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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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zu lachen. Kein bedeutungsloser Smalltalk auf einem Barhocker. Kein bedeutungsloser Sex danach. Es war ein richtiges Date gewesen. Ja – das war es gewesen.
    Und erst als Fia ihre schnurrende Katze begrüßte, wurde ihr bewusst, dass dies seit sehr langer Zeit der erste Abend gewesen war, an dem sie keinen Mann abgeschleppt oder es nicht wenigstens vorgehabt hatte. Heute kam sie nach Hause, ohne Menschenblut getrunken zu haben, aber anstatt wie sonst von einer verzehrenden Leere erfüllt zu sein, stellte sie fest, dass sie mit sich zufrieden war.
     
    Später in dieser Woche stand Fia bei Starbucks einen Block vom Büro entfernt in der Schlange und summte vor sich hin. Sie und Glen wollten sich gleich im Konferenzraum treffen, um den aktuellen Stand in den Clare-Point-Fällen zu besprechen. In beiden Fällen gab es keine Neuigkeiten, und sie wussten das. Es war nur ein Vorwand, und die Vorstellung, dass er glaubte, einen Vorwand zu brauchen, um sie sehen zu können, machte sie albernerweise glücklich.
    Sie holte Kaffee und Tee für sie beide. Sie wusste, wie Glen seinen Kaffee trank, denn am Morgen nach ihrem gemeinsamen Abendessen, seinem ersten Arbeitstag in Philadelphia, hatte er ihr Tee von Starbucks mitgebracht; für sich selbst hatte er schwarzen Kaffee mit Karamellsirup geholt. Gestern hatte sie noch die Coole gespielt und den Drang, ihm einen Kaffee zu bringen, niedergerungen, aber heute war es so weit. Heute war der Tag.
    Die Schlange kroch vorwärts, während Männer und Frauen in Anzügen Getränke bestellten, die Fia nicht einmal dem Hörensagen nach kannte. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Der Kaffee war eine gute Idee. Zu spät zum Termin mit Glen zu kommen war keine.
    »Ah, ich könnte eine Latte mit einem Schuss Hämoglobin vertragen.«
    Josephs Stimme schreckte sie auf. Als sie herumfuhr, stand er direkt hinter ihr. »Was machst du denn hier?«
    »Dasselbe wie du.« Er wies mit dem Kinn Richtung Tresen. »Anstehen.« Er runzelte die Stirn. »Seit wann trinkst du Kaffee?«
    »Seit wann gehst du in dieser Gegend ins Starbucks? Was willst du?«
    »Es geht vorwärts.« Er wies auf die Lücke vor ihr.
    Sie schloss auf. »Ich meine es ernst. Was machst du hier? Du darfst nicht hier sein«, sagte sie im Flüsterton.
    »Was? Jetzt darf ich nicht mal mehr ins Starbucks? Bist du der Zerberus von Philadelphia –
und
von Starbucks?« Er lachte. »Ich hole mir nur einen Kaffee, Fee. Hör auf, so misstrauisch zu sein. Ich treffe mich in einer Viertelstunde einen Block von hier mit einem Makler. Ich sehe mir ein Büro an.«
    Fia seufzte und dachte ernsthaft darüber nach, ohne den Kaffee zu gehen. Es waren noch immer sechs Personen vor ihr in der Schlange.
    »Was macht die Arbeit?«, fragte er freundlich.
    Er trug einen marineblauen Anzug und braune Slipper. Nur Joseph durfte ungestraft braune Slipper tragen.
    »Bist du gerade mit Mafiosi, Terroristen, Bankräubern und Pädophilen beschäftigt?«, wollte er wissen.
    »Würdest du bitte ein bisschen leiser sprechen?«
    Das finstere Gesicht, das er daraufhin machte, ließ ihn noch besser aussehen. »Uns hört niemand zu. Alle hier sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, mit ihren eigenen Cappuccinos, als dass es sie interessieren würde, was wir reden.«
    Die Schlange kroch wieder einen ganzen Zentimeter vorwärts, und Fia wünschte sich überallhin auf diesem Planeten, nur um nicht hier sein zu müssen. Dabei hatte der Tag so gut angefangen. Warmer Sonnenschein an einem kühlen Septembermorgen. Eine angenehme Dusche, unter der sie sich ausmalte, wie es wohl wäre, mit einem ganz bestimmten Menschen zu duschen. Eine staufreie Fahrt zur Arbeit. Eine große Parklücke. Und nun kam Joseph und spuckte ihr in die Suppe.
    »Hey, hast du den Artikel über das Mädchen gelesen, das in Lansdowne ermordet wurde? In derselben Straße lag diese kleine Bar, in die wir immer gegangen sind. Die mit den violetten Barhockern und den komischen Chromwaschbecken auf der Toilette. Weißt du noch?«
    Etwas in Josephs Stimme brachte sie dazu, ihn anzusehen. Die Härchen in ihrem Nacken sträubten sich, und ihre mehrhundertjährige Erfahrung mit üblen Burschen setzte die kleinen grauen Zellen in ihrem Gehirn in Gang.
    Er sprach über den Fall Casey Mulvine. Aber warum? Er konnte nicht wissen, dass Fia am Tatort gewesen war. Ihr Verstand arbeitete fieberhaft. Sie wusste, dass sie ihm gegenüber den Fall nicht erwähnt hatte, weder als sie sich in der Bar noch im

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