Eternal Riders: Ares (German Edition)
Atem an seinem Ohr ließ sein Herz in einen Galopp verfallen, um den ihn selbst Battle beneiden würde. Er musste nicht erst hinsehen, um zu wissen, dass Hal auf der Mauer kauerte und sich dessen Zähne nur Zentimeter von seiner Kehle entfernt befanden.
»Hal.« Cara sprach so ruhig, dass niemand auf die Idee gekommen wäre, dass sie erst vor wenigen Sekunden noch so ausgesehen hatte, als würde sie gleich zusammenbrechen. Verdammt … die ganze Zeit hatte er gewollt, dass sie härter würde, dabei war sie längst zäher und härter, als er je für möglich gehalten hätte. Egal, was ihr zustieß, womit sie auch fertig werden musste – sie erholte sich rasch, vollkommen und höchst eindrucksvoll. »Er wird mir nichts tun.«
Die Bestie stellte das Knurren nicht ein. Offensichtlich nahm sie Cara das nicht ab. Er sprang, und mit einem Mal hatte sich sein Maul um Ares’ Hals geschlossen. Die Zähne durchstießen die Haut nicht, aber Ares konnte sich nicht rühren, ohne gebissen oder gekratzt zu werden.
»Cara«, brachte er durch zusammengebissene Zähne heraus. »Was. Soll. Das?«
Sie leckte sich über die Lippen. »Deine Wut macht ihm Angst. Er denkt, du willst mich reinlegen.«
»Dann überzeuge ihn vom Gegenteil.« Wenn das vorbei war, würde er einen Schamanen, Zauberer, Hexer finden, irgendjemanden, der eine Verbindung mit einem Höllenhund beenden konnte, denn dieser Scheißköter musste sterben, und sein Erzeuger mit ihm.
Langsam näherte sie sich ihnen beiden. Sie vergrub die eine Hand in Hals Nackenfell und legte die andere in Ares’ Nacken. Ihre Brüste übten leichten Druck auf seinen Brustkorb aus, und dann stand sie auf Zehenspitzen und legte ihre Lippen auf seine. Und wer hätte das gedacht – Hals Knurren wurde leiser.
»Siehst du, Hal«, flüsterte sie gegen seine Lippen. »Ares wird mir nichts tun.« Sie drückte seinen Nacken; ihre Fingernägel gruben sich so tief in seine Haut, dass er ein Zischen ausstieß. Vor Lust. »Oder?«
»Nein«, sagte er gegen ihren Mund. »Niemals.«
Aber er war ein Krieger, und wenn es dazu kommen sollte, sich dazwischen zu entscheiden, ihr wehzutun oder die Welt zu retten, wusste er, was er wählen würde. Zum ersten Mal missfiel ihm diese Vorstellung wirklich, und zum ersten Mal fühlte er sich tatsächlich wie War.
18
Cara hatte wirklich keine Ahnung, was mit Hal los war, aber er war einfach aus dem Nichts aufgetaucht, und ganz gleich, was sie zu ihm sagte, er blieb davon überzeugt, dass Ares ihr wehtun würde.
Er könnte dich töten.
»Das wird er aber nicht.«
Er könnte. Er ist böse. Er tötet mein Rudel. Er versucht, Vater zu töten.
»Ich weiß«, flüsterte sie. Der Schmerz und das Ausmaß an Tod, das Ares und Chaos dem jeweils anderen zugefügt hatten, waren erschütternd.
Ich beiße ihn.
»Nein!« Sie streichelte Hals Fell, verzweifelt bemüht, ihn zu beruhigen. »Ich brauche ihn, damit er mich beschützt, so wie ich auch dich brauche. Es gibt sehr viele schlechte Leute, die mich tot sehen wollen. Das weißt du doch, oder?«
Hal knurrte. Ich bring sie um.
Dieses ganze Gerede übers Töten war ernsthaft verstörend, und sie wusste nicht, ob sie sich je an diese Welt, diese Wesen würde gewöhnen können. Ach verflixt, sie wollte sich nicht daran gewöhnen. Niemand sollte je dem Tod gegenüber abstumpfen.
»Hal, du darfst nur denen etwas antun, die uns Böses wollen.«
Wie War.
»Er will uns nichts Böses.« Zweifellos kam Ares, der ja nur die eine Seite hörte, die ganze Unterhaltung ziemlich seltsam vor, und es war wenig hilfreich, dass er immer angespannter wurde. Bei jedem Zucken seiner Muskeln gruben sich Hals riesige Klauen noch tiefer in die Mauer. Von seinen Pfoten gingen Brandflecken aus, die schwarze Adern im Stein entstehen ließen. Es war verflucht gruselig, und sie musste sich fragen, welche anderen Überraschungen ihr Höllenhund wohl noch für sie bereithielt. Langsam fuhr sie mit der Hand durch Ares’ seidiges Haar und sorgte dafür, dass Hal sah, dass sie ihr Gesicht an seine Wange schmiegte. »Siehst du? Er mag mich.«
Ein zweifelndes Knurren ließ die Luft vibrieren. Wieder drückte sie Ares ihre Lippen auf den Mund. »Küss mich«, murmelte sie. Und obwohl sie wusste, dass sich Ares kaum rühren konnte, neigte er den Kopf noch ein kleines bisschen, um den Druck auf ihren Mund zu erhöhen. Und wenn es vielleicht auch verrückt war, ließ das Gefühl, ihn zu spüren, ihre Haut prickeln.
Sie führte den Kuss immer
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