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Esther Friesner

Titel: Esther Friesner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze läßt das Zaubern nicht
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doppelt so klebrig. »Bitte, Hauptmann, laß das Tier doch behaupten, was es will. Das hilft deinem König auch nicht weiter. An seinem gegenwärtigen Zustand bin, das habe ich schon aus freien Stücken gestanden, allein ich schuld. Du mußt verstehen, daß es ein Unfall war. Ich wollte König Steffan kein Leid antun. Mein eigentliches Ziel war der junge Kendar Gangle da.« Er wies mit einem Nicken auf mich.
    »Also gut!« Hauptmann Bamf holte ein kleines Notizbuch und einen Bleistift aus seiner Gürteltasche und begann zu schreiben. »Da haben wir also einmal einen versuchten Überfall, einmal einen königlichen Überfall, einmal Verschwörung und das Anheuern und Anstiften zum Berufe eines Überfalls, und schließlich einmal das Anheuern eines Amateurs für diese Aufgabe. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn der Schutzverband der Attentäter davon Wind bekommt, mein Junge!«
    »Ich fühle mich einfach schrecklich wegen der ganzen Angelegenheit«, erwiderte Zoltan mit fröhlichem Lächeln.
    »Vor allem, weil ich Kendar verfehlt habe. Der Zauber, mit dem ich das Tagesauge geimpft habe, sollte ihn in einen stammelnden Idioten verwandeln. Wir sind nämlich Todfeinde, mußt du wissen.«
    »Das tut nichts zur Sache. Worauf es hinausläuft, ist die Tatsache, daß du den König beschädigt hast.«
    »Nicht unumkehrbar«, murmelte Zoltan.
    »Wie? Was war das?«

    »Ich habe nur gesagt, Hauptmann, daß es nicht nur meine Magie war, die König Steffan in seinen gegenwärtigen Zustand versetzt hat, sondern daß es auch meine Magie ist, die ihn wieder zu sich bringen kann.«
    »Warum hast du das nicht gleich gesagt, Mann! Ihr beide da!« bellte der Hauptmann Grym und Mysti an. »Laßt ihn sofort los!« Sie zögerten etwas, was Hauptmann Bamf prompt ungeduldig werden ließ. »Komm schon, kommt schon, laßt den Mann los! Wohin soll er denn schon rennen, umringt von meinen Leuten?«
    »Wahrscheinlich, so ist es«, antwortete Grym. Er nickte Mysti zu, und gemeinsam ließen sie Zoltan los. Der löste sich mit einem geschmeidigen Schritt von ihnen und rieb sich Handgelenke und Arme.
    »Wenn jetzt jemand vielleicht so gut sein würde, mir die verzauberte Tagesblume zu bringen, die an allem schuld ist, kann ich fortfahren.«
    Es war mein eigener Bruder Basebart, der ihm die Blume brachte.
    »Es wäre besser, wenn das auch funktionierte, Zauberer«, knurrte er.
    »Oh, es wird sogar noch besser kommen«, schnurrte Zoltan. Er legte die riesige Blume auf König Steffans Scheitel.
    Der König wackelte mit dem Kopf mal zur einen, mal zur anderen Seite. »Ja, Edelherr Bisto, es ist wirklich ein wunderschöner Tag für eine Krönung, nicht wahr? Ich hoffe nur, daß die Hitze dem Eiersalat nichts antut. Mayonnaise hat ja überhaupt keinen Sinn für Loyalität.«
    Er sprach immer noch mit Gespenstern, als Zoltan ein paar ausgesuchte Worte der Macht aufsagte, etwas Kompliziertes mit den Händen vollführte und dem König das Tagesauge vom Kopf riß.
    »Ta-ta«, sagte er mit ausdrucksloser Miene.
    Der Effekt war elektrisierend. König Steffan reagierte so, als hätte jemand einen Kübel Eiswasser über seinem Kopf ausgeleert. Seine Augen wurden immer weiter und weiter, als er sich im ganzen Kreis umsah und endlich erwachte.
    »Bin ich auf … Gut Uxwutsch?« fragte er.
    »In der Tat, Euer Majestät!« Mama klatschte in kindlicher Freude in die Hände, als sie sah, daß ihr König wieder bei Trost war. »Und es wird Euch freuen zu hören, daß wir keinerlei Mayonnaise für die Erfrischungen verwendet haben.«
    Sie zeigte auf die Tafeln, die immer noch unberührt im Schatten des herabhängenden Baums dastanden.

    »Gut Uxwutsch«, wiederholte der König nachdenklich.
    »Und ich bin König Steffan.«
    »Na ja, wenigstens hat er keine Magnesie«, bemerkte Hauptmann Bamf. »Das ist ja schon mal etwas.«
    »Und ich bin nach Gut Uxwutsch gekommen, wegen … wegen …« Er kratzte sich am Kopf. »Wegen Mutter Krötenhauch!« warf Scandal ein.
    »Ach ja! Jetzt erinnere ich mich. Du bist gekommen, um mich wegen Mutter Krötenhauch hierher zu bringen.« Er deutete auf mich. »Und du, und du, und du.« Er wählte damit Mysti Basehart und Scandal aus, dann zeigte er auf Grym und sagte: »Und als wir gerade hier ankamen, hast du sie verteidigt. Hast dem anderen Burschen glatt den Kopf abgehauen.«
    »Das trifft gar wohl ins Schwarze, Majestät«, bestätigte Grym.
    »Richtig!« Der König war außerordentlich zufrieden mit sich. »Das ist dann also

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