Essen statt stressen
zuzulegen.
Das Problem mit dem Übergewicht lässt sich anscheinend auch nicht durch eine Trennung vom Partner lösen, denn ganze 70,9 Prozent der Geschiedenen sind übergewichtig. Noch schlimmer für die Figur und Gesundheit scheint nur der Tod des Partners
zu sein, denn 80,7 Prozent der verwitweten Männer werden als übergewichtig eingestuft. Geschiedenen und Verwitweten muss man freilich zugestehen, dass der Kummer tatsächlich Speck ansetzt und dass sie im Schnitt älter sind als ledige Männer. Und wie wir wissen, werden Männer im Lauf ihres Lebens immer schwerer.
Die groß angelegte NVS-Studie zeigt aber auch, dass nicht der Schritt vor den Traualtar Männer schlagartig dick werden lässt. Es ist vielmehr das Zusammenleben mit einem Partner, das auf die Figur schlägt. Solomänner sind nur zu 50,8 Prozent übergewichtig, während ganze 73,2 Prozent derer, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben, zu viel auf die Waage bringen. Zusammengefasst lässt sich also feststellen: Partnerschaftsglück und Ehe machen sich deutlich auf der Waage bemerkbar.
Dazu gesellt sich ein ganz natürlicher Nebeneffekt des Alterns. Der Grundumsatz, also die Kalorienmenge, die ein Mensch im Ruhezustand verbrennt, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Denn ab dem 30. Lebensjahr sinkt die Muskelmasse – und damit auch die Möglichkeit des Körpers, Fett zu verbrennen. Einfach ausgedrückt bedeutet das: Aus Muskeln wird Fett!
Wer also über Jahre hinweg die gleiche Menge an Kalorien vertilgt, setzt automatisch jedes Jahr ein Fettreservoir an. Studien der Abnehmwissenschaftler von WeightWatchers zeigten, dass erwachsene Frauen pro Jahr 700 Gramm zulegen, bei den Männern über 30 Jahren sind es im Schnitt sogar 850 Gramm. Wer also Studienfreunde nach 20 Jahren erstmals wieder trifft, sollte darauf gefasst sein, dass ehemals schlanke Mädchen mindestens 14 Kilo schwerer sind und die Jungs mindestens 17 Kilo mehr wiegen als damals. Dies spricht eigentlich dafür, im Alter vermehrt Kalorien zu verbrennen. Man sollte sein Bewegungs- und Sportpensum also allmählich ausbauen, anstatt immer fauler zu werden.
Wie viele Kalorien der Körper verbrennt, hängt von vielen Faktoren ab: dem Geschlecht, dem Gewicht, dem Alter sowie erblichen Komponenten, die man alle nicht beeinflussen kann (mit Ausnahme des Gewichts, langfristig gesehen…). Beeinflussen kann man die Kalorienverbrennung aber durch Sport und Bewegung und körperlich anstrengende Jobs (Haushalt, Kinderwagenschieben, Rasenmähen). Als simple Regel gilt für junge, mittelgewichtige Menschen mit wenig Bewegung: Männer verbrennen etwa 2300 bis 2500 kcal, Frauen nur etwa 1700 bis 2200 kcal. Durch starke körperliche Tätigkeiten und erhöhtes Gewicht kann der Kalorienbedarf um mehrere hundert Kilokalorien pro Tag höher liegen. Zwei Beispiele:
Eine 30-jährige Frau mit 1,70 Meter Körpergröße und 60 Kilo Gewicht verbrennt etwa 1700 kcal, wenn sie tagsüber wenig Bewegung hat, zum Beispiel als Sekretärin sitzend arbeitet. Durch überwiegend gehende Tätigkeit, zum Beispiel bei einer Kellnerin, kann der Kalorienbedarf auf 2000 oder noch mehr steigen.
Erhöhtes Körpergewicht schlägt mit etwa 100 kcal pro zehn Kilo zu Buche – eine 30-Jährige Frau mit 1,70 Meter Größe und 100 Kilo Gewicht verbrennt demnach etwa 2100 kcal, wenn sie sich kaum körperlich betätigt.
Wir erkennen dabei auch, dass eine Person durch die Gewichtsreduktion von 40 Kilo (was nur sehr wenige schaffen!) ihren Kalorienbedarf von ehemals 2100 auf 1700 senkt. Der Körper stellt sich auf diese niedrigere Menge ein – würde die Person wieder so viel essen wie vor der Abspeckkur, würde sie also sofort wieder zunehmen – dies ist der leicht verständliche und zwingende Grund für den ärgerlichen Jojo-Effekt!
Der lange Weg zur besten Abnehmformel
Wie aber findet man das richtige Rezept, um die Idealfigur zu erreichen und diese dann möglichst ein Leben lang zu halten? Schon seit Jahrhunderten arbeiten Heiler, Mediziner, Ernährungswissenschaftler und Diätköche mit teilweise sehr eigenwilligen Gesundheitsformeln, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Schon seit dem 6. Jahrhundert vor Christus ist der Vegetarismus in Europa als historisches Phänomen bezeugt. Als früheste Vegetarier galten die Orphiker, eine religiöse Bewegung, die sich damals in Griechenland verbreitete. Sie verzichteten nicht nur auf jeden Luxus, sondern auch auf Eier und auf die damals allgemein üblichen rituellen Tieropfer. Die
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