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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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aufgehoben?«
    »Nein. Kein Absender. Briefmarken aus allen Teilen der Vereinigten Staaten. Ich glaube, er reist beruflich viel.«
    »Stimmt. Das Profil, das wir von ihm erstellt haben, deutet darauf hin.« Fia zog einen Ausschnitt heraus. »Das hat er Ihnen geschickt?«
    Macy beugte sich vor, um besser sehen zu können. Es war ein Artikel aus der
Chicago Tribune
über den Mord an einer Familie. Die Patels, 2001 . »Das sind die allerersten Artikel, die er mir geschickt hat. Die anderen habe ich auch noch.«
    »Jesus, Maria und Josef«, stieß Fia hervor. »Sie sind alle dabei? Ein Artikel über jede Familie?«
    »Nein, nichts über die Macphersons … und die Millers«, hörte sich Macy sagen. »Es sind elf in der Schachtel.«
    »Elf?« Fia hob einen Ausschnitt mit einem grinsenden Jungen am Esstisch hoch, dem seine Mutter gerade das Frühstück hinstellte. »Mit den Millers sind es zwölf, Macy. Wenn die Macphersons und Millers nicht dabei sind, müssten es zehn sein.«
    »Es sind aber elf in der Schachtel«, beharrte Macy.
    »Noch Kaffee?« Die Kellnerin näherte sich mit einer Kaffeekanne.
    »Nein, danke«, antworteten Macy und Fia gleichzeitig.
    »Es gibt einen, von dem ich nichts weiß?« Fia klang wütend, vielleicht auch ein wenig gekränkt.
    Fia war enttäuscht von Macy. Natürlich war sie das. Enttäuschung war alles, was Macy jemandem zu bieten hatte. Und den Tod.
    Macy sah aus dem Fenster. Eine Familie fuhr auf Fahrrädern vorbei. Dies war ihre Chance. Sie sollte aufstehen und einfach gehen. Fia würde gar nichts dagegen tun können. Sicher, sie konnte sie vielleicht vorübergehend in Gewahrsam nehmen, aber es lagen nicht genug Beweise vor, um Macy mit den Verbrechen in Verbindung zu bringen. Die Schachtel war nur eine Sammlung alter Artikel und Todesanzeigen. Möglicherweise ein bisschen schräg, dass jemand so etwas besaß, aber nichts Ungesetzliches und kein Beweis für irgendetwas.
    »Die fehlende Familie – wen hat er noch umgebracht?«, wollte Fia wissen.
    Im Diner war es hell und laut. Die Gäste lachten und redeten. Die Kellnerinnen klapperten mit dem Geschirr, das sie abräumten. Der Geruch von gebratenem Speck hing in der Luft. Ein Kind weinte an der Kasse.
    Aber das Diner erschien Macy nicht hell und laut. Plötzlich wirkte es düster. Klein. Es bestand nur noch aus Fia und Macy und der Dunkelheit, die jenseits der Grenzen von Macys Verstand lauerte. » 1994 «, sagte sie. »Lawrenceville, Missouri.«
    »Macy. Das erste Mal, dass der Totengräber-Killer beim FBI aktenkundig geworden ist, war 1997 .« Sie ließ Macy nicht aus den Augen. »Chattanooga. Die Downing-Familie. Mutter, Vater, zwei Kinder.«
    »Da drin liegt eine Kondolenzkarte.« Macy hatte das Gefühl, in Zeitlupe zu sprechen. Sie deutete auf die Schachtel. »Ganz unten.«
    Fia wühlte sich durch die einzelnen Artikel und Anzeigen. »Ziemlich viele Ausschnitte von kleinen glücklichen Jungs mit ihren Mamas, was?«, bemerkte sie.
    »Definitiv ein Muttersöhnchen«, pflichtete ihr Macy bei. Sie fühlte sich seltsam losgelöst von dem, was hier gerade vor sich ging.
    Fia zog eine vergilbte weiße Grußkarte mit pastellfarbenen Blumen aus der Nike-Schachtel. Beim Öffnen fiel ihr ein Zeitungsausschnitt entgegen. Sie fing ihn auf, bevor er auf dem Tisch landete. Schnell überflog sie ihn. »Sie wurden im Haus erwürgt und dann in flache Gräber geschafft. Nicht dasselbe Muster.« Sie sah Macy fragend an.
    Macy spürte, wie ihre Unterlippe zu zittern begann. Ihre Stimme war nur mehr ein Krächzen. »Ich glaube, es war sein erstes Mal.«
    Fia fixierte sie mit ihren dunklen Augen, die Macy so vorkamen, als könnten sie bis auf den Grund ihrer Seele blicken. »Wer waren sie, Macy?«
    »Alice und John Carpenter und ihre Töchter Minerva und Mariah, vier beziehungsweise zehn Jahre alt.« Macys Blick wanderte zu der Wanduhr am anderen Ende des Raums. Sie konzentrierte sich auf das Ziffernblatt und den zweiten schwarzen Zeiger, der tick-tick-tickte, während sie sprach. »Er hat sie in ihren Betten erwürgt und dann nach draußen in den Obstgarten gebracht. Dort hat er flache Gruben ausgehoben und sie zur letzten Ruhe gebettet.« Ihr blieben fast die Worte im Hals stecken. »Er hat sie nicht zugeschaufelt. Die dritte Tochter hat sie gefunden. Sie lagen alle Seite an Seite unter einem Kirschbaum.«
    Macy war überrascht, als sie Fias Hand auf ihrer spürte. Macy hatte Fia nie als sonderlich emotional erlebt. Sie war sich nicht einmal ganz

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