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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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besser transportieren kann. Wir treffen uns in etwa einer halben Stunde dort.“
    Er zögerte einen Moment und es flammte ein Funkeln in seinen Augen auf. Olivias Herz drehte vor Aufregung fast durch und es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, bis er endlich antwortete: „In Ordnung. So machen wir es.“
    Als ob er sich genauso wenig von ihr trennen wollte wie sie von ihm, machte er keine Anstalten, wegzugehen, sondern sah sie neugierig an. Dieser Blick löste wieder dieses aufgeregte Flattern in ihrem Bauch aus, und während sie sich fasziniert fragte, was dieses Funkeln in seinen Augen zu bedeuten hatte, hörte sie ein Telefon klingeln. Sie zeigte mit dem Finger auf ihr Haus und sagte schnell: „Oh, da muss ich ran. Bis gleich.“ Sie strahlte ihn an und rannte hinein.
    Atemlos erreichte Olivia das Telefon. Inzwischen sprach Sven bereits auf den Anrufbeantworter. Am Rauschen im Hintergrund erkannte sie, dass er und Dietmar im Auto saßen und auf dem Rückweg waren. Sie nahm das Telefon aus seiner Station und rief schnell: „Hi, Sven! Ich bin‘s. Was ist los?“
    Sven wirkte durcheinander, als er ihre Stimme hörte und setzte an: „Hi, ich …“ Aber Olivia unterbrach ihn erneut. „Sven, mir ist heute etwas dazwischengekommen. Kannst du mir mal meinen Vater geben.“ Sie war völlig aufgekratzt.
    „Dann kommst du gar nicht?“, fragte Sven entrüstet.
    Olivia bekam sofort Gewissensbisse. „Soll ich mit Dietmar absprechen, dass ich ab Freitag bei euch bin? Dann können wir etwas zusammen unternehmen“, schlug sie hastig vor. „Ich könnte auch nächste Woche einige Tage länger bleiben, selbst wenn Paps keinen Urlaub mehr hat.“
    Sven brauchte einen Moment, bis er antwortete: „Ok, das klingt gut.“
    Er wirkte seltsam und in Olivia stieg ein ungutes Gefühl auf.
    „Ist was passiert? Du bist so anders?“
    Sven machte eine kleine Pause, atmete einmal tief durch und verabschiedete sich dann. „Nein, alles in Ordnung, bis Freitag.“
    Schon war Sven weg und sie hörte ihren Vater sagen: „Hallo, Schatz! Was gibt es?“
    Olivia klärte den Ablauf ihres Besuches mit Dietmar ab, lief anschließend hoch in ihr Zimmer und raffte ihre Bücher zusammen. Schnell raste sie hinaus in den Garten und stellte erleichtert fest, dass Lenno immer noch am Zaun stand. Er hatte tatsächlich auf sie gewartet!
    „Da bin ich wieder“, rief sie aufgedreht.
    Lenno sah sie erfreut an.
    „Sehen wir uns gleich zwischen den Büchern?“, fragte er, und so wie er es betonte, hörten sich seine Worte in ihren Ohren wie ein bevorstehendes Abenteuer an, dessen Feuer sie packte und sie aufgeregt nicken ließ.
    So schnell wie an diesem Tag, hatte Olivia den Weg zur Bibliothek bisher nicht ein Mal zurückgelegt. Als Lenno dort ankam, saß sie bereits an demselben Tisch wie zwei Tage zuvor, damit er sie auf jeden Fall fand. Als sie ihn bemerkte, vergrub sie ihren Kopf hinter dem Buch in ihrer Hand und gab vor, vertieft darin zu lesen. In Wirklichkeit wollte sie ihr Gesicht vor ihm verbergen, damit er ihr nicht ansah, wie aufgeregt sie war. Ihre Neugier zwang sie jedoch, über den Buchrand hinweg zu ihm hinüberzuschauen, um sicherzugehen, dass er sich tatsächlich zu ihr gesetzt hatte, denn es war weiterhin still aus dieser Richtung geblieben. Lenno saß aber dort! Er lächelte sie derart umwerfend an, dass er sie dadurch glatt vergessen ließ, das Buch festzuhalten, das sogleich mit einem lauten Knall auf die Tischplatte krachte.
    Olivia wünschte sich, der Boden täte sich auf und sie könnte sich darin verkriechen. Natürlich geschah nichts dergleichen und sie überspielte die peinliche Situation einfach mit einem etwas zu hektische „Hallo!“.
    Auf Lennos Gesicht erschien wieder dieses unbeschreibliche Lachen, das eine ganze Armada Schmetterlinge in ihrem Bauch aufstieben und wild durcheinanderflattern ließ. Und dieses Gefühl blieb ihr eine Weile erhalten.
    Wieder verbrachten sie den Nachmittag zusammen zwischen den Büchern. Olivia war aufgefallen, dass Lenno sich einige geografische Bildbände und Atlanten ausgesucht hatte, in denen er stundenlang Landkarten und Bilder studierte.
    „Willst du verreisen?“, fragte sie zwischendurch neugierig.
    Lenno hatte nur unbestimmt mit den Schultern gezuckt und es schien so, als wolle er ihr ausweichen. Deshalb bohrte sie lieber nicht weiter, lächelte ihn an und vertiefte sich wieder in ihre eigene Recherche.
    Erst als der Abend dämmerte, beschlossen sie, den Tag in der Bibliothek zu

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