »Sie haben es schön hier«, sagte er. »Wohnen Sie immer hier?«
    Aus dem Bann entlassen, gewann sie schnell ihre vorherige Lebhaftigkeit zurück. »Ich bin jetzt seit dem Frühjahr hier, aber ich werde vermutlich im Herbst wieder nach London zurückkehren. Das heißt, wenn Daddy ohne mich auskommen kann.«
    Anderson lachte. »Sie verbringt die meiste Zeit am Schwimmbecken, und dann fragt sie, ob ich ohne sie auskommen kann!« Er wandte sich an Donleavy. »Ich habe für deine Begleitung Unterkunft hier unten im Städtchen besorgt, ist dir das recht?«
    Donleavy nickte. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß wir in deiner Burg Sicherheitsprobleme haben könnten.«
    »Gut. Dann wollen wir uns schon mal auf den Weg machen. Meine Leute schaffen euer Gepäck etwas später hoch.« Er führte sie über den Kai zu einer grauen Metalltür im Sandsteinfelsen. »Natürlich steht jedem mit überschüssiger Energie frei, die Treppe zu benutzen«, sagte er, als die Aufzugstür

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