Eternal - Die Vampire von Clare Point
mehr links.«
Fia ignorierte Evas Flirtversuche. »Was meint ihr? Sollen wir uns aufteilen und sie umzingeln oder einfach brüllen und sie in die Flucht schlagen?«
»Wenn wir uns anschleichen, erwischen wir sie vielleicht dabei, wie sie ein paar Karnickel verbrennen«, frotzelte Sorcha, die offenbar noch immer nicht an den Hexenaltar im Wald glauben wollte.
»Ich habe ja nicht gesagt, dass Kaleigh den Altar errichtet hat«, verteidigte sich Shannon. »Ich habe nur gesagt, dass die Kleine sich seltsam verhalten hat.«
»Doch, hast du wohl.«
»Nein, ich habe gesagt, dass ich mich
frage,
ob sie es war.«
»Okay, vielleicht sollten wir einfach nachsehen, was sie da treiben?«, unterbrach Fia die kleine Kabbelei. Sie fühlte sich noch immer unbehaglich, aber sie hatte das Gefühl, dass keine von ihnen in Gefahr war. Keine von den Frauen. Keines von den Mädchen. Aber etwas stimmte nicht. »Sind alle dafür, dass wir uns trennen? Ist jede nüchtern genug?«
»Oh bitte«, stöhnte Sorcha und ging in den Wald davon. »Fünf Martinis sind nichts für eine Kahill. Ich komme von Norden. Ihr Mädels nehmt die anderen Himmelsrichtungen. Wir sehen uns am Häschengrill.«
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16
K aleigh war so damit beschäftigt, Spucke mit dem Menschenjungen auszutauschen, dass sie die Frauen nicht hörte – bis Fia hinter sie trat und an der Kapuze ihres Sweatshirts zerrte. Derek sprang auf die Füße.
»Was treibt ihr hier draußen mitten in der Nacht?«, wollte Fia wissen.
Kaleigh schnellte von dem Baumstamm hoch. »Was wir tun? Was tut denn ihr? Du hast mir doch nachspioniert, oder?«
Die anderen beiden Mädchen, die es sich ebenfalls mit den Menschenjungen gemütlich gemacht hatten, waren schon auf den Beinen, als Eva, Shannon und Sorcha sie einkreisten. Fia konnte hören, wie Shannon ihnen gründlich die Meinung sagte. Die Teenager hatten ums Lagerfeuer gesessen und Marshmallows gegrillt, ausgerechnet. Und hatten natürlich geknutscht.
»Ich habe dir nicht nachspioniert.« Fia senkte die Stimme, so dass die Menschen sie nicht mehr verstehen konnten. »Wir haben einen Spaziergang gemacht« – sie deutete auf die anderen drei Frauen – »und das Lagerfeuer gerochen.« Das war nicht mal gelogen. »Wir haben uns Sorgen gemacht.« Die reine Wahrheit. »Hast du eine Ahnung, wie gefährlich es für euch Mädchen hier draußen mitten in der Nacht ist?«
»Mahon war allein, noch dazu am helllichten Tag.« Kaleigh schaute verstimmt über die Schulter. Die Jungen sammelten rasch ihre Habseligkeiten auf: Sweatshirts, einen Fußball, eine Tüte Marshmallows. Shannon machte ihnen noch immer die Hölle heiß und zeigte nun mit dem Finger auf einen der Jungen. »Und ihr Mädels seid ja auch hier. Ihr habt doch offenbar auch keine Angst vor Vampirjägern«, sagte Kaleigh.
Fia legte die Hand auf die Waffe in ihrem Schulterholster. »Ich habe eine G22 bei mir, die mit einer 165er Gold Dot geladen ist. Du auch?« Sie sah weg und dann wieder zu Kaleigh. Sie wusste nicht, wie sie dem Mädchen begreiflich machen sollte, dass ihr Verhalten selbstsüchtig war. Dass sie für den Clan wichtig war und dass er sie dringend brauchte, sobald sie wieder erwachsen geworden war. »Niemand hat gesagt, dass Bobby und Mahon von Vampirjägern umgebracht worden sind«, gab Kaleigh zurück.
»Wenn es niemand sagt, heißt das noch lange nicht, dass es nicht so ist.«
Kaleighs Blick bohrte sich in den von Fia. »Wer sonst wüsste, wie man uns umbringt?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Fia.
»Du weißt es nicht«, flüsterte Kaleigh. »Niemand von uns würde so etwas tun. Wenigstens sind wir darin einer Meinung. Aber ich werde nicht in Angst und Schrecken leben. Ich werde nicht mein Leben aufgeben, meine Freunde oder Derek, nur weil jemand aus dem Dunkeln springen und mich köpfen könnte.«
»Niemand sagt, dass du dein Leben aufgeben sollst«, entgegnete Fia. »Wir sagen nur, dass du keine Dummheiten machen sollst.«
»Du hast mir gar nichts zu sagen. Niemand hat das.« Kaleigh verschränkte die Arme über ihren kleinen Brüsten. »Ihr habt kein Recht, uns hinterherzuschnüffeln. Wir haben nichts Unrechtes getan. Wir haben nur hier gesessen und geredet.«
»Ihr hättet den ganzen Wald damit abfackeln können.« Fia wies mit dem Kinn auf das Lagerfeuer, das zu einem glühenden Aschehaufen heruntergebrannt war.
»Hätten wir nicht. Wir haben eine Grube gegraben und diese Steine darum herumgelegt, damit das Feuer nicht ausbrechen kann. Derek war
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