Eternal - Die Vampire von Clare Point
Leben getreten, und das FBI … ihr Leben als Mensch … und …
Sie war sich nicht sicher, was passiert war. Warum. Sie hatte sich einfach von Clare Point und jedem hier zurückgezogen, und dazu zählten eben auch ihre Freunde.
Sorcha trank ihr Bier und wartete.
»Ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Fia zog eine Grimasse und blickte auf. »Es tut mir leid?«
Sorcha grinste und schob ihre Flasche über die Bar, um mit Fia anzustoßen. »Auf die alte Freundschaft.«
»Auf die alte Freundschaft«, wiederholte Fia.
Während sie sich unterhielten, kam die Party um sie herum richtig in Fahrt. Vielleicht waren es nur das Bier und der Schlafmangel, aber im Laufe der Stunden schien Fia die Musik immer lauter zu werden und die Bewegung der Leiber um sie herum immer wilder.
Beim vierten Bier dachte Fia, dass es Zeit wurde zu gehen. Sorcha war mit Eva und einem Menschenpärchen mit fluoreszierenden Plastikreißzähnen tanzen gegangen. Fia saß allein auf ihrem Hocker am Tresen, trank ihr letztes Bier leer und sammelte Energie für den Heimweg.
Sie sah einer Frau beim Tanzen zu … eigentlich sah sie vielmehr den Gucci-Schuhen der Frau zu. Sie waren wirklich niedlich. Da erschien plötzlich wieder ihr Kumpel von vorhin auf der Bildfläche – der mit dem flatternden Cape.
»Ein Tänzchen gefällig, Madam?«
Sie wollte nein sagen. Sie hatte nicht die Absicht, mit ihm zu tanzen. Wie sollte man auch zu Def Leppard einen Stehblues aufs Parkett legen? Aber dann fuhr er sich mit der Hand den Hals hinunter, und Fias Aufmerksamkeit war geweckt. Wie hypnotisiert von dem Pulsieren an seinem Hals, glitt sie von ihrem Hocker.
Die Musik hämmerte in ihrem Kopf, während Jeremy seine Arme und seinen Mantel um sie schlang. Es war so einfach … einfacher als mit den Männern, die sie immer in den Bars aufriss. Dieser Kerl hier bettelte förmlich darum, dass sie sein Blut trank.
Alles und alle drehten sich um Fia. Sie streifte mit den Lippen seinen Hals, und er seufzte. Sie biss ihn sanft, um vorzufühlen. Er stöhnte laut auf.
Sie hatte vorgehabt, nur einen winzigen Schluck zu trinken. Natürlich kein Sex, und nur eine Kostprobe. Aber er wollte es wirklich. Wollte sie. Das war es, was all die Menschen in diesem Raum wollten.
Sie fing Jeremy auf, als er ohnmächtig wurde, sein warmes, süßes und stechendes Blut noch auf der Zunge. Ihr wurde bewusst, was sie getan hatte. Sie sah sich um, ängstlich, dass jemand sie beobachtet haben könnte. Aber es waren genug andere Clanmitglieder auf der Tanzfläche, die wie sie ihre ohnmächtigen Tanzpartner in den Armen hielten.
Menschen lagen auf der Couch auf dem Boden. Sorcha küsste einen gutaussehenden Mann, der ein Kostüm aus
Bram Stoker’s Dracula
trug, komplett mit Brille und Hut.
Fia ließ Jeremy sanft auf den Teppich gleiten. Wie Arlan gesagt hatte: Morgen würde er sich an nichts erinnern. Wenn diese Party so war wie die Partys früher, würden die Menschen, noch während sie ohnmächtig waren, nach Hause gebracht und sich am nächsten Morgen schwach fühlen, verkatert.
Sie würden sich nicht daran erinnern, wo sie gewesen waren und was sie getan hatten. Sie würden sich höchstens die seltsamen Träume erzählen, die sie gehabt hatten.
Ein Mensch, der halb unter einem Beistelltisch lag, griff nach einer Strähne von Fias Haar und wickelte sie um den Finger. Sie kroch auf ihn zu. Er hob das Kinn, grapschte nach ihrem Busen und bot seinen Hals an, der bereits mit Bisswunden übersät war. Sie trank nur ein paar Schluck. Sie wusste ja nicht, wie viel Blut er schon verloren hatte. Dann winkte ihr Eva zu, die am anderen Ende der Couch lag.
Halb kroch, halb zog sich Fia zu der Couch, wo ein Menschenmann ohnmächtig in Evas Schoß lag. Eva lächelte; ihr Mund war rot vom Blut des Mannes.
Fia senkte den Kopf und trank gierig.
Sie wusste nicht, wie lange sie auf dem Boden gelegen noch wie viele Menschen sie gekostet oder wie vielen Vampiren sie von ihrem eigenen Blut zu trinken gegeben hatte. Es war schon sehr lange her, dass sie sich so hatte gehenlassen, und nach einer Weile verschwammen die Gesichter um sie herum. Sie sah nur noch Blut. Roch nur noch Blut. Schmeckte nur noch süßes, verbotenes, menschliches Blut.
Es dämmerte schon fast, als sie die Kellertreppe hinauftaumelte; einer ihrer Flip-Flops fehlte. Sie ließ den zweiten unter Mrs. Hills Küchentisch zurück. Im Dämmergrau nahm sie den kürzesten Weg durch diverse Gärten und schlich sich zurück ins Haus
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