Essen statt stressen

konzentrieren mussten und viele private Angelegenheit oder Gesundheitsprinzipien im Sog des Ehrgeizes sträflich vernachlässigt wurden: gute Ernährung, ausreichend Schlaf, Freundschaften, Familienleben, Hobbys. Nach dem Maximalerfolg ist dann keine Steigerung mehr sichtbar, und Siege schmecken gar nicht so nachhaltig süß, wie es die Vorfreude versprach. Frustration und Einsamkeit machen sich breit statt permanentem Glücksgefühl oder gar ewiger Ekstase! Negativerlebnisse führen zu Desillusionierung und Apathie, psychosomatischen Erkrankungen, Depression, Aggressivität und einer erhöhten Suchtgefährdung.
    Menschen mit einem erhöhten Risiko für Burn-out reagieren auf Überlastung oftmals mit noch mehr Engagement. Sie laufen Gefahr, in einen Teufelskreis zu geraten: Die Symptome völliger körperlicher, geistiger und emotionaler Erschöpfung, Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen und das Gefühl, den Aufgaben nicht gewachsen zu sein und zu scheitern, beschleunigen sich gegenseitig. Die psychische und physische Leistungsfähigkeit nimmt kontinuierlich ab, gleichzeitig verlieren Burn-out-Opfer die Fähigkeit
abzuschalten, zu entspannen. Viele schaffen es deshalb ohne externe Hilfe (Arzt, Coach, kluger und sensibler Partner) nicht, diesem fatalen Strudel zu entkommen.
    Wie viele Menschen vom Burn-out-Syndrom betroffen sind, ist wissenschaftlich umstritten. Eine Häufung tritt jedoch bei Ärzten, Lehrern und in den Pflegeberufen auf. In diesen Berufsgruppen sollen zwischen 10 und 50 Prozent über eine solch gravierende Symptomatik klagen. Mehr zum Thema finden Sie zum Beispiel in Burn-out – Wenn die Maske zerbricht von Dr. Manfred Nelting.
    Das folgende Kapitel geht von der ungeklärten Burn-out-Problematik zurück zum Zusammenhang zwischen Stress und Übergewicht. Denn mithilfe bewährter Entspannungstechniken können Sie Stressoren regelrecht austricksen und mit dieser neuen Strategie auch dem emotionalen Essen vorbeugen.

Die neue Strategie: Relaxen statt Eis schlecken
Endlich Entspannung – so geht’s
    »Beginne damit, bei alltäglichen Routinehandlungen aufmerksam zu sein. […] Es gibt keine einzige Situation im Leben, bei der du dich verspannen musst. Anspannung ist einfach nur deine Unaufmerksamkeit und Ungeduld.«
    Dieses Lebenshilfezitat stammt vom indischen Philosophen Rajneesh Chandra Mohan Jain, dem später umstrittenen Guru Bhagwan.

    Ziel ihres Anti-Stress-Programms ist es zu lernen, sich nachhaltig zu erholen und in Zukunft mit den Belastungen Ihres Alltags so umgehen zu können, dass Sie auch langfristig gesund bleiben. Was passiert eigentlich im Körper, wenn wir entspannen?
    Entspannungstechniken aktivieren gezielt den so genannten Parasympathikus. Er ist Teil unseres vegetativen Nervensystems, also eine Art Schaltzentrale der Nerven. Damit werden alle lebenswichtigen Prozesse gesteuert wie beispielsweise der Herzschlag, die Atmung und unser Blutdruck. Den Parasympathikus kann man auch als unseren »Ruhenerv« bezeichnen. Denn er dämpft bestimmte Körperprozesse wie Muskelspannung, Atmung, oder Herzschlag, und er sorgt dafür, dass wir uns überhaupt
entspannen und erholen können. Die gute Nachricht: Der Parasympathikus lässt sich trainieren – und dies ist das Prinzip aller erfolgreichen Entspannungstechniken. Weil Gehirn und Körper dabei intensiv zusammenarbeiten, führt die Entschleunigung der Körperfunktionen auch zu einer geistigen Entspannung. So können die gängigen Entspannungsübungen auch negative Stimmungen und Gefühle wie Angst, Ärger oder Wut therapieren.
    Entspannungstechniken haben eine weitere, nachhaltige Wirkung: Auch unsere Persönlichkeit profitiert. Wer regelmäßig für Entspannung im Alltag sorgt, geht souverän durchs Leben.
    10 angenehme Methoden um zu entspannen statt Kalorien zu verschlingen
    Jeder entspannt anders: Während manche Menschen durch einen Spaziergang oder in der Badewanne wunderbar abschalten können, hilft anderen nur eine richtige Entspannungstechnik. Es gibt viele unterschiedliche Entspannungsmethoden. Bei manchen ist die Wirkung wissenschaftlich belegbar, andere gelten eher als esoterischer Zauber – mindestens eine davon wird auch für Sie die richtige sein.
    1. Autogenes Training: In sich versinken
    Mit diesem Entspannungsverfahren kann man Ruhe und Entspannung durch gedankliches Vorsagen bestimmter Formeln herbeiführen. Die Autosuggestion hat dann etwa diesen Inhalt: »Mein Herz schlägt ruhig und regelmäßig« oder »Der linke