Essen statt stressen
lustvoller Ratgeber für besseres Essen. Die Rezepte, die ich ausprobierte, waren ganz easy zu kochen und sehr lecker – Hunger kenne ich nicht mehr. Und wenn ich meiner Waage trauen darf, verliere ich jede Woche fast unmerklich etwa zwei bis drei Pfund.«
»Diese Ernährungskunde ist endlich mal keine Scharlatanerie«, urteilt Heike aus Kaufbeuren. »Die Erfinderin von Volumetrics , die Amerikanerin Barbara Rolls, ist seriöse Universitätswissenschaftlerin. Es geht nicht um irgendetwas schick Klingendes, sondern darum, das ursprünglich angeborene Gefühl für gesunde Ernährung wiederzufinden. Das heißt also, sich mit großem Volumen satt zu essen, aber mit vorwiegend energiearmer Nahrung.« Heike hofft, dass sie jetzt ihren Mann »von seiner typischen Butter-Wurst-Käse-Brotzeit wegbringen kann. Dafür werde ich ihn mit dem ›volumetrisch-bayerischen Schweinsbraten‹ verzücken.«
Es ist zwar meistens nicht nötig, eine tägliche Kalorienberechnung durchzuführen – diese Ernährungsumstellung soll schließlich über das Ergebnis der Waage funktionieren –, aber zur Erläuterung ist es doch ganz plausibel, sich die gesamte Kalorienmenge eines typischen Ernährungstages anzusehen:
Das Frühstück besteht aus Vollkornbrötchen mit vegetarischer Pastete und 30-Prozent-Fett-Camembert, dazu ein Obstsalat und ein Getränk (Tee, Kaffee).
Mittags gibt’s Kabeljau in Senf-Dill-Sauce, Pellkartoffeln und Salat, dazu eine Banane als Nachmittagssnack.
Zum Abendessen wird Melone mit Schinken und Oliven auf Baguette gereicht, dazu ein Viertel Rotwein.
Sonstige Getränke (kalorienfrei): Wasser, Tee.
Die Kalorienmenge errechnen Sie ganz einfach, indem der Volumetrics -Wert mit der Grammanzahl multipliziert wird:
100 Gramm Roggen-Vollkornbrot x 1,9 = 190 kcal
Obwohl man bei diesem beispielhaften Speiseplan eine wirklich große Essensmenge (1720 Gramm) zur Verfügung hat, die von den meisten Normalessern kaum bewältigt wird, kommen nur 1632 Kilokalorien zusammen – das entspricht einer sehr vernünftigen Diät, mit der die meisten Menschen ihr Gewicht reduzieren können.
Die Praxis
Ihre Genuss- und Gesundheitsrezepte
Das Beste aus aller Welt
Warum die ursprüngliche Mittelmeerküche so gesund ist
»Kochkunst ist eine ebenso angenehme wie heimtückische Methode, Muskelfleisch in Bauchspeck zu verwandeln.«
Der Mathematiker, Unternehmer und Autor Helmar Nahr (1931–1990)
Was seine Patienten gern essen und mit welcher Methode sie abnehmen wollen, sei seinem Team extrem wichtig, erklärt der Ernährungsmediziner Alfred Wirth. Meistens lande bei der übergewichtigen Kundschaft jedoch zu viel Fettes auf dem Teller. Die Leute lösen sich leider ungern von ihren Esstraditionen. Die Mediziner möchten im Rahmen einer Ernährungsumstellung nicht den Geschmack der Klinikgäste umpolen. Deshalb versuchen die Experten in den Abspeckkliniken, das Gute im individuellen Essensplan zu entdecken und die Leute darin zu bestärken. Kluge Abnehmexperten setzen auf die Kraft der Selbstbestimmung und Selbstmotivation. Wirth: »Wer abnimmt, will gelobt werden.« Wenn man Nahrungsmittel mit hohem Wassergehalt und geringen Fett- und Zuckeranteil wählt, macht man schon fast alles richtig. So kommen mehr Obst und Gemüse oder auch Suppen auf den Speiseplan.
Gutes aus dem Süden: Die gesunde Kreta-Küche
Wer in seiner Lieblingstrattoria Spaghetti, Pizza oder beim Griechen frittierte Calamari bestellt, könnte vielleicht auf die Idee kommen, er genieße reinste Gesundheitsrezepturen. Schließlich propagieren Ernährungsmediziner seit über 50 Jahren den Segen der mediterranen Ernährung.
Damals entdeckte der amerikanische Forscher Ancel Keys, dass die Bewohner Kretas seltener an Krebs und Herzkrankheiten litten als Menschen in allen anderen Regionen Europas. Weitere Studien belegten die gesundheitsfördernde Wirkung der Kreta- oder Mittelmeerdiät. Diese bestand früher aus einfachen, gemüsereichen Gerichten, Obst, Meeresfrüchten, einem Gläschen Wein und wenig rotem Fleisch. Typisch für die klassische Kreta-Küche war der intensive Einsatz von Olivenöl – bis zu 30 Liter im Jahr verbraucht der Durchschnittskreter auch heute noch.
»Die derzeit gängigen Speisekarten italienischer, spanischer, griechischer oder nordafrikanischer Restaurants haben jedoch mit der mediterranen Gesundheitskost nicht mehr viel gemein«, meint Ulrich Keil, Epidemiologe von der Universität Münster sowie Liebhaber und Kenner der ursprünglichen
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