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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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so an, als ob sie ihn tatsächlich umbringen würden. Er bezweifelte, dass es ein schneller Tod sein würde, aber es konnte ja nicht schlimmer werden als das, was sie ihm bereits angetan hatten.
    Die Bestien unterhielten sich kurz in einer Sprache, die Arik erst ab dem zehnten Wort verstand, als sich seine Übersetzungsfähigkeit aktivierte. Sie diskutierten darüber, wie viel sie ihm über die Art, wie er sterben würde, erzählen sollten. Außerdem spekulierten sie darüber, was danach wohl mit seinem Körper passieren würde. Ob es ihnen erlaubt wäre, ihn zu fressen, oder ob er konserviert und irgendwo aufgestellt würde? Vielleicht würden sie ihn aber auch draußen vor einem Höllenschlund ablegen, damit seine Kollegen ihn fänden.
    Okay, also Arik gefiel keine dieser Optionen.
    Er sah den beiden Dämonen nach, als sie sich schwerfällig trollten, und fragte sich, ob Gebete von hier aus wohl den Himmel erreichen könnten. »Was meinst du, Tav? Wird mein Tod schnell oder langsam sein?«
    »Eindeutig langsam.«
    »Ja, das hab ich mir schon gedacht.« Diesmal hätte Arik ausnahmsweise mal nichts gegen eine kleine Notlüge einzuwenden gehabt. Er fuhr sich mit der Hand über den Brustkorb und zuckte zusammen, als er seine Rippen berührte. Er hatte hier unten ganz schön an Gewicht verloren. Er bemühte sich, seine Muskeln nicht allzu sehr verkümmern zu lassen, indem er Liegestütze und Sit-ups machte, wann immer es möglich war, aber die Energie dafür aufzubringen, war gar nicht so leicht. »Zumindest ist es jetzt bald vorbei.«
    »Es besteht kein Grund, so erleichtert auszusehen, Mensch.« Tavin starrte ihn mit ernsten Augen an. »Der Tod ist nichts Gutes.«
    »Du solltest mal einen Tag in meiner Haut stecken, dann würdest du deine Meinung ganz schnell ändern.«
    Der Sem hievte sich die Arzttasche über die Schulter. »Das meine ich nicht. Für dich ist der Tod kein Ausweg.«
    Mannomann, Dämonen mussten aber auch immer um den heißen Brei herumreden. »Los, raus mit der Sprache, Tav. Was willst du damit sagen?«
    »Ich will sagen, dass die Seele eines Menschen, der hier in Sheoul stirbt, in der Falle sitzt. Du kannst nicht hinausgelangen, und die bösartigsten Dämonen auf der ganzen Welt werden dich bis in alle Ewigkeit foltern. Vertrau mir, was sie dir bislang angetan haben, ist nichts im Vergleich zu dem, was sie mit deiner Seele machen werden. Du glaubst, du weißt, was Schmerzen sind? Dann warte mal ab, bis du tot bist. Die Seele ist wesentlich empfindsamer als der Körper.«
    Wesentlich empfindsamer? Arik warf einen vorsichtigen Blick in die Ecke, nachdem sein Fluchtplan jetzt eine neue Dringlichkeitsstufe erreicht hatte. Jedes Mal, wenn sich eine Gelegenheit ergeben hatte, hatte er behutsam die dünnen schwarzen Gummibänder aus seinen Hosen entfernt und sie in den Rissen und Spalten der Wände seiner dunklen Kammer versteckt. Er hatte noch nicht annähernd so viele, wie er gehofft hatte, aber sie würden reichen müssen.
    Er wartete, bis Tavin gegangen war, dann setzte er sich mit seinem Dutzend kleiner Schätze auf die Erde und begann sie zu verflechten. Das musste einfach funktionieren.
    Oder ihn erwartete ein Schicksal, das schlimmer war als der Tod.

4
    Limos brauchte eine volle Stunde, um die Sauerei wegzuputzen, die Rhys unverschämterweise auf ihrem Boden hinterlassen hatte, zu duschen und rosafarbene Shorts und eine gelbe Spitzenbluse anzuziehen. In jeder Minute dieser Stunde kreisten ihre Gedanken um Arik und was er für sie getan hatte, und sie konnte sich einfach nicht entscheiden, wie sie sich angesichts dessen fühlte. Ihre Emotionen reichten von ehrfürchtiger Überwältigung darüber, dass er sie auf diese Weise beschützte, über komplette Verwirrung, warum er sie so beschützen sollte, bis hin zu regelrechter Wut, weil er annahm, er müsse sie beschützen.
    Dazu kam noch die Verärgerung darüber, dass sie sich überhaupt dermaßen aus der Fassung bringen ließ. Es sah ihr gar nicht ähnlich, sich derartig in die Handlungen einer anderen Person hineinzusteigern, aber genau das tat sie … Sie beschäftigte sich geradezu zwanghaft mit ihm.
    Wütend vor sich hinmurmelnd, packte sie sich Ariks Folterknecht unter den Arm und nahm ein Höllentor, um zu Thanatos’ Residenz in Grönland zu gelangen. Der Temperaturwechsel zwischen Hawaii und dieser gottverlassenen Ödnis war heftig, und sie erschauerte, als sie aus dem Höllentor auf das feste Eis in der Nähe des Eingangs zu Thans Festung

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