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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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göttlichen Macht, in eine Glaskaraffe sperrte, die auf einem, der wenigen, noch intakten Flurregale stand. Breda beobachtete den letzten Weg seines Erzfeindes Balthasar voller Wohlgefallen. Er, den er wieder und wieder hatte brennen sehen wollen, für das, was er seinem Bruder einst angetan hatte.
    Numen öffnete den Höllenschlund durch ein bloßes Augenzwinkern und überließ die Karaffe dann Breda, um sie in die unendliche Verdammnis zu werfen.
    „Ich kenne den Grund für deinen Groll gegen ihn. Nur dir soll es zustehen ihm seine gerechte Strafe zu erteilen.“
    Gerührt von Numens Vertrauen nahm Breda die Karaffe an sich.
    „Du bist nicht so wie er“, sagte Numen, als Breda ihn eindringlich betrachtete. Er fragte sich in diesem Augenblick, woher Numen jene unerschütterliche Zuversicht hatte und er fühlte Dankbarkeit dafür, dass dieser scheinbar erkannt hatte, wonach er sich sehnte. Numen war fähig darüber hinwegzusehen, was er war. Breda konnte seine Rührung nicht in Worte fassen, war er doch unter Wesen aufgewachsen, die weder Verständnis, noch Mitgefühl kannten. Ein kurzes Nicken Numens, welches der Frage danach gleichkam, ob er bereit war Balthasar der Hölle zu übergeben. Dann warf er die Karaffe in den Schlund. Gemeinsam sahen sie zu, wie sie in die feurige Hölle stürzte, solange bis sie völlig von Flammen umschlossen und in der unermesslichen Tiefe nicht mehr zu erblicken war.
    Breda verneigte sich vor dem Gott des Himmels, als dieser, an ihm vorbei, in den Salon lugte. Für Maira war es immer noch ihr Onkel Andash, den sie dort stehen sah und der nun gnädig seine Hand auf Bredas Haarschopf legte.
    Maira lächelte leise. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, das Numen auf ihrer Seite war und auch Breda akzeptierte. Nicht als einen Dämon, sondern als jemanden der ihr wirklich nah stand.
    „Wir sollten aufbrechen“, sagte Numen. Kurz darauf versteinerte sich seine Miene. Es war, als hätte er etwas wahrgenommen, dass sich unaufhaltsam auf sie alle zubewegte. Wie eine Lawine, der Dunkelheit. Hinter Numen öffnete sich nun erneut das Höllenportal. Langsam drehte er sich um, und als würde er mit einem einfachen Aufzug hinauf befördert, erhob sich der Gott der Unterwelt daraus. Das Gesicht ernst und starr, das Haar so rot wie das seiner Tochter. Schweigend standen sich die beiden Brüder gegenüber, scheinbar überrascht einander zu sehen.
    Hinter Caelicola knieten ergeben und mit gesenkten Häuptern, Soldan und Lussia, die letzten überlebenden Dämonen in jenem Haus. Die Letzten, neben Breda.
    „Was führt dich her, Bruder?“ Numens Ton war ruhig und friedlich, seine Hände hielt er andächtig vor seinem Schoß gefaltet.
    Caelicola blinzelte ein paar Mal. Es schien so etwas wie eine Marotte zu sein, wenn er sich in Zurückhaltung üben musste. Mit geschmeidigen Schritten trat er aus den Flammen, die seinen Körper umgaben. Der Saum seines langen, schwarzen Mantels war teergetränkt und hinterließ eine dunkle, klebrige Spur unter ihm, die mit feuriger Glut gespickt war.
    „Dasselbe könnte ich auch dich fragen“, sagte er und blickte sich aufmerksam unter den Anwesenden um. Maira hatte das Pentagramm abgelegt und es tief in ihrer Hosentasche vergraben. Sie war sich nicht sicher, ob Caelicola wusste, dass sie es besaß. Sie konnte nicht sagen, ob sein Gesicht, welches sie im Kamin gesehen hatte, real gewesen war. Das Pentagramm vor ihm zu verbergen, war, zu diesem Zeitpunkt dass, was ihr das Gefühl riet.
    „Mir scheint, du hast eigentlich keine Berechtigung auf der Erde zu sein, mein Bruder.“ Mit tadelnd, erhobenem Zeigefinger umrundete Caelicola Numen, wie bei einem Verhör.
    „Und was berechtigt dich dazu hier zu sein, Caelicola?“, gab Numen zurück, während er aufmerksam seinen Blick suchte.
    „Nun ja“, begann dieser, „ich hatte einem meiner Dämonen den Auftrag erteilt den Schlüssel zu finden und ihn auf unsere Seite zu bringen … du weißt ja, wie das immer läuft.“
    Numen nickte scheinbar verständnisvoll.
    „Und als der Schlüssel sich eigentlich bereits für uns entschieden hatte, begeht mein Dämon doch tatsächlich Hochverrat. Tja, so kann’s gehen.“ Er schnalzte abwertend mit der Zunge.
    „Also bist du gekommen, um ihn zu strafen?“
    Caelicolas Hände waren auf dem Rücken überkreuzt. Unbeteiligt stieß er mit dem Fuß, gegen Vendas verkohlten Körper, der nach wie vor halb im Türrahmen zum Salon lag.
    „Nun ja, wir befinden uns nun mal in der

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