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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Anspannung lag. Dann verzog sich ihr Mund zur Andeutung eines Lächelns, und mit leicht zitternder Hand schob sie eine Haarsträhne hinters Ohr zurück. »Ich kann wohl meine eigene Tochter erkennen. Du bist eine attraktive junge Frau geworden.«
    »Ich sehe aus wie du«, sagte Caitlyn verwundert. Sie wusste von Fotos, dass ihre Gesichtszüge und ihre Augenfarbe unterschiedlich waren, aber jetzt, wo sie ihre Mutter leibhaftig sah, erkannte sie in ihrer Schulterhaltung und der Art, wie sie den Kopf hielt, sich selbst wieder. Es war, als blickte sie in einen Zerrspiegel und sähe, wie eine andere Ausgabe von ihr selbst sich bewegte und sprach.
    Ihre Mutter nickte. »Du bist die Tochter deiner Mutter. In mehr als einer Hinsicht, glaube ich.«
    Caitlyn schaute sie neugierig an. »Wie meinst du das?«
    Ihre Mutter zuckte mit den Lippen, dann schüttelte sie den Kopf. »Wenn du es jetzt noch nicht weißt, wirst du es bald wissen.«
    Caitlyn runzelte die Stirn und dachte an die Anflüge von Depressionen, sie sie vielleicht beide hatten. »Meinst du das Herz in der Dunkelheit?«
    Leicht überrascht zog ihre Mutter eine Augenbraue hoch. »Meine ich das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Ihre Mutter lachte, was jedoch eher sorgenvoll als fröhlich klang. »Dann sind wir schon zwei, zumindest im Moment. Nein, ich glaube, ich meinte etwas anderes … «
    Caitlyn konnte nicht folgen. »Ich weiß nicht, in welcher Hinsicht wir uns noch ähnlich sind. Ich kann nicht die Zukunft vorhersagen, so wie du.«
    »Und was tust du dann?«
    Caitlyn zuckte mit den Schultern und kam sich vor wie eine Versagerin, weil sie sich auf keinem Gebiet besonders hervortat. »Ich male viel.«
    »Mhm.« Ihre Mutter blickte sie erwartungsvoll an. »Aber tust du auch etwas … Ungewöhnliches?«
    »Eigentlich nicht«, sagte sie und spürte, dass die Antwort ungenügend war. Sie hatte plötzlich Angst, dass ihre Mutter von ihr enttäuscht war. »Na ja, abgesehen davon, dass ich seltsame Träume habe, aber Dad wird sauer, wenn ich darüber spreche.«
    Ihre Mutter verdrehte die Augen. »Er hat nie Dinge gelten lassen, die er nicht verstanden hat. Ich habe das fälschlicherweise für moralische Stärke gehalten, als ich ihn geheiratet habe. Es ist seltsam, dass man jemanden lieben und doch nicht der Richtige für ihn sein kann. Aber das wirst du eines Tages selbst herausfinden.« Sie seufzte. »Ein Jammer, dass ich es für mich selbst nicht rechtzeitig herausfinden konnte. Ich war nie gut darin, die Zukunft für mich selbst vorherzusagen, nur für andere.«
    »Tust du das gerade?«, fragte Caitlyn und kam näher, während sie auf die Tarotkarten deutete. Sie wollte die Hand ausstrecken und ihre Mutter berühren, aber irgendetwas hielt sie davon ab. Vielleicht die fast schon gleichgültige Haltung ihrer Mutter oder der Anflug von Ironie in ihrem Blick. Sie hieß Caitlyn nicht warmherzig willkommen.
    »Ja, ich lege die Karten.«
    »Dad erlaubt mir nicht, Tarotkarten zu kaufen. Er sagt, sie richten Schlimmes an.«
    Ihre Mutter lachte wieder. »Sie sind nur aus bedrucktem Papier. Die Bilder helfen mir, die Zukunft, die ich sehe, zu deuten. Die Karten selbst haben keine Macht. Aber ich sehe die Zukunft auf viele Arten, nicht nur durch die Karten.« Sie blickte Caitlyn listig an und legte die Karten hin. »Sag mir, wohin dich das Leben geführt hat, Caitlyn.«
    »Das weißt du nicht?«
    Ihre Mutter zuckte mit der Schulter. »In gewisser Weise schon. Aber ich würde es lieber von dir selbst hören.«
    »Oh. Also … bis jetzt hat mich das Leben nicht wirklich irgendwohin geführt. Aber morgen gehe ich nach Frankreich, auf ein Internat.«
    Ihre Mutter machte große Augen. » Wirklich ? Das habe ich nicht kommen sehen.« Sie schwieg einen Moment, als müsse sie die Information erst verarbeiten, dann hob sie zweifelnd eine Braue. »Wirklich? Frankreich?«
    Caitlyn nickte.
    »Ich wollte immer nach Frankreich gehen«, sagte ihre Mutter nachdenklich. »Aber aufs Internat?«
    »Es heißt Fortuna-Schule. Es ist benannt nach der Burg, in der es sich befindet, Château de la Fortune.«
    Ihre Mutter neigte den Kopf und blickte sie fragend an. »Freust du dich darauf?«
    Caitlyn nickte. »Ja. Und ich hab auch ein bisschen Angst«, gab sie zu. »Aber es ist bestimmt besser als Spring Creek, oder?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Das Lachen ihrer Mutter war bitter. »Dazu gehört nicht viel.«
    Caitlyn kicherte und spürte die Verbundenheit mit einer Seelenverwandten. Sie streckte die Hand

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