Eternal - Die Vampire von Clare Point
waren eine ganze Weile beschäftigt.« Sie hatte keine Ahnung, warum sie fragte, warum es überhaupt eine Rolle für sie spielte. Sie vermutete, dass dies der Grund war, warum er sich zum Telefonieren entschuldigt hatte: damit er mit seiner Freundin privat sprechen konnte. Sie fragte sich, ob sie es schon mal mit Telefonsex probiert hatten.
»Ja, wir hatten ein ziemlich tiefsinniges Gespräch. Eierschalenfarben und leinenweiß.«
»Bitte?«
Er ging neben ihr. Die Sonne schickte sich an unterzugehen, die Luft hatte sich ein wenig abgekühlt. Die Nachbarn hatten den Rasen gemäht; der süße Duft drang in Fias Nase und vermischte sich mit dem Geruch von Steaks, die irgendwo in der Nachbarschaft gegrillt wurden. Sie entspannte sich ein wenig. Es war ein gutes Gefühl, an der frischen Luft zu sein, weit weg von dem üblen Gestank von Mahons Blut und verbranntem Fleisch, den sie heute noch immer im Wald hatte riechen können.
Sie überquerten die Straße und gingen drüben auf dem Bürgersteig weiter. Die malerischen Straßenlampen flackerten allmählich auf, aber nicht zur gleichen Zeit, so dass im Gehen sein Gesicht manchmal beleuchtet war und manchmal im Schatten lag.
»Meine Verlobte«, erklärte Glen. »Sie muss sich entscheiden, welche Farbe die Tischwäsche haben soll, die sie bei der Verleihfirma für unseren Hochzeitsempfang bestellt.«
Fia starrte ihn an, unfähig, ihre Verachtung zu unterdrücken. »Und das interessiert Sie?«
»Nicht die Bohne.«
Er grinste, und auch sie ertappte sich bei einem Lächeln. »Wann ist denn der große Tag?«
»Am zehnten April.«
Sie wollte bemerken, dass er nicht wirklich freudig erregt wirkte, verkniff es sich aber lieber. Fia stellte fest, dass ihr Glen besser gefiel, als ihr lieb war, obwohl sie sich dagegen sträubte und professionell und distanziert zu bleiben versuchte. Sie mochte ihn für seine Ähnlichkeit mit Ian, aber sie mochte auch die Dinge, in denen er sich von Ian unterschied. Glen war etwas unbekümmerter. Er nahm sich selbst nicht so ernst. Er lächelte mehr.
Den nächsten Block legten sie schweigend zurück.
»Sie haben noch gar nichts zu gestern Nacht gesagt«, meinte sie dann. »Zu meinen Brüdern.«
»Ich dachte, ich hätte mich schon genug in Verlegenheit gebracht.«
»Warum sollten Sie verlegen sein?« Sie blieb am Ende des Gehsteigs stehen und ließ ein Auto vorbei. Onkel John winkte aus dem offenen Fenster seines Pick-ups heraus. »Ich fand, dass Sie gut ausgesehen haben – mit nichts an außer einer Unterhose und der Glock, Special Agent Duncan.«
»Sie haben aber auch einen niedlichen Po, Special Agent Kahill.«
Fia suchte gerade nach einer schlagfertigen Antwort, als sie ein paar Teenager vor dem Supermarkt stehen sah. Zigarettenrauch kräuselte sich über ihren Köpfen. Es waren Kaleigh, Peteys Tochter Katy, eines der Cahall-Mädchen und drei menschliche Teenies. Schlagartig wurde Fia wachsam.
Es wurde ängstlich geflüstert; einer der Jungen schnippte seine Zigarettenkippe auf den Bürgersteig und trat sie aus. Eine weitere Kippe landete vor dem Getränkeautomaten.
»Kaleigh.« Fia ging auf die Gruppe zu. Glen blieb einige Schritte hinter ihr zurück.
»Fia.« Kaleighs Schultern strafften sich; sie klang gereizt. »Agent Duncan.« Sie begrüßte ihn mit einem kurzen Anheben des Kinns.
Fia sah den Jungen an, der direkt neben Kaleigh stand. Das musste der sein, den sie erwähnt hatte. Der Surfer. »Special Agent Kahill, FBI , und du?« Sie streckte ihm ihre Hand hin.
Der Bursche mit dem dunklen Wuschelkopf hatte einen überraschend festen Händedruck. »Derek Neuman, Ma’am.«
»Mein Partner, Special Agent Duncan.«
Derek langte um eines der Mädchen herum, um Glens Hand zu schütteln. »Sir.«
Der Junge schien höflich zu sein; er hatte jedenfalls bessere Manieren als die meisten Teenies, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass er ein Mensch war.
»Was treibt ihr denn hier?«, fragte Fia. Sie sah dabei Kaleigh an, meinte aber die ganze Gruppe.
Kaleigh zuckte mit den Achseln. »Ich schätze, wir holen uns gleich ein Eis.«
»Ihr seid vorsichtig, ja?« Fia wandte sich jetzt direkt an die anderen. »Auch wenn ihr keine Zeitung lest oder Nachrichten schaut, wisst ihr doch wohl von den Morden.«
Derek blickte von Fia zu Kaleigh und wieder zurück zu Fia. »Wir dachten, wir sind auf der sicheren Seite.« Er hakte die Daumen in die Taschen seiner Cargoshorts ein. »Sie wissen schon – wenn wir hier zusammen
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