Essen statt stressen

Mittelmeerküche. Die derzeit beliebtesten Gerichte mit Mittelmeerflair sind nämlich ausgesprochene Dickmacher:
Salamipizza besteht vorwiegend aus einfachen Kohlenhydraten im Teig und dem Käse-Wurst-Belag.
Spaghetti bolognese sind oft kalorienreich, vor allem wenn viel fettes Hackfleisch und wenig Tomaten für die Sauce verwendet werden.

Pommes frites, Lammkoteletts oder frittierte Tintenfische sind fetttriefende Kalorienbomben.
    Die ehemaligen Vorbildesser aus der Mittelmeerregion kochen heute zu fett, zu süß und zu salzig. Die Folge: Nach aktuellen Erhebungen sind die Kinder in Italien, Malta, Spanien, Griechenland, Zypern und Kroatien statistisch die dicksten in Europa. Steigender Fastfoodverzehr und die zu hohe Kaloriendichte der Schnellküche sowie üppiger Limokonsum sind verantwortlich für das grassierende Übergewicht in Südeuropa. Ein Anschlag auf die Gesundheit sind auch die Nachspeisen aus dem Süden: Crème Caramel, Tiramisu oder eine türkische Helva-Schokomousse-Torte sind sicher nicht geeignet, um in eine Diätfibel aufgenommen zu werden. Stattdessen sollten deutsche Kraut- und Hülsenfrüchtegerichte, Kartoffeln, Vollkornprodukte und heimisches Obst auf den Tisch, empfiehlt Epidemiologieprofessor Keil: »Wer auf einen deutschen Wochenmarkt geht, findet alle frischen Nahrungsmittel für einen sehr gesunden Essensplan.«
    Dass die europäische Gemüseküche offensichtlich Zivilisationskrankheiten vorbeugt, hat US-Forscher Ancel Keys übrigens am eigenen Leib erfahren: Er starb 2004 im Alter von 100 Jahren.
    Deutsche, asiatische und mediterrane Küche im Vergleich
    Radieschen, Spargel, Spinat, Rhabarber und die ersten Erdbeeren eröffnen im Frühjahr das Angebot an Obst und Gemüse aus heimischem Anbau. Bis in den Winter bieten Obst- und Gemüsehändler mit Salaten, Krautsorten, aber auch Äpfeln oder Birnen frischeste
    Gesundes aus dem Mittelmeerraum
Vor allem Süditalien kann mit einer einfachen und gesunden Bauernküche aufwarten: Nudeln mit leichten Gemüsesaucen, sardische Eintöpfe, Risottos oder Gemüsesuppen sind besser, als die übliche Trattoriaspeisekarte vermuten lässt.
Spanien bietet viele Gerichte, die dem Ideal mediterraner Gesundheitskost nahekommen: Gazpacho Andaluz, eine kühle leckere Gemüsesuppe auf Tomatenbasis; die spanische Tortilla, ein Omelett aus Kartoffeln, Zwiebeln und Ei; oder Paella als Reispfanne mit Huhn, Meeresfrüchten, Erbsen und Bohnen.
Auch Frankreich hat Gesundes zu bieten: Gegen eine Bouillabaisse (provenzalische Fischsuppe) ist aus medizinischer Sicht nichts einzuwenden: Meeresfrüchte wirken protektiv. Genauso wenig wie gegen ein Ratatouille, den herrlichen Gemüseeintopf.
Griechenland ist die Wiege der Mittelmeerdiät: Gegrillte Meeresfrüchte, gefüllte Weinblätter, frisches originäres Olivenöl. Auch Moussaka (Hackfleich-Auberginen-Auflauf) oder Stifado (Schmortopf aus Kalb- oder Lammfleisch) lassen sich kalorienarm zubereiten.
    Pflanzennahrung aus der Region an. Wer dieses saisonale Angebot nutzt, kann sich abwechslungsreich mit frisch geerntetem Obst und Gemüse versorgen. »Je mehr Obst und Gemüse gegessen wird, desto geringer ist das Risiko für starkes Übergewicht, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten und bestimmte Krebserkrankungen«, bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
    Der Gesundheitsvergleich
    Deutsche Küche
☺ Regionaler Anbau der Zutaten, viele frische Bioprodukte
☺ Abwechslungsreiche, kalorienarme Ernährung mit viel Gemüse und Obst möglich
☺ Fleisch aus gut kontrollierten Quellen
☺ Suppen und Eintöpfe sind ideal zum Abnehmen
☹ Alte Rezepte oft noch zu fettreich (ausgelassener Speck, Butter o. Ä.)
☹ Fleischanteil oft zu hoch
    Mediterrane Küche
☺ Einfache Zubereitung vieler Speisen
☺ Viel frisches Gemüse und Salate
☺ Verwendung von Olivenöl
☺ Fischanteil hoch, Fleischanteil meist niedrig
☹ Viele angebotene Mahlzeiten in Restaurants zu fett oder zu süß
    Asiatische Küche
☺ Viele leichte Rezepte mit hohem Gemüseanteil
☺ Gemüse bleibt wegen kurzer Garzeit vitaminreich
☺ Fleischanteil niedrig, Fischanteil hoch
☹ Viele exotische Zutaten mit unbekannter Herkunft nötig
☹ Überwiegend geschälter weißer Reis (zum Beispiel Basmatireis), anstatt Naturreis
☹ Erdnuss-, Kokos- und Sahnesaucen als Dickmacher

Das Gesundheitskochbuch
33 Rezepte, die glücklich, aber nicht dick machen, vom Berliner Spitzenkoch Achim Müller
    »Ich fing mit einer Diät an, hörte auf zu trinken und zu