Eternal Riders: Ares (German Edition)
mal nicht sein!
Ares wischte sich Blut von der Schläfe und fluchte in einem Dutzend Sprachen, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass sie so was von im Arsch waren. Sein Arsch tat ihm jedenfalls schon höllisch weh, aber das konnte auch daran liegen, dass ihm die halbe Säule noch darin steckte.
Er schüttelte den Steinstaub aus den Haaren und wandte sich zu Limos um. »Du rufst Kynan an. Wir brauchen diesen verdammten Dolch. Er ist jetzt Caras einzige Hoffnung. Und ich will, dass das Höllentor hier auf der Insel geschlossen wird. Auf diese Weise wird Pestilence keine Dämonen mehr herschaffen.«
Limos stieß einen Pfiff aus. »Das wird nicht so leicht sein.«
»Ist mir egal«, fuhr er sie an. »Ich bezahle jeden Preis – «
»Mein Gebieter! Ares!« Vulgrim rannte auf sie zu, während er immer wieder aufs Haus zurückzeigte. »Der Höllenhund – «
Ares wartete nicht erst ab, bis er zu Ende gesprochen hatte. Er legte den Panzer an, rannte quer durch den Garten, eilte durchs Haus und fand Cara schließlich auf der Terrasse vor dem Schlafzimmer. Ihre eine Hand lag in Chaos’ Nackenfell, die andere kraulte ihn unterm Kinn, und der einzige Weg, wie das passiert sein konnte, war, dass Cara den Hund hereingebeten hatte, wodurch die Schutzmagie außer Kraft gesetzt wurde. Limos folgte gleich hinter Ares. Als sie ihre Waffen zog, knarrte ihr Panzer.
Der Höllenhund schwang seinen großen Kopf herum, und Ares hätte schwören können, dass die Bestie ihn angrinste. Ares las ihn so deutlich wie eine Reklametafel: Deine Frau mag mich .
»Ares«, sagte Cara rasch, »ehe du irgendwas sagst – «
»Weg von ihm!«
Sie ignorierte ihn. »Hör mir zu. Nur eine Minute lang.«
Er war ja so was von nicht in der Stimmung für so ein Zeug. »Ich will dieses Ungeheuer tot sehen.«
Chaos knurrte, und dicke Sabberkugeln tropften von seinem Maul, sodass sie auf den Fliesen zersprangen.
»Du musst einen Waffenstillstand eingehen«, sagte Cara. Limos gab einen erstickten Laut von sich.
»Das kann ja wohl nicht dein Ernst sein«, sagte Ares heiser. »Niemals. Und jetzt geh von ihm weg, ehe er dir etwas antut.«
Es war kaum zu glauben, aber jetzt legte Cara dem Höllenhund auch noch den Arm um den Hals. Durch den roten Schleier seiner Wut erkannte er dann aber, dass sie wackelig auf den Beinen war und Halt suchte. »Er kann mir nichts tun, weil er damit seinen eigenen Sohn verletzen würde. Er braucht meine Hilfe, um Hal zu finden, Ares, und wir brauchen ihn.«
»Wir brauchen ihn nicht. Ich werde ihn niemals brauchen .« Er trat vor, aber der Hund reagierte sofort und positionierte seine riesige Pfote vor Cara, wie um sie festzuhalten. Wenn Ares es nicht besser gewusst hätte, hätte er glauben können, dass Chaos versuchte, sie zu beschützen.
Was lächerlich war.
»Ich habe dir erzählt, was er mir angetan hat, Cara. Das kann ich nicht vergessen. Ich werde es nicht vergessen.«
Schmerz blitzte in Caras Augen auf. »Ares, wenn du ihn umbringst, wirst du für den Rest deines Lebens gegen Hal kämpfen müssen.«
Die kalte, nackte Wirklichkeit brachte seine Wut auf eine Ebene zurück, mit der er umgehen konnte. Gegen Hal zu kämpfen, würde vermutlich kein Problem darstellen. Hal würde schon bald tot sein, wenn Ares es nicht schaffte, Deliverance tief in Pestilences Herz zu versenken. Und wenn es ihm durch irgendein Wunder gelang, seinen Bruder zu vernichten, wie konnte Cara damit leben, dass Hal und Ares einander den Tod wünschten?
Aber verdammt … wie konnte er viertausendfünfhundert Jahre Hass hinter sich lassen?
Andererseits, wie konnte er Cara diesen einen Wunsch abschlagen, nach allem, was sie seinetwegen durchgemacht hatte, nach allem, was sie für ihn geopfert hatte?
Es war das Härteste, was er je getan hatte, aber er senkte das Schwert, allerdings ohne das bösartige Mistvieh aus den Augen zu lassen.
Cara schloss die Augen und stieß die Luft in einem Seufzer der Erleichterung aus. »Er schwört bei seiner Ehre, dass er den Waffenstillhand einhalten wird, solange Hal am Leben ist.«
Ehre. Kein Wort, das er mit Höllenhunden in Verbindung bringen würde. »Nur noch eins«, sagte Ares rasch. »Ich muss wissen, warum er meinen Bruder und meine Söhne auf diese Weise umgebracht hat.« In Chaos’ Tat hatte tiefer Hass gelegen, der weit über einen normalen Mord hinausging.
Cara legte die Hände zu beiden Seiten an den Kopf der Bestie. Nach einer Minute oder vielleicht zwei oder zehn … es war
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