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Esther Friesner

Titel: Esther Friesner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze läßt das Zaubern nicht
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war.
    »Aber du siehst wirklich ganz schön komisch aus, so verkehrt herum.« Mutter Krötenhauch gluckste, während sie den Oktopus dazu brachte, sie und Grym freizulassen und mich wieder richtig herum aufzustellen. Mir schwindelte ziemlich schlimm. Ich taumelte zum Bett hinüber, um mich an das geschnitzte Eulenkopfteil zu lehnen, und sah alle Welt finster an.
    »So, das war’s! Und wisch gefälligst sofort diesen häßlichen Blick von deinem Gesicht«, befahl die Hexe. »Es ist schließlich deine eigene Schuld, wie du weißt.«
    »Das ist es immer«, brummte ich.
    »Mit dieser Einstellung bringst du es nie zu etwas, junger Mann.
    Jedesmal das Handtuch werfen, noch bevor du überhaupt angefangen hast, das ist deine Art. Einfach aufgeben, sobald es etwas schwieriger wird, und davonspazieren, wie?«
    »Das ist ungerecht, denn es stimmt einfach nicht!« warf Scandal hitzig ein. »Manchmal rennt er auch davon.«
    »Na, was mich betrifft, so bin ich jedenfalls nicht bereit, dir diese Zickigkeit durchgehen zu lassen. Deine süße kleine Frau ist beinahe gestorben, nur weil du nicht den blassesten Schimmer hattest, wie du sie retten konntest.«
    »Mysti ist nicht meine süße kleine Frau!«
    »Das bin ich so lange, bis wir ein paar hundert Meilen zwischen mich und den Wald von Euw gebracht haben!« knöterte Mysti mich an. »Du wirst mich erst wieder los, wenn ich von der Fuchtel meiner Verwandschaft befreit bin!«
    »Gut für dich, Liebes.« Mutter Krötenhauch nickte anerkennend, dann stürzte sie sich wieder auf mich. »Du wirst nicht immer irgendwelche Leute um dich haben, die deinen Dreck für dich wegmachen, junger Bursche! Je schneller du lernst, für dich selbst zu sorgen, um so ruhiger werden wir alle schlafen, da bin ich ganz sicher.«
    Ich mußte lächeln. »Jetzt hörst du dich sogar auch noch so an wie mein altes Kindermädchen Esplanadia!«
    »Post«, brummte Scandal und sprang vom Tentakel auf den Boden.
    Dann begann er damit, sein Fell wieder glattzulecken.
    »Da wir schon gerade beim Thema sind …«, fing ich an.
    »Natürlich, Liebster.« Mutter Krötenhauch kitzelte Norris’ Tentakel.
    »Alles erledigt, Pussilein. Nun laß Mami mal frei. Ach ja, und laß auch den lieben netten Barbaren frei.
    Und den lieben netten Zauberer.«
    »Moment mal!« Mysti sprang aus dem Bett, nur mit der Decke bekleidet.
    Mutter Krötenhauch steckte ihre Lesebrille weg. »Ja, Liebes?«
    »Bevor du deinem Haustierchen sagst, es soll alle fahrenlassen, hast du nicht ein paar Sachen vergessen?«
    »Was denn, zum Beispiel, Kind?«
    »Na ja, zum Beispiel, daß du immer noch diesen komischen, leuchtenden Klebeschleim aus dieser Sauciere auf Kendars Kopf gießt.«
    »Tue ich das?« Mutter Krötenhauch musterte ihre Hände, als hätte sie sie noch nie im Leben gesehen. »Ach du liebe Güte, tatsächlich!« Sie stellte die Sauciere wieder waagerecht und wischte einen letzten schimmernden Tropfen von der Tülle. »Und dabei ist das gar nicht irgendein komischer leuchtender Klebeschleim, Liebchen, es ist Magik. Ich habe den lieben Jungen angezapft. Wenn das alles war, denke ich, daß wir Norris jetzt erlauben können …«
    »… Kendar auf den Kopf fallen zu lassen«, beendete Mysti den Satz für sie. »Er hängt nämlich noch kopfunter, mußt du wissen.«
    »Ach, ja?« Die Hexe holte ihre Brille wieder hervor und überprüfte Mystis Meldung.
    Es stimmte. Ich hing tatsächlich von Tentakel Nr. 7 und 8 herunter, machte mit den Händen eine Bitte-hier-entlang-Geste, auf Gryms Schwert zielend, das seinerseits auf das Bett gerichtet war. Die ganze vergangene Stunde hatten wir vier uns (mit etwas Unterstützung durch Norris) in Sachen Magik zusammengetan. Wir hatten ihr so lange zugesetzt, bis sie aus mir in Grabräuber hineinträufelte, wobei Scandals Funken sie erwärmten, Mutter Krötenhauchs Wissen 234

    ihr mitteilte, was sie zu tun hatte, und Gryms Willenskraft sie durch das Schwert trieb und über Mysti verteilte, bis sie wieder genesen war.
    »Aber du siehst wirklich ganz schön komisch aus, so verkehrt herum.« Mutter Krötenhauch gluckste, während sie den Oktopus dazu brachte, sie und Grym freizulassen und mich wieder richtig herum aufzustellen. Mir schwindelte ziemlich schlimm. Ich taumelte zum Bett hinüber, um mich an das geschnitzte Eulenkopfteil zu lehnen, und sah alle Welt finster an.
    »So, das war’s! Und wisch gefälligst sofort diesen häßlichen Blick von deinem Gesicht«, befahl die Hexe. »Es ist schließlich

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