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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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treffen. Als sie sich endlich wieder an ihr Selbstverteidigungstraining erinnerte, hielt sie kurz inne. Konzentrierte sich. Sie schlug noch einmal zu, und diesmal landete sie einen Volltreffer in den ausgehöhlten Bauch des Dämons.
    Dann war auf einmal Vulgrim da und rammte dem Dämon mit gesenktem Kopf die großen Hörner in den Leib. Das Krachen von Knochen und ein schmerzerfüllter Schrei ertönten, und die Wucht von Vulgrims Angriff riss sie zu Boden. Im Licht der Terrasse blitzte eine Klinge silbern auf, und der Kopf des Dämons kullerte an ihr vorbei.
    »Rein mit dir.« Vulgrim stellte sie wieder auf die Füße. »Mein Tesmon darf dich nicht verlieren.«
    » Tesmon ?«
    »Der Vater der Herde.« Er zerrte sie auf die Tür zu. »Ares.«
    Seine pelzigen Arme schlossen sich schützend um sie, und so taumelten sie beide auf die Terrasse. Eine Klinge kam aus dem Nichts auf Vulgrims Gesicht zugesaust. Er wehrte sie mit dem Horn ab, das ihm vom Kopf getrennt wurde, wie eine Möhre von einem Hackmesser geteilt wird. Der blonde Mann, der die Waffe geschwungen hatte, stürzte sich auf Vulgrim und riss ihn zu Boden. Aus dem Nichts tauchte ein weiterer Mann mit einer Axt auf, und Cara sah, wie sie in grauenhafter Zeitlupe und weitem Bogen auf Vulgrims Hals zusauste.
    Eine Million Bilder sausten ihr durch den Kopf, und sie erkannte das Gesicht des Mannes, der sie in ihrem Haus überfallen hatte, in der Miene der Männer wieder, die Vulgrim angriffen.
    Wenn du überleben willst, wenn du willst, dass die überleben, an denen dir etwas liegt, musst du Opfer bringen und Dinge tun, von denen du nie gedacht hättest, dass du sie je tun würdest. Dinge, die du widerwärtig findest, die sich gegen alles wenden, an das du je geglaubt hast.
    Reavers prophetische Worte waren der Soundtrack zu den Bildern, und ohne zu zögern gestattete Cara ihrer Gabe, sich vollständig aufzuladen, hielt nichts zurück.
    Mit einem Schlachtruf stürzte sie sich ins Getümmel, packte den einen Mann an der Schulter, den anderen um die Taille. Energie fuhr knisternd durch ihre Arme und Finger, deren Auswirkungen sich augenblicklich zeigten. Blut und Gewebefetzen spritzten ihnen aus Augen, Nasen, Mündern und Ohren. Ihre Körper schwollen an wie Ballons, und sobald sie am Boden auftrafen, zerplatzten sie, sodass nichts von ihnen übrig blieb als zwei dampfende Haufen blutiger Matsch.
    Sie fühlte kein Bedauern. Nicht das geringste. Ares hatte recht gehabt. Es war ein gutes Gefühl, Ungeheuer zu beseitigen, und auf gar keinen Fall würde sie ihr Leben damit vergeuden, sich deswegen schlecht zu fühlen.
    Vulgrim, dessen Augen immer viel zu klein für seinen großen Kopf gewirkt hatte, starrte sie mit untertassengroßen Augen an. »Das«, brummte er, »ist aber mal eine wirklich gruselige Fähigkeit.« Er grunzte. »Gefällt mir.« Dann sprang er wieder auf die Beine. »Und jetzt hinein mit dir. Versteck dich!«
    Cara stieß gegen Türrahmen und Wände, als sie auf den gefallenen Engel zurannte, dem es irgendwie gelungen war, sich unter den Couchtisch zu wälzen, wo er seine gefesselten Handgelenke gegen ein Tischbein rieb, verzweifelt bemüht, die Seile durchzuscheuern. Als er sie kommen sah, fauchte er wie ein in die Enge getriebener Löwe.
    »Hinter dir!«
    Instinktiv wich Cara zur Seite aus, sodass sie dem Zugriff einer riesigen Klauenhand gerade eben entkam. Was auch immer sie jagte, stieß ein wütendes Knurren aus. Heißer Atem versengte ihr den Hinterkopf. Die giftigen Dämpfe ließen sie würgen. Die Schlafzimmertür war genau vor ihr.
    »Rührt sie nicht an! Sie gehört mir.« Die Stimme ließ sie vor Schreck erstarren. Pestilence. »Und nehmt den verdammten Engel mit nach Sheoul.«
    Das schuppige Ding, das sie jagte, ignorierte Ares’ Bruder, und als sie schon durch die Schlafzimmertür taumelte, drehte sie sich um und sah, wie das Monster unter den Hufen von Pestilences bösartigem Hengst zertrampelt wurde. Sie warf die Tür hinter sich zu und verschloss sie, aber schon zwei Sekunden später wurde sie eingerannt, und das Zimmer füllte sich mit Tausenden Pfund Pferd und Krieger. Irgendwo im Haus kreischte Zhreziel. In ihrem Kopf kreischte auch Cara. Sie hätte den Agimortus weitergeben sollen, denn jetzt wurde der gefallene Engel nach Sheoul geschleppt, wo seine Seele sowieso verloren war.
    Die Angst, die Cara durchgemacht hatte, als sie den Männern ausgeliefert war, die ihr Haus ausgeraubt hatten, oder den Wächtern, die sie für einen Dämon

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