Essen statt stressen
Um es zu gewinnen, benötigt er rasch wirkenden Zucker, beispielsweise Traubenzucker. Statt der Schokolade würde auch eine Banane helfen! Oder präventiv: Wer mehrmals die Woche Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Bohnen oder Linsen zu sich nimmt, sorgt für ausreichend Vitamin B, Magnesium und Kalzium im Körper. Diese Wirkstoffe helfen, die Nerven zu beruhigen und jede Aufregung abzumildern. Wer sich oft und reichlich mit Vollkornprodukten wie Brot, Nudeln oder Müsli ernährt, sorgt für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Er garantiert, dass die Hungerattacken in Stresssituationen deutlich sanfter ausfallen oder ganz ausbleiben. Auch ein Glas Mineralwasser, Kaugummikauen und Zähneputzen sind bewährte Sofortmaßnahmen.
Eine überraschend einfache Methode, den Hunger zu überlisten, haben Forscher der Carnegie Mellon University herausgefunden.
Sie forderten Probanden auf, sich möglichst genau vorzustellen, 33 Schokobonbons zu essen. Dann boten sie den Testpersonen an, die Süßigkeiten tatsächlich zu naschen – durch die Imagination ließ sich der Appetit weitgehend wegdenken, wenn sich die Versuchsteilnehmer den Genuss in allen Einzelheiten konkret vorstellten: vom Griff in die Schale über das Auspacken bis zum letzten Lutschen und Schlucken der schmelzenden Schokolade im Mund. Die Forscher nennen das Phänomen Habituation: Der Körper gewöhnt sich an bekannte Reize, und oft reiche die reine Vorstellung des Reizes, um die Gelüste zu befriedigen. Auch wenn die Methode nicht gleich zu 100 Prozent bei Ihnen wirkt, zeigt der Versuch doch, wie gut wir uns durch Vorstellungskraft und Willen von den Kalorienfesseln und Suchteffekten lösen können! Auch für Sie gilt: Sie sind stärker, als Sie glauben.
Über den Dingen stehen: Werden Sie Ihr eigener Stressmanager
»Alles Gelingen hat sein Geheimnis, alles Misslingen seine Gründe.«
Joachim Kaiser, Kulturjournalist
Auf der Suche nach Auswegen aus dem Teufelskreis aus Stress und Übergewicht ist das Erlernen einer Entspannungstechnik die einfachste und nächstliegende Sofortmaßnahme. Wenn man die Ursachen des Stresses nicht beseitigen kann, so kann man doch entspannt besser damit umgehen. Auch wenn das nicht immer vollständig möglich ist, so kann man doch in vielen Fällen den Stress reduzieren, wenn man sich fragt, ob es wirklich notwendig
ist, perfekt zu sein. Muss die Küche immer wie geleckt aussehen? Reicht es nicht auch, wenn man die Steuerabrechung zum 31. 3. des nächsten Jahres fertig stellt? Und für Männer: Auch ungewaschene Autos sind verkehrstüchtig!
Nicht ohne Grund wurde die Buchserie »Simplify your life« zu einem langjährigen Bestseller – der Bedarf an praktischen Vereinfachungsvorschlägen und Entschleunigungstherapien scheint auch weiterhin riesig zu sein.
In der Eigentherapie müssen Sie erst einmal die individuellen Symptome erkennen und Stressreaktionen als solche wahrnehmen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem unkontrollierten Essverhalten und Stress?
Versuchen Sie zunächst selbst einen Ausweg aus dem Teufelskreis zu finden – mit dem Lesen dieses Buches und dem Befolgen der Tipps sind Sie auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Wenn das Verlangen doch zu groß wird und einem Gewichtmanagement im Wege steht, müssen Sie fachärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Erster Schritt der Do-it-yourself-Hilfe: Analysieren der Auslöser Ihrer Belastungsreaktionen
Zweiter Schritt: Ausschalten oder zumindest Abmildern des Stressors
Dann: Erlernen und Einüben von Methoden zur Stressbewältigung
Am Anfang des Stresskapitels erläuterte ich, dass Stress ja eigentlich nicht immer negativ sein muss – nur die eigene Bewertung von Situationen führt dazu, dass etwas nervt. Viele Menschen lieben volkstümliche Musik, ich bekomme sofort feuchte Hände, werde zappelig und möchte diesen störenden Musik-Klamauk sofort
abstellen. Nicht immer gelingt es mir, darauf souverän zu reagieren, etwa bei zusätzlichem Generve – wenn etwa im volkstümlich beschallten Biergarten kein Platz mehr frei ist und der Magen knurrt, kann selbst ich aus der Haut fahren. Und meine Begleiter – meist die Familie – werden von einem schlechtgelaunten, hungrigen Stressopfer als Blitzableiter für die negativen Emotionen missbraucht.
Solche und weit schlimmere Stresssituationen laufen eigentlich immer nach dem gleichen Schema ab:
Man erkennt den Stressor nicht.
Die Stressreaktion läuft sehr schnell, scheinbar unbewusst und automatisch ab.
Man ist
Weitere Kostenlose Bücher