Essen statt stressen
verbessern!
Der neue Gesundheitstrend: Mollig in Rente gehen
Noch deutlicher wird das medizinische Phänomen bei Senioren: Im Alter über 70 Jahren, so besagen die neuesten Studien, korreliert ein BMI zwischen 27 und 35 mit der geringsten Sterblichkeit. Das heißt, Senioren sollten mit etwas Übergewicht in Rente gehen, dann haben sie die größten Chancen diesen Lebensabschnitt lange auszukosten.
Weshalb vor allem ab 60 Jahren etwas Speck auf der Hüfte gesünder ist, als ein gertenschlanker Körper? Die Sterblichkeit war bei Untergewicht und Fettleibigkeit erhöht, das fand Katherine Flegal, Hauptautorin der Studie, seinerzeit heraus. Unter Übergewichtigen gab es deutlich weniger Todesfälle als unter Normalgewichtigen. Das Magazin Focus titelte einen Report zu diesem Phänomen daraufhin mit »Besser mit Polster«. Über die Ursachen dieser erstaunlichen Erkenntnis spekulieren Mediziner noch. Mollige erholen sich womöglich schneller von Operationen, sind weniger anfällig für Infektionen und bei manchen Krankheiten ist ihre Prognose besser. Vielleicht liege es auch daran, dass Übergewichtige mehr Nahrungsreserven und Muskelmasse hätten, meint Flegal. Weil Menschen im Krankheitsfall und speziell in höherem Alter automatisch abnehmen, ist der Reservetank bei ausgezehrten Asketen schneller gelehrt. Im Notfall liefert jedes Fettpölsterchen dagegen dem Körper dringend benötigte Energie und verbessert die Überlebenschancen.
Die Kalorienbalance – wie wir am besten abnehmen
Vielleicht haben Sie sich schon oft gewundert, dass Ihr Gewicht schwankt, obwohl Sie immer ähnlich viele Kalorien vertilgen. Führende deutsche Ernährungsforscher haben schon vor vielen Jahren darüber berichtet, dass bei Frauen das Essverhalten auch durch den Monatszyklus beeinflusst wird. Befindlichkeitsstörungen gegen Ende der Monatsregel werden durch den Serotoninmangel in dieser Zeit verstärkt. Der weibliche Körper reagiert darauf mit »Süßhunger«, also einer zyklusbedingten Naschlust, die besonders auf die Hüfte schlägt. Die Empfehlung der Experten: Am besten könne dem zyklusbedingten Süßhunger durch eine kohlenhydratreiche aber fettarme Ernährung vorgebeugt werden – also frische Früchte oder Gummibärchen, wenn’s gar nicht anders geht. Auf jeden Fall ist der weibliche Süßhunger anscheinend etwas ganz Natürliches, auf das Sie sich einstellen können.
Die Ernährungsforscherin Lona Sandon von der University of Texas ist eine der besten Übergewichtsexpertinnen und weiß, wie viel Unsinn in den letzten Jahren über die Ursachen der Gewichtszunahme kursierten. Natürlich spielt die erbliche Veranlagung auch eine Rolle – manche Menschen nehmen schneller zu als andere, Frauen leichter als Männer beispielsweise. Am Ende des Tages zählt aber nur ein Wert: »Es ist schlicht die Kalorienbalance.« Unter Kalorienbalance verstehen Ernährungsexperten den Vergleich der zwei Waagschalen: In einer Schale sind die Kalorien, die dem Körper zugeführt werden, in der anderen Waagschale befinden sich die Kalorien, die der Körper verbrennt. Daraus ergeben sich drei einfache Grundsätze, die aber entscheiden, wie sich die Ernährung auf das Körpergewicht auswirkt:
Kalorienbalance
Werden mehr Kalorien gegessen, als verbrannt, legt der Körper Fettdepots an – man nimmt Gewicht zu.
Nur wenn man weniger zuführt, als man verbrennt, kann der Körper abnehmen.
Kalorienbalance herrscht, wenn die verbrannte Kalorienmenge der verspeisten Kalorienmenge entspricht – das Körpergewicht bleibt konstant.
Warum immer weniger Menschen diese Kalorienbalance erreichen, wird auch in Deutschland von vielen Experten untersucht. »Ledige Männer und Frauen sind zu einem großen Teil normalgewichtig«, schreiben die Forscher der deutschen Ernährungsstudie NVS ganz wissenschaftlich und kühl. Sieht man sich die Zahlen der Erhebung genauer an, wird ein erstaunliches Phänomen durch Zahlen belegt: Während mehr als die Hälfte der ledigen Männer kein Gewichtsproblem haben, sind es bei den Verheirateten nur noch 23,3 Prozent, die restlichen drei Viertel (76,5 Prozent) sind adipös.
Wissenschaftler haben auch eine Erklärung für dieses Phänomen gefunden: Verheiratete Männer und Frauen kümmern sich sehr viel später um Gesundheitsfragen als Singles. Befragungen zeigten, dass das Gesundheitsbewusstsein im Schnitt zehn Jahre später einsetzt, wenn eine eheähnliche Beziehung vorliegt. Da bleibt genug Zeit, um sich einige Kilo extra
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