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Essen statt stressen

Essen statt stressen

Titel: Essen statt stressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kunz
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passiv und befindet sich in einer Opferrolle.
    Es kommt zu einer unvernünftigen, emotionalen Stresskompensation, so wie wir es seit der Steinzeit machen: Entweder wird gedroht, geschimpft, gekämpft oder man flieht, manchmal eben auch mit der Unterstützung von mehr oder weniger kalorienreichen Drogen.
    Die richtige Strategie sieht anders aus: Ziel ist es, aktiv zu sein und sich nicht vom Stress mitreißen zu lassen, sondern als eigener Stressmanager zu agieren. Es ist nämlich nicht so, dass uns diese unangenehmen Situationen tatsächlich wie eine riesige Welle oder Lawine begraben und wir scheinbar hilflos dem Geschehen ausgeliefert sind, so als könnten wir nichts tun. Es ist reine Einbildung, die Emotionen rauben uns nur für Momente den Verstand!
    Die Neuro- und Hirnforschung hat diese Prozesse weitgehend entschlüsselt und liefert alle Grundlagen für ein erfolgversprechendes
Verhalten. Menschen sind vernunftbegabte Wesen und keineswegs ihren primitiven Trieben oder dem Schicksal ihrer Emotionen ausgeliefert. Sie haben sich durch das Lesen dieses Buches entschieden, Ihr eigener Stressmanager zu werden, und können das nun beim nächsten Mal in die Tat umsetzen.
    In belastenden Situationen greifen Sie zu einer neuen Strategie:
Ihre Position ist: Sie stehen »über den Dingen«.
Der Stressmanager in Ihnen analysiert die Lage: Was löst hier Handschweiß, Pulsschlag, Nervosität oder Angst aus?
Sie entscheiden, was die angemessene Reaktion auf die äußere Belastung ist.
Gibt es Kompromisse?
Auch von innerer Passivität (dem eigenen Schweinehund) lassen Sie sich nicht irritieren oder ablenken.
Sie entscheiden, was der beste Weg zum Ziel ist.
    Das Ziel dieses Buches ist es, Sie davon zu überzeugen, dass Sie bessere Stresskompensationen erlernen können, die Ihrer Gesundheit zuträglich sind. Die neuen Anti-Stress-Strategien laufen dann einmal – statt der Nasch – oder Fressattacken – automatisch ab, wenn Ihr Gehirn dies als besseres Verhalten abgespeichert hat. Das ist die eigentliche Lektion, um die fatale Spirale von Stress und Gewichtszunahme zu durchbrechen.
    Das unselige Trio: Stress, Depression und Burn-out
    Immer mehr Menschen, denen das nicht gelingt, haben seit einigen Jahren eine neue Krankheitsumschreibung für ihren Zustand: Den Burn-out, oder das Burn-out-Syndrom. Die ersten wissenschaftlichen Artikel zu diesem Thema wurden vom amerikanischen Psychiater Herbert Freudenberger im Jahr 1975 und von der Sozialpsychologin Christina Maslach im Jahr 1976 geschrieben. Darin wird das Burn-out-Syndrom als Reaktion auf chronische Stressoren im Beruf beschrieben.
    In letzter Zeit beschäftigen sich viele Medien mit dem Thema, Zeitschriften, die mit dem Burn-out titelten, fanden am Kiosk reißenden Absatz und in TV-Diskussionsrunden geben bekannte Burn-out-Opfer ihre Leidensgeschichte zum Besten. Prominente Politiker, Industriebosse oder Sportler (Ex-Skispringer Sven Hannawald, Fußballtrainer Ralf Rangnick) outeten sich als Opfer dieses »modernen« Zivilisationsleidens, was auf die Befindlichkeit in weiten Teilen der Bevölkerung schließen lässt. Das Ausgebranntsein ist nach medizinischer Definition ein Zustand starker emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit. Bei genauerer ärztlicher Analyse wird dann festgestellt, dass der Burn-out nicht wie ein überraschendes Gewitter kam, sondern sich langsam näherte. Oft ist es der vorläufige Tiefpunkt oder Endzustand einer längeren Krankheitsgeschichte. »Eine Krankheit, die man sich selbst erarbeitet«, nennt TV-Koch Tim Mälzer den Burn-out.
    Gerade die Prominenten-Beispiele zeigen mitunter ein erstaunliches Phänomen: Es sind nicht immer nur Trennungen, Verluste, Niederlagen, Mobbing oder Sterbefälle, die zur chronischen
Überlastungskrankheit führen. Vielfach steht ein mit größtem Aufwand erreichtes Ziel, Sieg oder Erfolgserlebnis am Anfang. Das kann bei Otto und Petra Normalbürger etwa ein Karrieresprung sein oder die lang ersehnte Geburt des Stammhalters! Bei prominenten Zeitgenossen können persönliche Triumphe zum Burn-out führen: Der legendäre 4-fach-Triumph bei der Vierschanzentournee 2001/2002 des Skispringers Sven Hannawald steht in jedem Sportlexikon, könnte aber auch in Medizinfachbücher Eingang finden. Denn nach dem kurzen Auftritt auf dem Siegertreppchen offenbaren sich die Schattenseiten des teuer erkauften Erfolgs: Eine tiefe Leere macht sich breit, weil sich Körper, Geist und Seele jahrelang auf ein Ziel

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