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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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und Turnschuhe angezogen. Ihr war heiß in dieser Hose, aber sie schützte sie vor dornigen Pflanzen und Moskitos. »Sie können auch auf die Geländefahrzeuge warten. Onkel Sean meinte, sein Cousin Malachy hat mindestens zwei, die wir uns ausleihen können.«
    »Es ist schon fast vier Stunden her. Wir müssen den Tatort sichern und die Leiche abtransportieren.« Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, blieb aber in Bewegung.
    »Sie sind ein Stadtkind, nicht wahr, Glen?«, fragte sie und versuchte, nicht an die Leiche da irgendwo vor ihnen zu denken. Sie waren fast da. Weniger als fünfzig Meter vom Henkerbaum, hatte Onkel Sean gesagt. Er hatte Petey Hill zurückgelassen, um die Leiche zu bewachen.
    »Stadtrand von Baltimore.«
    »Ah, der amerikanische Traum. Weißer Lattenzaun. Mit Hund im Garten.«
    »Hey«, knurrte er und schlug wie wild nach zwei Moskitos. »Ich habe dahinten in Ihrer Heimatstadt jede Menge weiße Lattenzäune gesehen. Sie hatten ja wohl auch keine so schlimme Kindheit.«
    »Mein Vater ist Alkoholiker.« Es kam aus ihrem Mund, noch bevor sie Zeit hatte, es herunterzuschlucken. Normalerweise war sie Kollegen gegenüber nicht so mitteilsam.
    »Meiner auch. Er wurde im Dienst getötet.«
    Sie warf einen Blick über die Schulter zu ihm zurück und hielt den Ast einer Platane fest. »Im Dienst« hallte es in ihrem Kopf wider. Sofort hatte sie eine Verbindung zu Glens Vater, einem Mann, dem sie nie begegnet war. Sie waren alle miteinander verbunden … Gesetzeshüter jeder Art, überall auf der Welt. Eine schweigende Bruderschaft. Schwesternschaft. Was auch immer. »Ein Cop? Sie machen Witze.«
    » FBI . Bei einem Waffengeschäft ging was schief. Ich war in der Mittelstufe. Ist lange her.«
    Fia nickte. Sie hätte wahrscheinlich sagen sollen, wie leid es ihr tat oder welchen Respekt es ihr abnötigte, wenn Agenten ihr Leben für ihr Land hingaben, aber die Worte erschienen ihr überflüssig. Sie waren Teil der Verbindung, die sie alle zueinander hatten.
    Sie ging langsamer und war sich nicht sicher, warum. Vielleicht hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie es Glen so schwermachte, mit ihr Schritt zu halten. Außerdem wusste sie, dass die Leiche nun nicht mehr weit sein konnte. Sie sah etwas durch das grüne Dickicht des Waldes hellblau aufblitzen. Eine Uniform. »Officer Hill?«, rief sie. »Petey? Ich bin’s, Fia Kahill. Ich habe Special Agent Duncan bei mir.«
    »Grundgütiger«, sagte er beim Näherkommen. »Wurde auch Zeit, dass ihr kommt. Ich bin seit einer Stunde allein mit ihm.«
Ich hatte Angst, Fee, und ich bin Manns genug, es zuzugeben,
signalisierte er ihr telepathisch.
Was in drei Teufels Namen ist hier bloß los?
    Nicht hier, Petey. Nicht jetzt. Nicht, wenn der Mensch dabei ist.
    Sie blockte ganz bewusst seine Gedanken ab und versuchte, sich auf den Tatort zu konzentrieren. Auf ihren Job.
    Sie hörte die Fliegen, bevor sie die Leiche sah. Sie waren bereits dabei, Eier abzulegen. Wenn der Körper nicht innerhalb der nächsten paar Stunden kühl gelagert wurde, würden die weißen Eier an allen Wundrändern und Hämatomen auftauchen. Nach einer Woche würden Maden schlüpfen. Beim Näherkommen wurde der Gestank verbrannten menschlichen Fleisches mit einer leichten Note der ersten fauligen Verwesungsstadien immer stechender.
    Manchmal war es nicht besonders lustig, hypersensible Sinne zu haben.
    Petey wartete auf dem Wildwechsel auf sie. Er war ein hübscher Mann. Ende dreißig. Mit ihrer Tante Ruthie verheiratet. Er hatte eine Tochter im Teeniealter, Katy, mit der er es dem Vernehmen nach nicht leicht hatte. Alkohol. Zu spät nach Hause kommen. Die übliche Teenieaufsässigkeit eben.
    »Hier geht’s lang.«
    »Pete«, sagte sie leise. »Du musst ihn mir nicht zeigen …« Sie wollte sagen: »Weil ich ihn rieche«, aber als er die Zweige beiseitebog, um den kopflosen, handlosen Leichnam freizulegen, würgte sie bittere Galle hoch.
    »Teufel«, murmelte Glen und wandte den Kopf ab, um durchzuatmen.
    Aus dieser Nähe konnte es selbst ein Mensch riechen.
    »Ist das …«
    »Wir haben bestimmt dreißig Grad Celsius. Hohe Luftfeuchtigkeit. Die Verwesung setzt sofort ein.« Sie versuchte, durch den Mund zu atmen, als sie einen Schritt zurücktrat. Der Leichnam lag auf einer kleinen Lichtung, gleich neben dem Pfad. Als Pete die Zweige des Weißdorns wieder losließ, war von dem Körper nichts mehr zu sehen.
    Sie sah den Polizisten an. »Officer Hill, wie wäre es,

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