Eternal - In den Armen des Vampirs
Hill?«
Macy sah nach links und rechts und überquerte die Straße, während sie sich das Kapuzensweatshirt überzog. Es war ein heißer Tag gewesen, aber die Meeresbrise wurde rasch kühl, nun, da die Sonne untergegangen war. Sie war ins Hotel gegangen, um die Kamera zurückzubringen und das Sweatshirt zu holen; Arlan wollte schon mal vorgehen. Er hatte angekündigt, dass sie sich mit Fia und ihrem Freund treffen würden.
Macy ging die Straße entlang, vorbei an Familien mit erschöpften Kindern in Buggys oder Handkarren. Rote, weiße und blaue Heliumballons tanzten über ihren Köpfen in der Brise. Die Menschen, die ihr begegneten – Mütter, Väter, Kinder – sahen müde, aber glücklich aus.
Macy musste an den Jahrmarkt denken, auf den ihre Familie jeden Sommer gegangen war. Sie erinnerte sich an die Fahrgeschäfte, die Zuckerwatte und das Lächeln ihrer Eltern.
Im Gehen, die Hände in den Taschen ihres Sweatshirts vergraben, überlegte sie, ob dies nicht eine gute Gelegenheit war, ihre Sachen zu packen und zu fahren. War dieser Tag, dieser Augenblick nicht ein schöner Abschluss für ihren Besuch in Clare Point?
Sie wusste, dass Fia enttäuscht, ja wütend sein würde, wenn sie sie jetzt im Stich ließ. Arlan wäre verletzt. Der süße, hübsche, scharfe Arlan. Aber sie hatte nicht die Absicht, sich von ihm zu verabschieden, wenn sie einmal gehen würde. Sie verabschiedete sich nie.
An der Ecke fiel Macy eine Menschentraube ins Auge. Sonnenverbrannte Touristen mit Kindern auf den Schultern versuchten, einen Blick auf irgendetwas zu erhaschen. Macy machte einen Bogen um sie. Sie sah Nachrichtenkameras. Jemand interviewte Senator Malley, der aus Clare Point stammte.
Nachrichtenkameras. Klickende Fotoapparate.
So gern Macy auch fotografierte, so allergisch reagierte sie darauf, wenn sie selbst fotografiert wurde, auch wenn es nur zufällig geschah. All die Jahre des Versteckspiels hatten Wirkung gezeigt. Sie ging schnell vorbei und kürzte durch eine Seitenstraße hinunter zu den hellen Lichtern der Buden ab. Sie hatte das Handy in ihrer Tasche im Hotel gelassen, aber sie machte sich keine Sorgen, dass sie Arlan nicht finden würde. Wo es Essen und Bier gab, konnte er nicht weit sein.
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25
D a bist du ja.« Arlan sah Macy entgegen. Er und Fia saßen auf dem Bordstein, aßen Schmalzgebäck und tranken Bier aus Plastikbechern. Tavia hatte ebenfalls einen kleinen Stand an der Promenade aufgestellt, zwischen den frittierten Austern und den Muscheln, und ihr Bier Marke Eigenbräu fand reißenden Absatz. »Ich habe mir schon Sorgen gemacht.«
»Dass ich mich verirren könnte?« Macy nickte Fia zu und ließ sich auf der anderen Seite neben Arlan nieder, so dass er in ihrer Mitte saß.
Fia nickte zurück.
»Nein, nicht, dass du dich verirren könntest.« Arlan zeigte auf den Pappteller, den er auf dem Schoß balancierte. »Eher, dass du –«
»Er hat Angst, dass ich abhaue«, sagte Macy zu Fia, während sie ein Stück von dem Schmalzgebäck abriss.
»Ich auch«, gab Fia zu. »Heißt das, dass Sie das nicht vorhaben?«
»Das heißt es«, erwiderte Macy. »Ich habe vor, das hier durchzuziehen.«
Arlan fiel auf, dass sie nicht sagte, sie
würde
es durchziehen, sondern dass sie es
vorhatte
. Seine Macy war schlau. Sie konnte mit Worten umgehen.
»Sind Sie allein unterwegs, Fia?«
Das süße Gebäck hatte Puderzucker auf Macys Oberlippe hinterlassen; Arlan hätte ihn am liebsten abgeleckt.
»Ich hatte gehofft, dass ich heute Ihren FBI -Muskelprotz kennenlerne«, fuhr Macy fort und riss sich noch ein Stück Schmalzgebäck ab.
»Falsches Thema«, warnte Arlan.
Macy lehnte sich vor, um Fia besser sehen zu können. »Das tut mir leid. Kurz- oder langfristige atmosphärische Störung?«
»Langfristig, fürchte ich«, erwiderte Fia.
Arlan war überrascht, dass Fia Macy über ihr Privatleben Auskunft gab. Normalerweise wurde sie bei diesen Dingen sehr einsilbig. Er bewunderte Fia dafür, dass sie den Mut hatte, ihre inneren Widerstände zu überwinden, um sich mit Macy gutzustellen. Zu diesem Zeitpunkt konnte es nur hilfreich sein, wenn beide Frauen sich zu einer Art weiblicher Schicksalsgemeinschaft verbündeten.
»Das ist bei meiner Arbeit vorprogrammiert«, ergänzte Fia. »Beziehungen halten bei mir nicht lange.«
Sie hatte ebenfalls Puderzucker auf der Oberlippe.
Arlan leckte seine eigenen Lippen ab und versuchte, nicht an die von Fia zu denken. Er wusste nicht, was mit ihm los war.
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