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Eternal Riders: Limos (German Edition)

Eternal Riders: Limos (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Limos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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schwirrte an ihrem Kopf vorbei, als sie durch das Höllentor trat. Er bohrte sich in einen Baumstamm gleich vor ihrer privaten hawaiianischen Villa und verfehlte dabei nur um Weniges ihren Gärtner. Arik fest an sich gedrückt, trat sie auf den Sand hinaus. Sogleich kamen ihr Koch, der Haushälter und eine ihrer drei Wachen angerannt, alles Wolfgestaltwandler eines in der Nähe beheimateten Rudels.
    »Ich brauche Hilfe, um ihn in mein Zimmer zu tragen.« Sie nickte ihrem Koch Hekili zu. »Du gehst ins Underworld General und bringst den Arzt namens Eidolon her. Schnell!«
    Die anderen halfen ihr dabei, Arik auf ihre rosafarbene, mit Rüschen versehene Tagesdecke zu legen. Sie brachten ihr warmes Wasser und einen Waschlappen, und während sie auf Eidolon wartete, wusch sie Arik mit sanften, langsamen Bewegungen ab. Die Teile seiner Haut, die nicht zerschnitten oder abgeschürft waren, sodass das rohe Fleisch sichtbar war, waren entzündet und verfärbt. Seine Fingerspitzen waren bis auf die Knochen abgenutzt, und sein Hals war von einem Paar gewaltiger Fänge zerfleischt worden. Es gab keine Stelle, die nicht verletzt gewesen wäre.
    »O Arik«, murmelte sie. »Wenn du mich doch bloß nicht geküsst hättest. Wenn du mich bloß nicht dazu gebracht hättest, dich zu begehren …« Ein Winkel seines aufgequollenen Mundes verzog sich zur Andeutung eines Lächelns, und sie zuckte überrascht zurück. »Kannst du mich hören?«
    Seine aufgesprungenen Lippen kräuselten sich zu einem breiten Lächeln, ehe sie sich wieder zu einer schmerzerfüllten schmalen Linie zusammenzogen. Sie beugte sich spontan hinunter und streifte seinen Mund mit ihrem, in der Hoffnung auf eine Reaktion.
    Nichts. Aber was hatte sie denn erwartet? Dass er sich mit einem Mal aufsetzen würde, so gut wie neu? Dass ihr Kuss ihn aus seinen Qualen aufwecken würde? Sie hatte Märchen schon immer geliebt, hatte geliebt, dass die Prinzessin immer ihren Prinz bekam, aber das hier war kein Märchen, und er würde nicht auf magische Weise gesunden, nur aufgrund ihrer Berührung. Dies hier war eine Gruselgeschichte, und es war ihre Schuld, dass es ihm so schlecht ging.
    Mit einem Seufzer wischte sie ihm das Blut von einem Riss an seinem Kiefer ab. Er war erst kürzlich rasiert worden, doch darüber wunderte sie sich nicht. Dämonen rasierten ihre Gefangenen häufig, damit ihre Haut ungeschützt und so für Folter besser empfänglich war.
    Gott, was er alles durchgemacht haben musste. »Es –« Sie verstummte, unfähig, es auszusprechen. Es tut mir leid. Als Kind war es ihr verboten gewesen, diese Worte je auszusprechen. Oder eine Handlung zu bereuen. Reue war gleichbedeutend mit Schwäche. Das eine Mal, als sie sich bei einem Boten entschuldigt hatte, der ihr eine Nachricht von ihrem Verlobten brachte, hatte ihre Mutter Limos bestraft, indem sie dem Mann die Augen ausgerissen hatte, ehe sie ihn ihren Sklaven vorwarf, die sich auf abscheuliche Art mit ihm amüsierten.
    Nein … Sie würde sich nicht noch einmal leichtfertig entschuldigen, hatte es seither erst ein einziges Mal getan. Das war im vergangenen Monat gewesen, als Ares’ Diener Torrent getötet worden war und der Schmerz ihres Bruders ihre Erziehung außer Kraft gesetzt hatte, so wie es jetzt Ariks Schmerz zu tun drohte.
    In diesem Augenblick traf Eidolon in seinem Arztkittel ein und setzte ihren düsteren Überlegungen ein Ende, und natürlich war auch Shade bei ihm, der in seiner schwarzen Sanitäteruniform dreist um sich sah. Die Ähnlichkeit der Brüder war so stark, dass man sie für Zwillinge hätten halten können, wenn Eidolon das schwarze Haar nicht kurz getragen hätte und sich so von Shade mit seinen längeren Haaren abgesetzt hätte. Gleich hinter ihnen kam Kynan, der aussah, als hätte er in Dämonenblut gebadet.
    »Du hättest Arik ins UG bringen sollen«, sagte Eidolon, noch während er auf das Bett zuschritt.
    Der Wunsch, irgendeine dramatische Ausrede zu erfinden, nagte an ihr, denn offen gestanden hätte sie eine kleine Dosis Euphorie gerade ganz gut gebrauchen können. Aber sie biss die Zähne zusammen und sagte einfach die Wahrheit. »Ich wollte nicht, dass irgendjemand erfährt, dass wir ihn gefunden haben.«
    Eidolon schnappte sich eine Schere aus der roten Ärztetasche, die Shade zu Ariks Füßen abgestellt hatte. »Wer ist irgendjemand?«
    »Die Dämonen, vor denen er geflohen ist.« Sie sah zu Ky. »Ich gehe davon aus, dass du die umgebracht hast, die uns angegriffen

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