Eternal Riders: Ares (German Edition)
gehalten hatten, verblasste im Vergleich zu der nackten, eisigen Todesangst, die ihren Körper jetzt erbeben ließ. Sie zitterte wie Espenlaub, als sich Pestilence von seinem Pferd schwang. Sein Panzer schepperte und triefte von einer ekelhaften schwarzen Substanz sowie Widderkopfblut.
»Sieht so aus, als wärst du mit einem Höllenhund verbunden«, sagte er. Seine tiefe Stimme drang bis in die Tiefen ihrer Seele vor. »Das bedeutet, dass dich zu töten nicht ganz so einfach sein wird, wie dich mit einem Schwert zu durchbohren oder deine zarte Kehle aufzuschlitzen.«
»Wie schade«, sagte sie, überrascht, dass sie nicht einmal annähernd so verängstigt klang, wie sie sich fühlte.
»Ich habe ihn, musst du wissen. Deinen Höllenhund. Er hat gegen mich und meine Männer gekämpft, aber in ebendiesem Augenblick wird er in mein Lager überführt.«
Sie bebte vor Wut, die so intensiv war, dass ihre Zähne klapperten. »Lass ihn gehen, du seelenloser Bastard.«
Pestilence schlug zu, schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. »Küsst du Ares mit diesem Mund?« Er lächelte. »Wie fühlt es sich überhaupt an, mit einem Höllenhund verbunden zu sein?«
»Dieser Höllenhund hält mich am Leben.«
»Dumme Kuh. Du liegst bereits im Sterben. Alles, was ich tun muss, ist, dich anzuketten und darauf zu warten. Aber das ist natürlich nicht annähernd so befriedigend, wie dich zu foltern. Und weißt du was – das Komische an diesen verfickten Höllenhund-Verbindungen ist, dass ich weder dir noch ihm einfach so den Kopf abschlagen kann. Aus irgendeinem Grund verfügt ihr über denselben Schutz wie wir Reiter. Keine Waffe kann euer Rückenmark durchtrennen. Seltsam.« Er runzelte die Stirn. »Ich hab trotzdem versucht, deinem Höllenköter den Kopf abzuhauen. Es ist jedenfalls nicht tödlich. Tut nur höllisch weh.«
»Du krankes, abartiges Arschloch!«, krächzte sie.
»Nichts als Worte.« Er streckte die Hand aus und legte ihr die gepanzerten Finger um den Hals, und obwohl ihre Gabe nach wie vor aktiv war und genug Energie durch sie pumpte, um eine Stadt von der Größe New Yorks mit Licht zu versorgen, zuckte Pestilence nicht einmal zusammen, als er sie vom Boden aufhob. Ihre Kehle brannte wie Feuer, als sie vergeblich versuchte, Luft zu bekommen. Sie packte seine Handgelenke und bemühte sich mit aller Kraft, ihn mit ihrer Kraft zu frittieren. Vergebens. Der Mistkerl war immun.
»Lass uns zu mir gehen.« Seine Fänge blitzten auf, während er sie von oben bis unten musterte. »Und dann, kleiner Mensch, werde ich sehen, wie süß du bist.«
21
Ares, Limos und Thanatos waren in eine Falle gegangen. Eine, die nicht dazu bestimmt war, sie zu fangen, sondern sie zu beschäftigen.
Ares hatte es in dem Moment gewusst, in dem er sich im Kriegsgebiet materialisiert hatte, demselben Ort, an den die letzte Seuche Thanatos gezogen hatte. Wie sich herausstellte, hatten Pestilence und seine Dämonen die Regierungen von Kroatien und Slowenien in den Krieg getrieben, indem sie die slowenischen Anführer davon überzeugt hatten, dass das kroatische Militär die Krankheit entwickelt und verbreitet hatte, an der Tausende Slowenen gestorben waren.
Dämonen – alles Ter’taceo in herausragenden Positionen – hatten den Konflikt noch weiter angeheizt, indem sie Tausende Kroaten und Slowenen in Lager im tiefsten Ungarn verschleppt hatten und ihnen alles genommen hatten, von Kleidung über Wasser bis hin zu Nahrung. Sie hatten einen Mangel an allem erzeugt, nicht nur, um einen internationalen Krieg auszulösen, sondern auch, um Limos abzulenken.
Es hatte funktioniert, und das Schlimme daran war, dass ausgedehnte Tragödien wie diese für Ares und seine Geschwister eine Art Kraftwerk für böse Energie darstellten. Solange sie an dem jeweiligen Ort verweilten, waren sie in einem Rausch gefangen, der sich wie ein Orgasmus auf Kokain anfühlte, und wer konnte oder würde diesen Zustand volltrunkenen Glücks schon freiwillig verlassen?
Aber Ares musste es. Was bedeutete, dass er die Leute erledigen musste, die auf beiden Seiten für diesen Konflikt verantwortlich waren.
Jetzt, einen Tag nachdem Ares auf das blutige Schlachtfeld gezwungen worden war, stand er über der Leiche des kroatischen Generals, den er umgebracht hatte, und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis er zurückkehren musste, um den Ersatz dieses Kerls zu erledigen. Die Anführer des slowenischen Militärs hatte er bereits ausgeschaltet; beides waren
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