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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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getan haben?
    Haben sie uns gefunden?
    Am Ende doch noch gefunden?
    Das sprichwörtliche »sie«. Allerdings war in diesem Fall die Bedrohung durchaus real zu nennen. »Sie« waren die Vampirjäger. Jene Männer, vor denen sich der Clan in den letzten dreihundert Jahren an dieser friedlichen amerikanischen Küste verborgen gehalten hatte.
    Was, wenn es noch schlimmer ist?
    Schlimmer? Was könnte denn noch schlimmer sein?
    Einer von uns.
    Als sie diese Worte in ihrem Kopf hörte, erschauderte Fia. Dieser Möglichkeit wich sie seit zwei Tagen aus. Mungo hatte recht. Von einem der ihren getötet zu werden war schlimmer. Aber sie war immer noch davon überzeugt, dass dieses Verbrechen, wie abscheulich es auch zu sein schien, genau wie der Mord, den sie ein paar Tage zuvor in Lansdowne gesehen hatte, das Werk eines kranken Dreckskerls war.
    »Bitte, Leute.« Ihre Clanführer, Gair, der karierte Shorts und ein T-Shirt mit der Aufschrift »Surf the Net« und einem Surfboard darauf trug, hob seine kräftigen, runzeligen Hände. Mit dreiundsiebzig Jahren dem Ende seines aktuellen Lebenszyklus schon sehr nahe, erinnerte Fias Großvater an Spencer Tracy – nicht in seinen frühen Filmen, sondern in
Rat mal, wer zum Essen kommt
oder
Wer den Wind sät.
Die Ähnlichkeit war so frappierend, dass er in den Sommermonaten regelmäßig zur Berühmtheit unter den Touristen avancierte.
    Fia liebte Spencer Tracy. Ihren Großvater liebte sie noch mehr. In all den Jahren war er einer der wenigen gewesen, der ihr ihrer Meinung nach ihre Verfehlung wirklich verziehen hatte.
    »Bitte«, wiederholte Gair. Er versuchte, die Stimmen zu übertönen. »Wir können nicht lange hierbleiben. Es sind noch immer Menschen unter uns.«
    Menschenpolizei.
    Nicht nur Polizei. Touristen. Bei Mary Kay wohnen ein paar.
    Nicht nur Polizei. FBI .
    Das ist noch schlimmer.
    Fia hat ihn mitgebracht.
    Sie hätte ihn nicht mitbringen dürfen.
    Es herrschte so ein großes Durcheinander, verbal und telepathisch, dass Fia nur Fetzen und Bruchstücke aufschnappte. Sie konnte nicht sagen, wer was sagte oder dachte. Aber sie begriff, dass ihre Familie verängstigt war. Und zornig.
    »Ich weiß, dass ihr viele Fragen habt«, sagte der Clanführer und senkte die Hände. »Das haben wir alle, aber im Moment gibt es noch nicht viele Antworten.« Er wandte sich zu Fia um, die ein paar Reihen weiter hinten stand und versuchte, so wenig wie möglich aufzufallen. »Fee, hast du etwas dazu zu sagen? Etwas, das uns beruhigt?«
    Sie blickte zu Boden und dann wieder auf. Aller Augen ruhten auf ihr. Einige davon sahen sie freundlich an, aber viele auch anklagend. »Äh … wie ihr wisst, hat das FBI ein Ermittlungsverfahren in der Mordsache an Bobby eingeleitet.«
    Sie sollten nicht hier sein. Wir sollten das selbst erledigen. Und den verfluchten Dreckskerl finden, der uns das angetan hat.
    Sie warf einen Blick auf Victor Thomas, einen streitsüchtigen, grauhaarigen alten Fischer, der Fia hasste, aber auch nicht mehr, als er den Rest von ihnen hasste. »Da Bobby im Staatsdienst war und das Verbrechen …«
    Der Mord …
    »… das Verbrechen«, fuhr Fia fort, »in einem Bundesgebäude stattfand, hatten wir in diesem Fall keine Wahl. Aber Bill … Senator Malley passt auf uns auf. Er hat dafür gesorgt, dass ich hinzugezogen wurde, obwohl Clare Point nicht in meinem Zuständigkeitsbereich liegt.«
    »Was ist mit dem Agenten?«, wollte eine Frau wissen. »Der Mensch? Warum ist er hier?«
    »Er ist nur ein kleiner Fisch. Aber das hier ist sein Zuständigkeitsbereich.«
    »Wir wollen ihn hier nicht.«
    Es ist gefährlich.
    »Mir gefällt es genauso wenig wie euch, dass er hier ist«, versicherte Fia der Menge. »Aber ich verspreche euch, dass ich ein Auge auf ihn haben werde. Morgen sollte er aus der Stadt sein, spätestens übermorgen.«
    »Hast du immer noch keine Ahnung, wer es war, Fee?«
    Sie wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. »Wir tun, was wir können, aber bis jetzt wissen wir, wie Gair schon gesagt hat, kaum etwas.«
    »Sag uns nur eines.« Ihr Vater trat vor, seine Stimme klang ernst. »War Bobbys Enthauptung Zufall, oder haben wir hier wirklich ein größeres Problem?«
    Sie wusste, was er dachte, ohne seine Gedanken lesen zu müssen. Dasselbe wie alle anderen auch. War Bobby von einem der Irren umgebracht worden, die heutzutage so zahlreich auf der Welt herumspazierten, und war es also ein unglücklicher Zufall gewesen, dass er auf die einzige

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