Eternal - Die Geliebte des Vampirs
wuchsen. Sie war erst drei Jahre zuvor wiedergeboren worden, daher hatte sie noch nicht wieder zu ihrer alten Macht zurückgefunden; doch die Weisheit schien mittlerweile wie in Wellen zu ihr zu kommen. Manchmal machte sie die Situation schon traurig: Gott hatte sie verflucht und in einen Vampir verwandelt. Kaleigh würde niemals einen Freund von der Penn State haben. Sie würde nie erfahren, wie aufregend es war, einen Mann zu treffen, den sie nicht kannte, und sich in ihn zu verlieben. Aber Mickey würde nie erfahren, was es hieß, ewig zu leben. Alles hatte seinen Preis; Kaleigh lernte das auch gerade.
»Aha … ihr hängt also gerade rum?«, fragte Kaleigh. Sie sah zum Stockcarautomaten hinüber. Langsam bekam sie Hunger. Rob hatte versprochen: nur noch ein Spiel. Dann würden sie Pommes holen gehen. Sie konnte ihn nicht entdecken und fragte sich, wo er abgeblieben war.
»Ich bin da, um mir den toten Mann anzusehen. Tomboy wohnt den Sommer über mit ein paar Jungs an der First Street. Er hat angerufen und gesagt, dass da ein Toter in der Nähe der Strandpromenade liegt, aber die Polizei hatte praktisch schon den ganzen Strand abgesperrt, als ich hinkam. Jetzt hängen wir hier nur so rum. Tomboy hat frei. Er arbeitet bei Candy Man.«
»Magst du Salzwassertoffee?«, fragte Kaleigh. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um zu Tomboy hochzusehen.
»Er hasst es mittlerweile, weil er es den ganzen Tag zubereiten muss«, antwortete Mickey an seiner Stelle.
Kaleigh lachte. »Ich weiß, was du meinst. Ich arbeite im Dairy Queen. Ich habe früher Eiscreme geliebt – heute nicht mehr. Ich schwöre euch, mir hängt sogar Milch mittlerweile zum Hals heraus.«
Mickey entdeckte Beppe. »Wer ist das?«, wollte sie, offensichtlich interessiert, von Kaleigh wissen.
Entweder hatte Tomboy sie nicht verstanden, oder es war ihm egal, dass seine Freundin nach anderen Kerlen schielte.
Kaleigh zuckte die Achseln. »Ein Bursche, den Katy aufzureißen versucht. Er macht hier Urlaub, schätze ich.«
Katy musste Kaleigh gehört haben, denn sie wurde rot und zeigte Kaleigh unauffällig den Mittelfinger. Beppe spielte noch immer. Er hatte Bonusbälle gewonnen.
Mickey wandte langsam den Blick von Beppes rückwärtiger Ansicht. »Wir feiern heute Abend bei Tomboy eine Party.« Sie hakte sich bei ihrem Freund ein. »Bei ihm und seinen Mitbewohnern. Erst später, so gegen Mitternacht. Wenn ihr kommen wollt« – nun war es an Mickey, die Achseln zu zucken – »du und Katy und Rob und euer Freund« – sie nickte in Beppes Richtung – »wäre das cool.«
»Ich weiß noch nicht, was wir heute Abend machen«, erwiderte Kaleigh. Für Teens aus dem Clan gab es eine Ausgangssperre. Es war dämlich. Als ob die Erwachsenen dachten, die Jugendlichen würden nachts durchdrehen, Sexorgien feiern und den Leuten das Blut aussaugen. Tatsächlich kam das schon hin und wieder vor … Aber die Ausgangssperre war wirklich blöd. Sie hielt sie nicht von der Straße fern; sie sorgte nur dafür, dass sie nachts Fenster anstelle von Türen benutzten. »Vielleicht kommen wir ja.« Es fragte sich vielmehr, ob die Party das Risiko wert war, noch einmal erwischt zu werden. Sie war ohnehin schon in Schwierigkeiten, weil sie in der vergangenen Woche ein paarmal zu lange aus gewesen war.
»Wir kommen liebend gern«, sagte Katy, die offenbar das Gespräch mit angehört hatte. »Beppe auch, oder?« Sie sah ihn an. »Bist du dabei?«
Beppe wandte kein Auge vom Spiel ab. »Klar bin ich dabei. Ich muss nur warten, bis meine Leute ins Bett gehen.«
Katy war die Einzige, die lachte. »Und wo ist das?«, fragte sie, indem sie sich wieder Mickey zuwandte.
Mickey gab ihr die Adresse in der First Street. Es war der Block, in dem alle menschlichen Collegestudenten mit einem Ferienjob an der Strandpromenade abstiegen. »Wir werden da sein«, sagte Katy.
»Bis dann also.« Mickey und ihr Freund entfernten sich.
»Wir gehen nicht zu Tomboy auf diese Party. Unsere Eltern bringen uns um«, meinte Kaleigh und ließ Katy und ihren neuen Freund stehen.
»Wir gehen, komm schon! Das wird bestimmt ein Riesenspaß.« Katy lief ihr nach und ergriff ihren Arm. »Beppe sagt, dass er kommt«, fügte sie vielsagend hinzu.
Kaleigh entzog ihr den Arm. Katy war manchmal so unreif. »Ich hole mir jetzt bei Sal eine Tüte Pommes. Wenn du meinen schwachsinnigen Freund Stockcar spielen siehst, sag ihm, wo ich bin.«
»Wir gehen!«, rief Katy ihr durch das Scheppern des
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