Eternal Riders: Ares (German Edition)
zusammenpasste, dass sie endlich eins war: endlich glücklich mit dem, wer und was sie war. Sie hatte den Mann gefunden, der sie ergänzte.
Sie bewegten sich im selben Rhythmus, ihre Körper klatschten aneinander, während er in sie hineinstieß, und sie bäumte sich auf, um jedem Aufprall entgegenzukommen. Schweiß glänzte auf seiner Haut und schuf noch mehr Kontrast und Struktur in den Hügeln und Tälern seiner Muskeln. Und als er den Kopf mit gebleckten Zähnen und zum Reißen angespannten Sehnen zurückwarf, ließ sein Anblick auch noch ihre letzte Sicherung herausspringen. Sie wurde vom intensivsten Orgasmus ihres Lebens erfasst, der sie mit solcher Heftigkeit traf, dass sich ihr ganzer Körper von der Matratze löste. Ares’ Arm legte sich um sie und zog sie hoch, sodass er auf den Fersen hockte und sie auf seinen Schenkeln. Sie schrie ihre Lust hinaus, alle ihre Nervenenden explodierten.
Sein Brüllen der Erlösung gesellte sich zu ihrem Schrei, als sich sein heißer Samen in sie ergoss und ihren Orgasmus in feurige, beißende Ekstase verwandelte, die schon an Schmerz grenzte. Ares zuckte unter ihr, all seine Muskeln zogen sich zusammen, er keuchte haltlos, und sein Becken schien nicht aufhören zu können, nach oben zu pumpen, obwohl seine Bewegungen inzwischen schwach und unkontrolliert waren. Nach einigen Sekunden fiel er schließlich mit ihr um, wobei er sich im letzten Moment so drehte, dass sie nicht etwa sein Gewicht tragen musste.
So lagen sie eine lange Zeit da, heftig atmend, schwitzend, bebend. Das sollte der Moment sein, in dem sie, einander in den Armen haltend, langsam in den Schlaf glitten, oder in dem sie sich dem Bettgeflüster widmeten, doch stattdessen begann eine grauenhafte Anspannung zwischen ihnen anzuwachsen.
Es war so weit, und es hatte keinen Sinn, es noch weiter hinauszuschieben. Nicht, wo sie fühlen konnte, wie die Energie, die Shade ihr gegeben hatte, aus ihr heraussickerte, nachdem ihr sexueller Hunger gestillt worden war.
»Ares?«
Er drückte sie so fest, dass sie kaum noch atmen konnte. »Nein.«
Aus irgendeinem Grund brachte sie das zum Lächeln. Dann griff sie über ihn hinweg zu dem Dolch, den er auf den Nachttisch gelegt hatte. Er lag seltsam warm in ihrer Hand. Sollte er nicht eher kalt sein?
Behutsam drückte sie Ares von sich weg, und er glitt aus ihr hinaus, sodass sie sich leer fühlte. Er stützte sich auf einen Ellbogen und blickte auf sie hinunter. Die Miene auf seinem so gut aussehenden Gesicht eine Maske der Tragödie. »Es gibt noch so viel zu sagen.« Seine Stimme war stockend, gebrochen. Wie ihr Herz. »Und doch … «
»Und doch, was können wir schon sagen?«
»Ja.«
Armer Hal. Wenigstens würde es ein schnelles Ende für ihn sein, wesentlich besser, als in einer Grube in Stücke gerissen zu werden.
Sie richtete die Spitze des Dolchs gegen ihr Brustbein, nahm seine Hand und legte sie um den Griff. Dann schloss sie ihre Hände um seine. Beide zitterten, als er die Klinge nach links bewegte, direkt unter den schwellenden Hügel ihrer Brust. Offenbar wusste er genau, wo er zustoßen musste, um sie schnell und schmerzlos zu töten.
»Jetzt«, sagte sie.
Er nickte einmal kurz und knapp, und seine Hand zog sich unter ihrer zusammen. »Jetzt.«
24
Jetzt bedeutete nicht immer jetzt .
Wie konnte Ares dies tun? Wenn Hal noch halbwegs bei Kräften war, würde Cara lange Zeit leiden, während seine Energie in sie hineinfloss und ihr Herz auch um die scharfe Klinge des Dolchs herum weiterschlagen ließ. Die Schmerzen würden unerträglich sein.
Die Brust wurde ihm eng, als läge ein Metallband darum. »Ich kann nicht«, sagte er mit rauer Stimme. Was, wenn sich Kynan irrte?
»Du musst. Du weißt, dass du es tun musst.« Sie legte ihre Hände fester um seine, hielt sie ruhig.
Welche Ironie, dass seine Hand zitterte, wo er der kampferprobte Krieger war, zum Teil Dämon, zum Teil unbarmherziger Engel. Und Cara, ein einfacher Mensch, stand wie ein Fels in der Brandung.
Nein, an ihr war nichts einfach .
Sie hatten sich zu spät gefunden. Viel zu spät.
»Wir könnten abwarten. Nur noch ein wenig.«
Ihr trauriges Lächeln ließ seine Augen brennen. »Du weißt, dass wir das nicht können. Ich fühle, wie ich immer schwächer werde. Hal wird immer schwächer. Ich könnte jede Minute dahinschwinden, und was würde dann aus dir?«
Ein zutiefst böses Wesen. Und wenig später würden auch sein Bruder und seine Schwester zu ebensolchen Ungeheuern wie er
Weitere Kostenlose Bücher