Eternal Riders: Ares (German Edition)
Vor seinen Augen.«
»Halt’s Maul«, krächzte Cara. Sie riss das Knie hoch und traf Pestilence am Oberschenkel, aber er zuckte nicht einmal zusammen. Trotzdem war Ares stolz auf sie.
»Du möchtest Ares wohl gern beschützen, wie?«, murmelte Pestilence, und für den Bruchteil einer Sekunde hätte Ares darauf schwören können, eine Art Sehnsucht in der Miene seines Bruders zu sehen. Doch dann schnipste der Mistkerl mit seinem Fingernagel gegen ihre Wange, dass Blut hervorquoll, und Ares wusste, dass er sich getäuscht hatte. Sentimentalität und die Bindung unter Brüdern hatten seine Gedanken beeinträchtigt.
Nie wieder. »Wenn du das tust, Bruder, werde ich einen Weg finden, um dich bis in alle Ewigkeit zu foltern.«
Pestilence zuckte die Schultern. »Wenn dein Siegel erst bricht, wird es dir vollkommen gleichgültig sein. Ich werde ihre Leiche so weit intakt lassen, dass du noch mal einen letzten Fick aus ihr rausholen kannst, ehe wir dann Limos und Thanatos aufsuchen. Sobald wir ihnen unser Blut einflößen, werden ihre Siegel brechen, und wir werden wieder gemeinsam reiten.«
Vor Hilflosigkeit wäre Ares am liebsten in die Knie gegangen, wenn er denn gekonnt hätte. Plan. Er brauchte einen verdammten Plan. Es hatte keinen Sinn, an Reseph zu appellieren … Er war offensichtlich restlos verschwunden. Caras verängstigter Blick traf auf seinen, und er gab alles, um ihr eine Botschaft zu übermitteln. Kämpf gegen ihn.
Pestilence schleuderte sie gegen die Wand und drückte ihr Kinn grob zusammen. »Wie talentiert ist dieser Mund wohl? Ares?«
Das war die Chance, auf die sie gewartet hatten. Ares hoffte nur, dass sie mitspielen würde. »Sehr. Du wirst keine geschicktere Zunge finden.«
Pestilences Kopf wirbelte herum. Mit zusammengekniffenen Augen sah er Ares an. »Und warum genau erzählst du mir das? Willst du vielleicht, dass sie mir einen bläst?«
Heilige Scheiße, nein. Wut vernebelte ihm die Sicht, als sich dieses Bild in sein Gehirn einbrannte. Trotz der wachsenden Angst, dass sich dies als ein Wettbewerb herausstellen würde, den er nicht gewinnen konnte, zwang er sich, sich zu entspannen. Doch es gelang ihm nicht, den Hass ganz aus seiner Stimme zu verbannen. »Ich würde es mit dem Satan höchstpersönlich aufnehmen, um das zu verhindern«, gab er zu, weil ihm sein Bruder etwas anderes sowieso nicht abkaufen würde. »Aber ich habe keinerlei Macht. Du wirst sie umbringen. Meine Hoffnung ist, dass ihr Tod ein leichter sein wird, wenn sie dich befriedigt.«
»Ich werde es in Erwägung ziehen.« Er schubste Cara vor sich auf die Knie. »Hol ihn raus. Und wenn du irgendeine Dummheit machst, werde ich Ares den Schwanz abschneiden und an dich verfüttern, verstanden?«
Sie wurde blass, sodass sich ihre Prellungen und Kratzer noch stärker abhoben. Mit zitternden Händen griff sie in Pestilences Hose und zog seinen Schwanz heraus. Dieses Arschloch war schon hart. Ares brach der Schweiß aus, als hätte er hohes Fieber.
Mach schon, Baby. Benutze deine Gabe. Reiß ihm die verdammten Eier ab.
Ihre Hand umfasste Pestilences Schaft und fuhr daran hinab. Er versetzte ihr einen Schlag gegen den Kopf. »Dein Mund, du dummes Stück Scheiße, benutz deinen Mund.«
In Ares Brust verkrampfte sich alles, sein Herz hämmerte wie verrückt … Mist! Das würde er nicht überleben. Caras Lippen öffneten sich, und er wusste, dass sein Bruder ihren warmen Atem auf sich spüren konnte. Der Dämon in ihm drehte durch. Nur die Ruhe …
Caras Hände glitten über Pestilences muskulöse Schenkel und zogen ihm die Hose hinunter, bis deren Bund um seine Beine lag. Pestilence beobachtete sie. Seine blauen Augen funkelten erwartungsvoll, als sie seinen Hodensack mit den Händen umfing. Ihre Zunge schoss heraus, und Ares hätte beinahe losgeschrien. Ganz egal, wie böse er werden würde, er würde diesen Teil von ihm, der sich in sie verliebt hatte, irgendwie bewahren und sie rächen.
Dafür würde er Pestilence vernichten.
Beinahe unmerklich verlagerte Cara das Gewicht, und kurz bevor ihr Mund ihn berührte, verdrehte sie ihr Handgelenk mit solcher Kraft, dass Ares hörte, wie Fleisch zerriss. Sein Bruder schrie auf. Blitzartig stürzte sie sich in Ares’ Richtung, während Pestilence, dem das Blut nur so die Beine hinunterfloss, nach ihr schlug.
»Das Armband!«, schrie Ares. »Zieh es von Battle runter!«
Mit Mühe kam Cara auf die Füße und rannte zu ihm, wobei sie Pestilence nur mit knapper Not entwischte.
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