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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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an und stellte einige gezielte Fragen. Das intensive Gespräch über exotische Gerichte und die Experimentierfreude ihrer Mutter, das nun zwischen Aya und ihr entbrannte, lockerte zusehends den Umgang zwischen ihnen auf und gab Olivia die Chance über die verwirrende Wirkung, die Lenno an diesem Abend auf sie hatte, hinwegzugehen.
    Während des gemeinsamen Abendessens stellten sowohl Aya als auch Lenno abwechselnd Fragen über Olivias Familie und sie erzählte einiges aus ihrem Leben. Später zog Aya sich zurück, sodass Olivia und Lenno ein wenig alleine sein konnten.
    Während sie sich zunächst schweigend gegenübersaßen, lag ihre Hand flach auf dem Tisch. Für Olivia vollkommen unerwartet legte Lenno seine darauf und löste mit dieser Berührung eine Flutwelle von Gefühlen in ihr aus. Seine schlanken, langen Finger glitten über ihre. Ihr war bereits im Bus aufgefallen, wie feingliedrig sie waren.
    Sofort schossen Olivia die Bilder ihrer ersten Begegnung durch den Kopf und sie fragte sich, ob er dabei ebenfalls diese innere Verbundenheit gespürt hatte. Unwillkürlich stahl sich bei dieser Erinnerung ein leises Lächeln auf ihre Lippen. Sie konnte es kaum fassen, dass sie hier zusammensaßen und er ihre Hand berührte.
    Lenno, dessen Blick sie die ganze Zeit auf ihrem Gesicht wahrgenommen hatte, fragte sofort: „Was ist?“
    Sie schüttelte den Kopf und sagte zurückhaltend: „Nichts.“
    Er sah sie amüsiert an. Bevor sie ihm ihre wahren Gedanken offenbaren musste, kam sie ihm jedoch zuvor: „Hast du eigentlich Geschwister?“
    Diese Frage hatte er anscheinend nicht erwartet und wirkte überrascht. „Ja, ich habe zwei Schwestern. Wenona, sie ist zwei Jahre älter als ich … “, unterbrach er sich kurz und fuhr viel ernster fort, „und dann ist da noch Nova. Sie ist ein Jahr jünger, also so alt wie du.“
    Es entstand eine kleine Pause, in der sie schweigend auf ihre Hände sahen, deren Fingerspitzen sich sanft umspielten.
    „Deine Schwestern haben schöne Namen. Erzähl mir etwas von ihnen.“
    Sie hörte, wie Lenno tief einatmete, doch dann ließ er sich auf ihre Bitte ein. „Wenona ist vor drei Jahren eine Verbindung mit ihrem Gefährten eingegangen.“
    „Was? Sie ist schon verheiratet?“, fragte Olivia überrascht, und Lenno lächelte über ihre Reaktion.
    „Sie hat zwei Töchter, es sind Zwillinge. Sie werden bald zwei.“
    „Wirklich?“, lachte Olivia und führte sich vor Augen, was das auf ihr Leben übertragen heißen würde. Daraufhin fragte sie ehrlich interessiert: „Hat sie keinen Beruf?“
    Nachdenklich erkundete er mit seinem Blick jeden Winkel ihres Gesichtes, als ob er sich die Worte genau überlegen musste, um ihr die richtige Antwort geben zu können. Als er sich offensichtlich entschieden hatte, lächelte er wieder und sagte: „Wenn du damit meinst, dass sie in der Gemeinschaft eine bestimmte Aufgabe hat, die sie erfüllen muss, dann trifft das bei ihr zu. Mit ihrem Mann kümmert sie sich darum, dass ihre Familie gut versorgt ist.“
    Wieder hatte Lenno auf diese seltsame Art geantwortet, die ein wenig fremd wirkte. Darüber hinaus schien ihn irgendetwas an ihrer Fragerei und dem Verlauf ihres Gespräches zu amüsieren. Doch bevor Olivia ihn darauf ansprechen konnte, musste sie herzhaft gähnen.
    Lenno stand auf, hielt dabei weiterhin ihre Hand fest und sagte: „Komm, ich begleite dich nach Hause.“
    Das war zwar eigentlich nicht nötig, aber Olivia freute sich über sein Angebot.
    An ihrer Haustür angekommen, schloss sie auf und drehte sich zu ihm um. Er lächelte sie an und fragte vorsichtig: „Ist alles in Ordnung?“
    Sie hätte ihn gerne gefragt, ob er mit hineinkommen würde, doch die Erinnerung an Colins Annäherungsversuch war zu frisch. Obwohl ihr ein Kuss von Lenno natürlich sehr gut gefallen hätte.
    Bei diesem Gedanken schaute Olivia verlegen zur Seite und bemerkte deshalb nicht, dass Lenno sich im selben Moment zu ihr vorbeugte. Seine Hand lag plötzlich sanft auf ihrem Oberarm und seine Lippen flüsterten nah an ihrem Ohr: „Danke für den wunderschönen Tag. Sehen wir uns morgen in der Bibliothek?“
    Diese kleine Geste löste wieder viel zu viel in ihr aus, sodass sie kaum fähig war zu nicken, um seine Frage zu bejahen. Mit geschlossenen Augen hielt sie sich krampfhaft an der Haustür fest, während seine Lippen sanft ihr Gesicht streiften. Ihr Atem stockte. Bei ihrem nächsten Atemzug war die Luft um sie herum von seinem herrlichen Duft erfüllt und

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