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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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angezogen, und die Hose war erst vor ein paar Tagen in der Wäsche gewesen. Es war ihm wichtig, achtbar auszusehen. Peigi sollte begreifen, wie bedeutend diese Sache für ihn war.
    Er hatte Mary nichts von dem Besuch bei Peigi erzählt, da sie ohnehin dagegen gewesen wäre. Aber er hätte ja trotzdem hingehen müssen, und dann wäre sie böse auf ihn geworden. Victor mochte es nicht, wenn Mary böse auf ihn war. »Ich muss mit dem Rat sprechen«, wiederholte er eigensinnig.
    »Victor –«
    »Ich will Mary McCathal heiraten.« Die Worte brachen aus ihm heraus, bevor er es verhindern konnte.
    Peigi sah ihn einen Moment lang an. »Verstehe. Du weißt natürlich, dass das Clangesetz es ihr als Bobbys Witwe verbietet, sich wieder zu verheiraten.«
    »Ich hätte auch gedacht, dass das Clangesetz es Regan verbietet, an Bord meines Schiffes zu kommen, mir das Blut auszusaugen und einen Vampir aus mir zu machen. Aber es hat ihn trotzdem nicht daran gehindert.«
    Peigis Gesicht wurde weich. »Was Regan getan hat, war falsch. Wir alle sagen das schon seit Jahrhunderten. Es tut uns in alle Ewigkeit leid, was er angerichtet hat.«
    »Mir scheint, ihr seid mir in alle Ewigkeit einen Gefallen schuldig«, knurrte er. »Das wäre das Mindeste.«
    »Wir können das Clangesetz nicht ändern, Victor. Mary darf mit dir zusammenleben, aber sie darf dich nicht heiraten. Dich nicht und auch niemanden sonst.«
    Er stand auf. Mary hatte ihn gewarnt. Es sei Zeitverschwendung. Nun würde er zur ihr gehen und ihr sagen müssen, dass sie recht gehabt hatte. Er würde ihr sagen müssen, dass er sie nicht heiraten konnte. Aber es war nicht recht. Es war nicht ihre Schuld gewesen, dass ein durchgeknallter Menschenjunge sich zum Vampirjäger aufgeschwungen hatte. Es war nicht Marys Schuld gewesen, dass ihr Mann ermordet worden war.
    »Ich bitte euch nicht, das Clangesetz zu ändern. Macht einfach eine Ausnahme. Ich verdiene diese Gefälligkeit von euch, wenn man bedenkt, was ihr mir angetan habt«, sagte er bitter.
    »Du weißt, dass mir das nicht obliegt. Ich kann bei einem Gesetz, das wir über tausend Jahre geachtet haben, keine Ausnahme gestatten.«
    »Ich will mit dem Rat sprechen«, wiederholte er und schob trotzig die Unterlippe vor.
    »In Ordnung. Das ist dein gutes Recht.« Sie erhob sich und stellte sich vor ihren Sessel, als würde sie vor dem Rat stehen und nicht mitten in der Nacht im Pyjama in ihrem Wohnzimmer. »Die Tagesordnung für Montagnacht ist voll. Ich sorge dafür, dass du auf die nächste Tagesordnung kommst. Datum und Uhrzeit werden dir per Mail mitgeteilt.«
    »Ich hab keinen Computer.« Er nahm Kurs auf die Tür, peinlich berührt von dem Kloß, den er plötzlich im Hals verspürte. Da passierte ihm nach Hunderten von Jahren einmal etwas Schönes, und diese fiesen, blutsaugenden Vampire wollten ihm trotzdem diesen einen Wunsch abschlagen. Alles, was er wollte, war, Mary zu heiraten. Alles, was er wollte, war, glücklich zu sein.
    »Dann wirst du eben angerufen.«
    »Ich hab keinen Anrufbeantworter.« Er ging in die dunkle Küche.
    »Gut, dann lasse ich Liz einen Brief tippen. Du hast doch einen Briefkasten, oder, Victor?«
    Er drückte die Hintertür auf und stolperte die Stufen hinunter. Er kam sich dumm vor, dass er überhaupt gekommen war. Ohne auf Peigis Rufe zu achten, eilte er über den Rasen. Mary hatte gesagt, dass es Zeitverschwendung wäre, mit dem Rat zu reden. Sie hatte gesagt, dass sie nicht heiraten konnten. So wie er die Sache sah, hatte sie nur in einem Punkt recht.
     
    Normalerweise fühlte sich Kaleigh in der Dunkelheit wohl. Zu Hause bewegte sie sich nachts auch im Dunkeln. Sie lief im Dunkeln durch die Stadt. Sie jagte im Wald im Dunkeln, wenn sie wieder Hirschblut brauchte. Zum Teufel, sie war eine Vampirin. Und auch wenn sie nicht wie in den Filmen in einem Sarg schlief, liebte sie doch die seidige Dunkelheit.
    Aber diese Dunkelheit im Treppenhaus war anders. Nicht, dass sie ihr Angst gemacht hätte … sie war nur verwirrend. Gott, sie wünschte, sie könnte die Gedanken von Menschen lesen. Früher, in einigen ihrer vergangenen Leben, war sie dazu in der Lage gewesen, doch es konnte Jahre dauern, bis sich diese Gabe wieder entwickelte.
    »Alles okay?« Mickey fasste sie beim Arm, um sie die Stufen hinunterzuführen.
    »Mhm.«
    Sie ließen die Beats von Kanye West hinter sich, während sie in den Keller hinabstiegen, aus dem ihnen trommelfellzerfetzende Gothic-Klänge entgegenschallten. Am Fuß der

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