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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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hatte ich nichts zu tun.« Sie zeigte auf ein paar Kids, die auf dem Parkplatz herumlungerten. »Ich habe ihnen gesagt, dass sie das Auto des alten Knackers stehenlassen sollen. Ich habe ihnen gesagt, dass er sie verpetzen wird.«
    Arlan grinste, während er seine Sonnenbrille wieder aufsetzte. »Wir sitzen draußen an einem Picknicktisch.« Er nahm Kurs auf die Küchentür. »Und wir nehmen zwei Blizzards.«
    »Das Eis geht aber nicht aufs Haus«, rief Kaleigh ihm nach.
    Zehn Minuten später kam Kaleigh mit drei Eisbechern aus dem Diner. Sie ging hinüber zu Arlans und Macys Tisch und stellte die Becher ab. »Ich habe zehn Minuten Pause.« Sie gab Arlan seinen. »Mit Schokoeis. Und jetzt verschwinde. Oh, das macht übrigens sechs Dollar.«
    Arlan ging, ohne Macy Gelegenheit zu geben, gegen die Gesellschaft eines nach Schokosirup riechenden Teenagers mit einem albernen Papierhütchen auf dem Kopf zu protestieren. Kaleigh setzte sich Macy gegenüber an den Tisch und schob ihr einen der beiden Becher zu.
    »Ich weiß nicht, was dir Arlan über mich erzählt hat«, begann Macy mit Blick auf den Eisbecher. »Aber ehrlich gesagt, geht dich das alles auch gar nichts an.«
    Kaleigh nahm das Papierhütchen vom Kopf und warf es auf den Tisch. Sie zog den langen Plastiklöffel aus dem Eisbecher und leckte ihn ab. »Ich weiß ja nicht, was er dir über mich erzählt hat, aber ich habe so eine Art … ich weiß nicht …« Sie zuckte mit den Achseln. »Eine Art, Dinge zu
erfassen
. Weißt du, was ich meine? Viele Leute reden mit mir. Du wärest überrascht.«
    Macy fühlte sich wie hypnotisiert von dem ruhigen Blick des Mädchens. Etwas in diesen jungen Augen schien … nicht so jung zu sein, und Macy hatte den Eindruck, dass sie begriff, was Kaleigh mit »erfassen« gemeint hatte.
    Macy musste wirklich schleunigst diese Stadt verlassen. Sie war einfach zu sehr à la M. Night Shyalaman, um ein sicherer Zufluchtsort zu sein. Und sie brauchte noch immer eine neue Formulierung dafür.
    Kaleigh blickte auf ihren Eisbecher hinunter und steckte den Löffel hinein. Dann zog sie ihn wieder heraus und begutachtete die Eiskrem und die Schokoladenstückchen, die daran hängengeblieben waren. Als sie ihn mit der Zungenspitze berührte, zuckte ein Lichtblitz auf. Wie eine Fotografie, was seltsam war, da sie Dinge normalerweise nicht auf diese Weise sah.
    Macy. Nur jünger. Sie hatte einen Jeansrock an und stand allein auf einem Friedhof.
    Kaleigh spürte den überwältigenden Kummer dieser jüngeren Macy und hatte alle Hände voll zu tun, der Trauer den Eintritt in ihr eigenes Herz zu verwehren. Manchmal fiel Kaleigh das schwer. Man hatte ihr gesagt, dass sie nur die Gefühle der anderen nicht an sich heranlassen durfte, aber das war leichter gesagt als getan.
    Als sie auf den Plastiklöffel biss, sah sie wieder einen Blitz. Ein weiteres Foto. Ein weißer Kindersarg neben einem zweiten. Zwei kleine blonde Mädchen in gelben Sommerkleidchen lagen in den Särgen. Tot.
    Gegen ihren Willen traten Kaleigh Tränen in die Augen. Die kühle, süße Eiskrem in ihrem Mund schmeckte plötzlich wie Dreck. Sie konnte sie kaum herunterschlucken.
    »Kaleigh? Alles in Ordnung?«
    Macys Worte schienen von weither zu kommen.
    Kaleigh blinzelte. »Sie hatten gelbe Sommerkleider an. Deine Schwestern. Deine toten Schwestern.«
    Macy starrte Kaleigh an, als hätte sie einen Geist gesehen. Es war so, wie sie es immer wieder in Büchern gelesen hatte. Mit einem Mal war sie so weiß wie die Serviette, die auf dem Tisch lag.
    »Woher weißt du das? Ich habe nie jemandem davon erzählt. Arlan –«
    »Arlan hat nichts gesagt.« Kaleigh runzelte die Stirn. Wahrscheinlich hätte sie den Mund halten sollen, aber es war bereits zu spät. »Ich weiß manche Dinge einfach.«
    Macy saß nur da, die Hände auf dem Tisch, und wirkte, als würde sie gleich aufspringen und davonstürzen.
    »Es ist okay«, sagte Kaleigh. »Ich verrate nichts.«
    Macy beäugte sie wie ein scheues Reh.
    »Ich denke nur, dass du nicht dein Leben lang davonlaufen kannst«, fuhr Kaleigh fort. »Das ist es, was ich sehe. Egal, wie viel Angst du hast, du kannst ihr nicht davonlaufen.« Sie setzte den Eisbecher ab. »Manchmal kannst du das Feuer nur löschen, wenn du dich umdrehst und mitten hineinläufst, weißt du?«
    »Wovon redest du überhaupt?«, fragte Macy.
    Kaleigh stand auf. Sie nahm ihr Papierhütchen vom Tisch und ließ den Eisbecher stehen. »Ich habe keine Ahnung. Aber ich denke, du

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