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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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kurzer schwarzer Lederrock, Netzstrumpfhose und zehn Zentimeter hohe Stilettos. Sie hatte sich bei der letzten Pinkelpause umgezogen. Ihr schwarzes T-Shirt war so eng, dass sich darunter die Brustwarzen abzeichneten.
    Wer im Glashaus saß, sollte nicht mit Steinen werfen.
     
    »Warum bist du hier, Maggie?«, fragte Arlan.
    Er hatte niemals damit gerechnet, sie wiederzusehen, und jetzt, da sie hier neben ihm saß, so zart und bescheiden, schämte er sich für die Gedanken, die er im Hotel gehabt hatte. Wie hatte er nur in Erwägung ziehen können, ihr Blut zu trinken? War er wirklich auf dem rechten Weg zur Erlösung? Es gab jede Menge williger Frauen hier in der Stadt und sonstwo auf dem Planeten. Attraktive, kluge, lustige Vampirinnen in Irland und Frankreich und Deutschland. Warum eine Menschenfrau? Und warum ausgerechnet diese?
    Arlan ärgerte sich darüber, dass Maggie ihn in seine tiefsten Abgründe hatte blicken lassen und nun hier war, um ihn daran zu erinnern. Er wusste, dass er nicht zurück ins Zimmer hätte gehen sollen, um die Blume, den Kaffee und die Donuts für sie dazulassen.
    »Ich habe dich etwas gefragt«, sagte er steif.
    »Ich bin keine Stalkerin.«
    Ihr Ton war trocken. Fast amüsiert. Diese Frau war eine interessante Person. Sie wirkte so verletzlich, so scheu, und doch hatte sie Mut.
    »Ich habe dir nicht gesagt, wo ich lebe.«
    »Ich hatte gehofft, Fia hier zu finden.« Sie trank aus ihrem Glas und ließ den Blick dabei wie zufällig durch den Schankraum schweifen.
    Sie hatte also nicht nach ihm gesucht. Arlan war erleichtert. Vielleicht auch ein wenig enttäuscht. »Fia musste ins Büro nach Philadelphia zurück. Sie wartet auf deinen Anruf.«
    »Ich dachte nur, dass es von Angesicht zu Angesicht besser wäre.«
    Er drehte sich auf dem Barhocker zu ihr, wobei ihre Knie seine Schienbeine streiften. »Hast du Informationen für sie?«
    »Ich will einfach nur mit ihr reden.«
    Er sah auf sie hinunter. »Du bist eine merkwürdige Frau, Maggie.«
    »Du bist selber ganz schön seltsam, Arlan«, gab sie zurück.
    Er warf den Kopf zurück und lachte. Und sie hatte Humor. Er liebte Frauen mit Humor.
    »Kann ich dir einen ausgeben?« Er deutete auf ihr Glas.
     
    Beide hatten noch jeweils zwei Bier, bis Arlan beschloss, Feierabend zu machen. Wenn er es nicht tat, fürchtete er, sie am Ende doch noch zu fragen, ob sie mit zu ihm kam, und das stand ganz oben auf der Liste der sehr schlechten Ideen. Er stand auf und zahlte die Rechnung.
    Das Hill begann sich bereits zu leeren. Missmutig waren die Clanmitglieder nach Hause gegangen. Arlan war sich sicher, dass er morgen ihren Unmut zu hören bekommen würde: was ihm eigentlich einfiel, eine Frau in ihr Heiligtum mitzubringen, auch wenn er sie gar nicht mitgebracht hatte.
    »Bleibst du heute Nacht in der Stadt?«, fragte er.
    »Im Hotel ein Stück weiter unten an der Straße.« Maggie nahm ihre Tasche vom Boden hoch. »Ich habe wohl Glück gehabt. Die alte Dame an der Rezeption meinte, sie sei normalerweise fast den ganzen Sommer über ausgebucht.«
    »Ach, Mrs.Cahall. Sie ist älter als die Hügel hier. Und außerdem schwerhörig.« Er hielt sich eine Hand ans Ohr. »Wie war das, Fräulein? Sie möchten einen
Trimmer
für eine Nacht?«
    Maggie lachte, aber ihr Lachen wirkte ein wenig traurig, wie ihr ganzes Auftreten. Arlan fragte sich, ob sie ihn auf ihr Zimmer mitnehmen würde. Er müsste natürlich nein sagen, aber was, wenn sie es tatsächlich tat? Das war selbstverständlich nicht dasselbe, wie wenn er sie zu sich
nach Hause
einlud.
    Sie gingen zusammen Richtung Ausgang. Als er ihr die Tür aufhielt, war er entschlossen abzulehnen, falls sie ihn mitnehmen wollte. Er war auch so schon mit Fia in Teufels Küche; er musste es nicht noch auf die Spitze treiben.
    »Danke für das Bier«, sagte sie draußen auf dem Bürgersteig. »Gute Nacht.«
    Arlan stand einen Augenblick lang verblüfft im Dunkeln. Und er war sich so sicher gewesen, dass sie ihn fragen würde. Sie hatte doch den Ausdruck im Gesicht gehabt, den er so gut kannte. Einsam und spitz.
    Er ging allein nach Hause, die Hände in den Hosentaschen vergraben, und wusste nicht recht, ob er beleidigt oder einfach verletzt sein sollte.

[home]
    11
    F ia lehnte sich an die Backsteinmauer in der Gasse und glitt langsam nach unten, bis sie auf dem Boden saß, die Knie an die Brust gedrückt. Ihr war trotz der feuchten Hitze der Juninacht kalt. Die letzte Runde in den Bars war mindestens eine halbe

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