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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Leben von Bianca davon ab, dass ich den Templerschatz finde.«
    »Das verstehe ich nicht. Warum?«
    »Ich muss dir etwas zeigen, dann verstehst du es. Komm«, sagte er, stand auf und nahm die Kerze.
    Caitlyn folgte ihm aus dem Zimmer und dann über Gänge und Treppen hinunter zu den Küchen und Kellern. Raphael blieb an jeder Ecke und Tür stehen, um sich zu vergewissern, dass niemand sie sah. Er führte sie zu einem kleinen, schmutzigen Abstellraum, der leer war bis auf ein paar verrottete Holzkisten, staubige Tonkrüge und den Überresten von etwas, das einmal eine Ratte gewesen war.
    Raphael stellte die Kerze auf den Rand einer Kiste und schob die Krüge beiseite. Ein verrosteter Eisenring, der in einen Stein am Boden eingelassen war, kam zum Vorschein. Er kniete nieder und zog den Stein an dem Ring heraus. In einer flachen Mulde lag etwas, das in ein geöltes Tuch eingeschlagen war. Raphael nahm es heraus und faltete das Tuch auf.
    Das Kerzenlicht funkelte und brach sich tausendfach in den Tiefen des Quartzsteins auf dem Kristallkästchen. »Dies hier hättest du beinahe oben in dem Koffer gefunden«, sagte er ehrfürchtig. »Darin ist Biancas Herz.«
    Biancas Herz . Nicht ihres. Caitlyn wurde schwindlig vor Erleichterung, und sie blickte fasziniert auf den reich verzierten Reliquienbehälter. In ihrem Kopf waren keine Herzschläge zu hören.
    »Willst du, dass ich es öffne?«, fragte er mit unsicherer Stimme.
    Sie wollte nicht, aber aus irgendeinem Grund musste sie es sehen. »Ja.«
    Er öffnete den Verschluss am Deckel und nahm in ab. Das Herz, rotbraun und gelb gemasert, war zu einem unkenntlichen, harmlosen Klumpen zusammengeschrumpft.
    Caitlyn war zugleich enttäuscht und abgestoßen. »Warum um Himmels willen hast du es aufgehoben?«
    »Bianca sagte vor ihrem Tod zu Beneto und mir, dass ihr Herz in der Asche sein würde und dass wir es dort herausholen sollten. Sie sagte, so lange das Herz erhalten bliebe, habe sie immer noch eine Verbindung zu dieser Welt. Das Herz würde jedoch bald zu Staub zerfallen, wenn wir es nicht hierher zum Château de la Fortune bringen und im Templerschatz vergraben würden. Wenn ich das jedoch täte, würde sie die Macht haben, sogar von ihrem Grab aus ihre Töchter zu beschützen.«
    »Wie soll das dadurch bewirkt werden, dass man ihr Herz zu dem Schatz legt?«
    Er machte ein ratloses Gesicht. »Ich weiß es nicht. Ich glaube, sie wusste es selbst nicht. Sie wusste oft Dinge, die stimmten, aber auf den ersten Blick keinen Sinn ergaben oder für die es keine Erklärung gab. Das Schlimmste ist jedoch, dass sie mir nicht sagen konnte, wo in der Burg der Schatz versteckt ist.«
    »Raphael, wer war Bianca? Was war sie? Wie konnte sie überhaupt von dem Schatz der Templer wissen?«
    Er schloss das Kästchen und legte es wieder in sein Versteck. »Sie nannte sich selbst eine Tochter der diesseitigen Welt. Keine Hexe oder Ketzerin. Sie hat weder Satan verehrt noch Flüche verhängt. Sie hat keine Menschen vergiftet. Sie war jemand, der außerhalb der Kirche und den von Menschen gemachten Gesetzen stand.«
    Er schob die Krüge wieder auf dem Stein zurecht, nahm die Kerze und stand auf. »Lass uns in mein Zimmer gehen, dort sind wir allein. Dann erzähle ich dir die Geschichte zu Ende.«
    Sie nickte, und sie eilten leise zurück durch die Burg und die Wendeltreppe zu seinem Zimmer hinauf. Er verriegelte die Tür und entfachte das Feuer im Kamin. Dann zog er zwei Sessel davor und setzte sich auf einen.
    Caitlyn nahm auf dem anderen Platz, streifte heimlich die Schuhe von den Füßen, zog sie unter ihr Kleid und machte es sich bequem. Der Schein der Flammen fing sich in Raphaels bronzefarbenem Haar und liebkoste sein Gesicht. Sie hätte die ganze Nacht hier sitzen können, solange sie ihn nur anschauen konnte.
    »Biancas Geschichte beginnt eigentlich im 12. Jahrhundert, mit Simon de Gagéac«, sagte Raphael.
    »Der Tempelritter, dem einst diese Burg gehörte.«
    Er nickte. »Die Tempelritter waren eingeschworene Mitglieder einer religiösen Bruderschaft. Simon entstammte einer adligen Familie und war ein gläubiger Christ, der davon überzeugt war, im Dienste Gottes zu kämpfen. Er hatte den Rang eines Befehlshabers in Jerusalem, und manche waren sich absolut sicher, dass er eines Tages zum Oberbefehlshaber des gesamten Ordens aufsteigen würde.«
    »Es war ihm also ernst.«
    »Ja. Aber das änderte sich, als er eine junge Frau aus einer kleinen Gemeinschaft außerhalb von Jerusalem

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