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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Widderköpfe ein, die inzwischen an der Hintertür angekommen waren. Als Ares in den rückwärtigen Hof hinaustrat, machte sein Magen einen Salto, und sein Herz drehte eine Pirouette. Für ihre gymnastische Darbietung hatten seine Organe eine glatte zehn auf einer Skala von ach bis du Scheiße verdient.
    In der Mitte des Hofs, gleich neben dem Grill, stand ein riesiges Kreuz aus Holz. Daran waren zwei kopflose Leichen festgenagelt, denen die Gedärme durch die blutigen Halsstümpfe gezogen und wie Weihnachtsbaumschmuck um den Leib gewickelt worden waren. Ihre Lungen waren so hinter ihnen arrangiert worden, dass sie aussahen wie Flügel, und beide hielten ein blutiges Herz in Händen.
    Auf dem Boden vor diesen beiden, die, so vermutete Ares zumindest, gefallene Engel sein mussten, lag ein Mensch. Ein Wächter, wenn sich Ares nach dem Aegis-Wappen richtete, das in seinen Bauch geritzt war.
    Vulgrim reichte Ares ein Blatt Papier. Resephs Gekritzel bestätigte Ares’ Verdacht. Ich bin sicher, dass du gerade auf der Suche nach Ausgestoßenen bist, darum dachte ich, ich schick dir welche vorbei. Viel Spaß.

15
    »Dieser Engel ist ein Arschloch.«
    Kynan lachte, und Arik hätte ihm am liebsten eine gelangt. Das hätte er auch getan, wenn er sich nicht gerade irgendwo am Ende der Welt den Arsch abgefroren hätte. Reaver hatte sie auf eine völlig nichtssagende Eisfläche geblitzt und war dann verschwunden, ohne ein »Viel Glück« oder »Ich hoffe, die Reiter legen euch nicht um«.
    »Du hättest Reaver mal sehen sollen, als er noch ein Gefallener war«, sagte Ky.
    »War er da ein noch größeres Arschloch?«
    »Nee, nur noch mürrischer.«
    »Ich glaube, ich mag Engel nicht«, murmelte Arik.
    Kynan warf ihm einen seitlichen Blick zu. »Du magst niemanden.«
    »Stimmt.« Arik zog seine Jacke enger um sich. Vermutlich sollte er dankbar sein, dass der Engel sie hatte herblitzen können, sodass Kynan nicht das Höllentor hatte benutzen müssen. Menschen konnten nicht durch Höllentore reisen, solange sie bei Bewusstsein waren – in so einem Fall würden sie das Tor nur als Leiche wieder verlassen. Aber Kynan war dank seines Segens in der Lage dazu, und leider hätte er Arik bewusstlos schlagen müssen, um zusammen mit ihm herzukommen. Die Vorstellung war wenig verlockend.
    Arik kniff die Augen gegen das helle Sonnenlicht zusammen, das vom Schnee reflektiert wurde. »Du weißt schon, dass wir hier in einem Gemetzel landen könnten.«
    Kynan zuckte mit den Schultern. »Ich werd’s überleben.«
    »Das ist ein Trost.«
    Ein eisiger Windstoß nahm Kynans Lachen den Stachel, in erster Linie, weil Arik daraufhin so ziemlich keinen seiner Körperteile mehr spürte. »Die Aegis und die Reiter haben über einen langen Zeitraum hinweg zusammengearbeitet. Du weißt schon, ehe wir sie hintergingen. Wir sollten in der Lage sein, uns da rauszureden.«
    » Sollten . Toll.« Sie stapften durch den Schnee. Vor ihnen lag weites Ödland hinter noch mehr weitem Ödland. »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«
    »Ja, Mensch, das seid ihr.« Die tiefe, donnernde Stimme schien aus dem Nichts zu kommen, und beide, Arik und Kynan, zogen instinktiv ihre Waffen: Kynan hielt ein S’teng in der Hand, Arik zog seine Pistole.
    »Zeig dich«, rief Arik.
    Mit einem Schlag bäumte sich ein riesiger gelblicher Hengst vor ihnen auf. Um ein Haar hätte einer seiner Hufe Arik den Kopf zertrümmert. Das Tier kam wieder auf die Vorderläufe, und sein Reiter, ein riesenhafter Mann mit hellblondem Haar, der eine Art Panzer aus Elfenbeinplatten zu tragen schien, hob zum Gruß die Hand, die in einem Kampfhandschuh steckte.
    »Da sah ich ein fahles Pferd«, murmelte Arik, »und der, der auf ihm saß, heißt ›der Tod‹; und die Unterwelt zog hinter ihm her.« Voll Ehrfurcht starrte er den großen Mann an, der in der Offenbarung beschrieben wurde. »Du bist Death.«
    Der Kerl verdrehte tatsächlich die gelben Augen. »Thanatos. In Death verwandle ich mich nur, falls mein Siegel zerbricht.« Er riss das Pferd herum und murmelte: »Dass diese dämlichen Menschen nicht mal diese verdammten Prophezeiungen richtig hinkriegen können.«
    Was für ein Arsch. Arik überwand seine Ehrfurcht ziemlich schnell. Er warf Ky einen Blick zu. »Ich schätze, wir folgen dem Typen einfach?«
    Kynan zuckte nur mit den Schultern, aber Thanatos stieß ein Schnauben aus. »An eurer Stelle würde ich mich neben meinem Hengst halten. Ihr solltet lieber nicht hinter ihm sein, wenn er

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