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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Früher war sie neidisch auf die Clanmitglieder gewesen, die in der Lage waren, durch Wände zu gehen, einen Apfel über den Tisch zu bewegen, ohne ihn zu berühren, ihre Gestalt zu verwandeln oder Dinge durch bloße Gedankenkraft zu entzünden, während sie nichts davon vermochte. Aber Gair hatte ihr einmal gesagt, dass sie die Gabe der Menschlichkeit besaß und dass diese sie zu etwas Besonderem für den Clan machte. Er brauchte Fia zum Überleben. An Tagen wie heute fragte sie sich, ob er ihr das nicht nur gesagt hatte, damit sie sich besser fühlte …
    »Was haben wir denn verbrochen?«, fragte Fin unschuldig.
    Ihre Brüder lagen auf dem Rücken in ihrem Bett, die Arme unter dem Kopf verschränkt.
    »Ihr müsst bei ihm besonders vorsichtig sein«, warnte Fia.
    Regan runzelte die Stirn.
    »Nein, ich meine es ernst.« Sie sprach weiterhin leise. »Für einen Menschen hat er ein ziemlich scharfes Wahrnehmungsvermögen. Und ob mir das nun gefällt oder nicht, er und ich werden so lange zusammenarbeiten, bis wir diesen Fall gelöst haben.«
    »Ich kann nicht glauben, dass Bobby und Mahon beide tot sind.« Fin setzte sich auf und fuhr sich mit den Fingern durch das kurze dunkle Haar. »Meinst du, die Vampirjäger haben uns wieder aufgespürt?«
    »Es gibt keinerlei Anhaltspunkte dafür.« Sie setzte sich auf die Bettkante. »Bei Bobby hoffte ich, dass die Enthauptung nur ein kranker Zufall war, irgendein ausgeflippter Drogi, aber jetzt …«
    »Glaubst du, dass er etwas damit zu tun hat?« Regan deutete mit dem Kopf Richtung Wand.
    Regan machte nie einen Hehl daraus, wen er mochte und wen nicht, und sie wusste, dass er Glen Duncan nicht mochte – aus dem einfachen Grund, weil er Ian ähnelte und denselben Familiennamen trug. »Er wurde erst hinzugezogen,
nachdem
Bobby ermordet worden war.«
    »Das ist mir egal. Die Ähnlichkeit ist einfach zu schräg.«
    »Jesus, sie ist nun auch wieder nicht so groß.« Fin schwang sich aus dem Bett. »Alle Schotten sehen sich irgendwie ähnlich, das weißt du doch. Inzucht. Komm schon.« Er winkte Regan zu. »Fee braucht ihren Schlaf.«
    Sie folgte ihnen zur Tür, die sich öffnete, ohne dass jemand sie berührt hätte. Sie legte Fin, der hinter Regan ging, die Hand auf die Schulter. Sie wechselten weder verbal noch telepathisch ein Wort, aber sein Lächeln sagte ihr, dass sie seine Unterstützung hatte. Und ihr Lächeln antwortete ihm, wie froh sie darüber war.
     
    Fia saß auf der Treppe vor ihrem Elternhaus und hörte die Nachrichten auf ihrer Büromailbox ab. Sie und Glen hatten Suppe und Sandwiches im Speiseraum gegessen, dann hatte er sich entschuldigt, weil er einige Anrufe tätigen musste. Sie hatten beschlossen, später in den Pub zu gehen und ein Bier zu trinken; er hatte angeboten, sie dort zu treffen, aber Fia wollte ihn lieber hier abpassen. Je weniger Zeit er allein mit den Kahills verbrachte, desto sicherer war es, dachte sie. Desto sicherer war es für sie alle.
    Das galt besonders jetzt, da Regan wieder in der Stadt war. Er benahm sich nun schon seit Jahren … Jahrzehnten, aber er war dafür bekannt, dass er vor Menschen nicht haltmachte. Regan war es gewesen, der Victor und Shannon zu Vampiren gemacht hatte. Er hatte Shannon im 18. Jahrhundert in einer Spelunke aufgetan; dort hatte sie bedient und sich einfach den falschen Reisenden für ein Schäferstündchen im Heu ausgesucht. Victor hatte im 19. Jahrhundert als Schiffskapitän gelebt und Regan aus der Patsche geholfen, indem er ihm die sichere Überfahrt von Europa ermöglichte, als Regan auf der Flucht war. Regan hatte Victors Freundschaftsdienst damit belohnt, dass er ihm bei einer Blutorgie das Leben nahm und ihm dafür ewige Verdammnis schenkte.
    Shannon hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden und hegte keinen Groll gegen Regan oder einen der anderen Kahills, aber Victor nahm Regan seine Tat übel. Verachtete ihn dafür. Hasste sie alle. Mindestens zweimal pro Winter betrank er sich, torkelte durch die dunklen Straßen von Clare Point und drohte, »all diese Verdammten bis zum Letzten umzubringen, während sie in ihren Betten« schliefen.
    Da Regan nicht nur ein Mal, sondern gleich zwei Mal in den letzten Jahrhunderten ein Lapsus unterlaufen war, glaubten viele im Clan nicht, dass er reif für das Komitee war, das frevlerische Männer und Frauen jagte. Regan setzte alles daran, die Stadt für sich zu gewinnen, sagte und tat die richtigen Dinge, aber Fia fiel nicht auf ihn herein. Sie glaubte

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