Eternal - In den Armen des Vampirs
spöttelte er, auch wenn er es halb ernst meinte. Ein Teil von ihm ärgerte sich ein wenig, dass Fia Macy nicht mehr Vertrauen entgegenbrachte. Aber dafür vielleicht ihm. »Das sieht dir gar nicht ähnlich.«
»Es ist nicht nur der Fall. Es ist auch …«
Er wandte dem Grill den Rücken zu. Es war nach acht und wurde allmählich dunkel. Die Grillen zirpten in dem üppigen Blumenbeet am Ende der Terrasse. Es war heiß und schwül, und der Luftdruck fiel rapide. Ein Gewitter braute sich zusammen. Er konnte es riechen. »Er hat sich von dir getrennt.«
»Wir haben uns getrennt. In gegenseitigem Einverständnis. Aber ich will jetzt nicht darüber reden.«
»Okay«, sagte Arlan. »Dann später?«
»Klar. Später, wenn ich diesen Teddy-Bastard hinter Schloss und Riegel gebracht habe.« Sie zögerte. »Es war offenbar für alle ein schlechter Tag. Ich habe mit Regan gesprochen.«
»Und?« Er stach eines der Steaks mit der Gabel an.
Sie holte tief Luft.
»Er hat zugegeben, dass er auf Koks ist«, antwortete Arlan für sie. »Fee, ich weiß, wie hart das für dich ist –«
»Er hat eigentlich gar nichts zugegeben«, unterbrach sie ihn. »Er meinte nur, dass er ›ein paar Probleme‹ hätte. Ich habe eine Entzugsklinik angerufen, und er hat zugestimmt hinzugehen.«
»Das sind doch tolle Neuigkeiten, Fee.«
»Okay, und jetzt wieder zu unserem Problem«, sagte sie, und schon klang sie wieder geschäftsmäßig wie Special Agent Kahill. »Ich habe Folgendes: Keiner der Namen, die mit einem von Teddys Morden in Verbindung stehen, taucht zweimal auf. Aber mittlerweile liegt mir auch eine Liste der Leute vor, mit der die Polizei nach den Morden an Macys Familie gesprochen hat. Ich habe Listen von Nachbarn, Lehrern, Handwerkern, Geschäftspartnern, alles Mögliche. Macy ist die Einzige, die je überlebt hat; er ist besessen von ihr. Seine Familie war die erste, die er umgebracht hat. Die Verbindung ist Macy. Und unser Mann muss auf dieser Liste stehen«, sagte sie energisch. »Ich habe jeden Einzelnen durch den Computer gejagt. Das hat die ganze Nacht gedauert.«
Arlan war versucht, Fia noch einmal auf das Glen-Thema anzusprechen, aber er überlegte es sich doch anders. Mit Arbeit kompensierte sie immer ihren privaten Kummer.
Also würden sie über das reden, worüber sie reden wollte. Er würde ihr helfen, so gut er konnte. »Gibt es bisher schon ein paar Namen auf dieser Liste, die in Betracht kommen?«
»Vielleicht. Es gibt einen Burschen, der wie vom Erdboden verschluckt ist. Er hat mit Macys Vater zusammengearbeitet. Ich habe gestern Abend mit seiner Exfrau gesprochen. Sie sagt, sie hat ihn seit 14 Jahren nicht mehr gesehen.«
»Also ungefähr seit dem Mord an Macys Familie?« Arlan setzte sich in einen der Terrassenstühle. Macy hatte gesagt, dass sie zum Abendessen kommen würde. Sie war spät dran. Über eine halbe Stunde, was ihr gar nicht ähnlich sah. Er konnte nicht umhin, sich zu fragen, ob es das gewesen war. War sie auf und davon?
»Noch jemand?« Arlan griff nach der Bierflasche zu seinen Füßen.
»Lass mich mal sehen.« Fia überflog offenbar die Liste. »Da ist noch ein Handlungsreisender. Unverheiratet.«
»Gut möglich.«
»Definitiv. Er lebt seit Jahren in Pennsylvania. Die Softwarefirma, für die er arbeitet, ist vor allem an der Ostküste tätig.«
»Klingt immer besser.«
»Wer weiß? Ich werde wohl mal seinen Arbeitgeber anrufen.«
»Hört sich an, als wäre das ein guter Anfang.« Er zögerte. »Fia, du wirst ihn schnappen. Ich weiß es.«
»Diese Namen zu checken wird Tage dauern. Mein Boss ist damit einverstanden, lieber einen zweiten Agenten aus unserer Dienststelle auf den Fall anzusetzen, als darauf zu warten, dass diese Burschen aus Baltimore kommen oder ich zu ihnen fahre. Ich habe daran gedacht, Macy einen Blick auf die Liste werfen zu lassen. Mal sehen, ob es jemand Besonderen gibt, von dem sie denkt, dass wir ihn zuerst unter die Lupe nehmen sollten.«
»Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizei von Missouri das damals schon getan hat.«
»Sicher, aber sie war 15 und stand unter Schock. Und aus einem zeitlichen Abstand heraus sehen die Dinge immer ganz anders aus. Vielleicht hat sie mittlerweile genug Distanz für eine objektivere Sicht auf die Dinge. Ist sie bei dir?«
»Nein, aber sie müsste schon auf dem Weg sein.«
»Ich habe sie auf dem Handy angerufen. Es klingelt durch, aber sie nimmt nicht ab.« Fia klang gereizt. »Sie hat mir versprochen, dass sie
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