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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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sich eine Gabel voll Spinat aus einem Styroporbehälter in den Mund. Er las E-Mails, während er aß. Thousand-Islands-Dressing.
    Fia verabscheute Thousand-Islands-Dressing.
    »Rufen Sie Agent Duncan an. Wenn sein Büro uns den Fall übertragen will, fein, das ist deren Sache. Aber das Büro von Senator Malley hat grünes Licht für die Zusammenarbeit mit Ihnen gegeben, und ich werde den Teufel tun, mich da querzustellen.« In seinem Mundwinkel hing ein pinkfarbener Rest Dressing.
    Fia fragte sich, was er wohl tun würde, wenn sie sich über den Schreibtisch zu ihm hinunterbeugte und ihm das Dressing wegleckte. Bei der Gelegenheit konnte sie ihm gleich die Halsschlagader durchbeißen, dann wäre er in weniger als drei Minuten verblutet.
    Sie berührte ihren Mundwinkel und überlegte, was zur Hölle mit ihr los war. Normalerweise hatte sie ihre Gedanken unter Kontrolle. Sie ließ es selten zu, dass sie so weit abschweiften.
    »Warum stehen Sie noch hier herum, Kahill? Wollen Sie, dass ich für Sie anrufe?«
    »Nein, Sir.« Sie wandte sich zum Gehen. »Ich setze mich noch heute mit Baltimore in Verbindung.«
    »Tun Sie das.« Er mampfte einen Mund voll Salat. »Und Kahill …«
    »Sir?«
    »Vermasseln Sie das nicht. Lassen Sie sich von diesem Zuständigkeitsmist nicht Ihre Ermittlungen versauen. Das können wir uns nicht leisten – nicht, wenn das Büro eines US -Senators die Finger im Spiel hat.«
    »Ja, Sir.« Sie sah ihn an, als wäre sie mit ihm einer Meinung, was den Bürokratiekram betraf, aber in Gedanken war sie schon siebzig Kilometer weiter südlich, marschierte durch den Wald und suchte einen Kopf.
     
    »Ist das Ihre Trekkingmontur?« Fia warf einen Blick über die Schulter zu Glen, der alle Mühe hatte, mit ihr Schritt zu halten. Der Weg war nicht mehr als ein etwas breiterer Wildwechsel, der sich durch den Wald schlängelte.
    Dichtes Unterholz und die Septemberhitze erschwerten ihnen das Vorwärtskommen. Die Bäume – vorwiegend Laubholz wie Esche, Birke, Pappel und Ulme – breiteten ihren Baldachin über ihren Köpfen aus und ließen kein Sonnenlicht durch. In der schwülen Luft lastete der erdige, feuchte Geruch von Laub, Moos und verrottendem Humus.
    »Sie haben nichts von einer Wanderung gesagt.« Er verscheuchte einen Moskito.
    »Ich habe gesagt, dass die Leiche im Naturschutzgebiet von Clare Point liegt, etwa anderthalb Kilometer von der Straße entfernt.«
    »Sie haben aber nichts von
einziger
Straße gesagt.« Er konnte sich gerade noch einen Ast vom Leib halten, den sie losgelassen hatte, bevor er ihn an seiner empfindlichsten Stelle traf. »Ich ging davon aus, dass es hier Feldwege und Pick-ups gibt, irgendetwas, um hinzukommen.«
    »Aber ich habe gesagt, dass mein Onkel einen Geländewagen organisiert. Das hier ist ein staatliches Naturschutzgebiet mit Hirschen, Füchsen und Waschbären. Die brauchen keine Feldwege.« Sie duckte sich unter einem Baumstamm weg, der über den Pfad wuchs, und verlagerte den Rucksack auf ihrem Rücken. Darin waren ihre Kamera, ein Notizbuch, Plastikbeutel und andere Dinge verstaut, die sie brauchen würden, um Beweisstücke sicherzustellen. Sie hatte auch ihr Handy bei sich, obwohl es ihr nicht viel nützen würde. Es gab keine Sendemasten in der Nähe, daher hatte sie nur schwachen oder gar keinen Empfang.
    »Und Sie sind sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind? Ihr Onkel meinte, der Wald sei hundertsechzig Hektar groß.«
    »Wir sind auf dem richtigen Weg.«
    Fia hätte diesem Wildwechsel auch im Dunkeln oder mit geschlossenen Augen folgen können. Sie war ihn über die Jahre viele Male gegangen. Hirsche hatten ihn die letzten dreihundert Jahre lange benutzt und mindestens noch einmal so viele Jahre vor der Ankunft der Kahills. Auf einem kleinen Hügel im Nordosten soll früher ein kleines Dorf der Lenape-Indianer gelegen haben. Nach deren Hinterlassenschaften wie Äxten, Speer- und Pfeilspitzen hatten sie als Teenager den Waldboden abgesucht. In den ersten hundert Jahren, als die Kahills hier waren, hatten sie noch viele gefunden; heute waren sie im Stadtmuseum ausgestellt.
    »Wollen Sie zurückgehen?«, fragte sie und stürmte weiter. Sie hatte keine Lust, langsamer zu gehen, nur um seine polierten Slipper und seine zerknitterte Nadelstreifenhose zu schonen. Wenigstens hatte er so viel Feingefühl besessen, sein Sakko im Auto zu lassen. Zu Hause in ihrem Apartment hatte sie eilig ihre Tasche gepackt, eine khakifarbene Cargohose, ein FBI -Poloshirt

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