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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sie spürte, wie ihre Sehnsucht nach weiteren Berührungen immer stärker wurde. Sollte sie sich einfach auf dieses Gefühl einlassen und Lenno zeigen, was sie für ihn empfand?
    Verunsichert blickte sie zurück in seine Augen und sah den goldenen Schimmer aufleuchten. Im nächsten Moment ließ er ihren Arm los, entfernte sich langsam von ihr und verschwand in der Dunkelheit.
    Olivia stand wie betäubt da.
    Nach einer Weile ging sie hinein, während sie vorsichtig mit ihren Fingerspitzen die Stelle berührte, an der zuvor seine Lippen gewesen waren.
    In ihrem Zimmer öffnete sie automatisch die Balkontür und sofort flitzte der goldbraune Kater an ihr vorbei, der direkt auf ihr Bett hüpfte und sich dort müde zusammenrollte. Vor dem Einschlafen glitt ihre Hand gedankenverloren über sein seidiges Fell, während sie diesen wunderbaren Tag noch einmal in Gedanken an sich vorbeiziehen ließ.
    Halb in den Schlaf gesunken spitzte der Kater lediglich ein Ohr, als Olivia leise auflachte. Es kam ihr plötzlich so absurd vor, dass ausgerechnet sie ihre Ferien damit verbrachte, in der Bibliothek etwas für die Schule vorzubereiten. Und das nur, weil sie Lenno dort den ganzen Tag um sich hatte.
    Doch im Grunde war es ihr egal, ob sie schweigend beieinandersaßen, angeln gingen oder Vasen töpferten.
    Das einzig Wichtige war, dass sie diese wunderbare Zeit zusammen mit Lenno verbrachte.

Familiengeheimnisse
    Am nächsten Morgen war der Kater verschwunden. Verschlafen schaute sich Olivia in ihrem Zimmer um, bis ihr Blick schließlich an der Balkontür hängen blieb. War es ihm etwa gelungen, ohne ihre Hilfe hinaus zu gelangen? Verdutzt stand sie auf und sah, dass die Tür tatsächlich nur angelehnt war. Hatte sie vergessen, richtig abzuschließen?
    Kaum war sie unten in der Küche, da tauchte bereits Lenno am Zaun auf und er winkte ihr zu. Als sie ihn entdeckte, ging sie mit rasendem Herzen zu ihm hinaus und begrüßte ihn fröhlich.
    „Ich muss noch frühstücken, danach fahre ich los“, sagte Olivia und fragte sich, ob sie ihn nicht auf einen Kaffee einladen sollte.
    „Ok“, meinte er, bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, „dann gehe ich schon mal los, denn ich brauche ja für den Weg immer etwas länger als du.“
    Der Gedanke daran, dass Lenno bereits unterwegs zu ihrem Treffpunkt war, war für Olivia Anlass genug, sich nicht lange mit ihrem Frühstück aufzuhalten. Noch im Stehen würgte sie Kaffee und Toast hinunter, um sich zügig auf ihr Fahrrad zu schwingen.
    Als sie wie eine Verrückte durch den Park jagte, hätte sie schwören können, Lennos Kater über eine Wiese rennen zu sehen. Bei der Vorstellung, dass auch er sich gleich mit einem netten Kätzchen treffen könnte, schüttelte sie schmunzelnd ihren Kopf und konzentrierte sich rasch wieder auf die Läufer und Kinderwagen, die ihr entgegenkamen.
    Als sie in der Geschichtsabteilung der Bibliothek ankam, saß Lenno schon an dem Platz, an dem sie bisher immer gesessen hatten, und strahlte sie an. Sie nickte ihm kurz zu und verschwand schnell zwischen den Regalen, um sich weitere Bücher auszusuchen. Mittlerweile hatte sie eine ganz bestimmte Vorstellung von ihrem Referatsthema und dazu bereits ein Buch entdeckt, das sie sich holen wollte. Es stand allerdings recht weit oben im Regal an einer Stelle, an die sie nicht herankam, selbst dann nicht, wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Sie schaute sich im Gang um und fragte sich, ob sie Lenno um Hilfe bitten sollte, als sie eine kleine Trittleiter sah. Die holte sie sich, stieg hinauf und ergriff mit beiden Händen das schwere Buch, um es herauszuziehen.
    „Soll ich dir helfen?“, hörte sie plötzlich Lennos Stimme direkt hinter sich.
    Olivia fuhr erschrocken zusammen, verlor beinahe das Gleichgewicht und schwankte auf dem Trittbrett. Im selben Moment legten sich seine Hände auf ihre Hüfte, um sie festzuhalten, und erweckten in ihr das Gefühl, als würde sie sich in seiner Berührung auflösen. Atemlos hielt sie inne, um nicht bei einer falschen Bewegung in sich zusammenzufallen. Nur das heftige Trommeln ihres Herzens, die Hitze in ihrem Gesicht und die Wärme, die er ausstrahlte und die sie in sich aufnahm, fühlte sie. Der Rest ihres Körpers existierte für diesen einen Augenblick nicht mehr.
    Auch Lenno verharrte hinter ihr und sie nahm vage wahr, dass er seinen Kopf sacht an ihren Hinterkopf lehnte.
    Schnupperte er etwa an ihr?
    Olivia schloss lächelnd die Augen und ließ es einfach

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