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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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ein. Du wirst uns nicht los«, sagte Amalia. »Hör auf zu jammern und lies weiter.«
    Caitlyn beugte sich über ein offenes Buch, aber sie sah die Buchstaben nicht. Stattdessen sah sie sich selbst mit zwei Mädchen an einem Tisch sitzen, die bereit waren, ihre gesamte Zeit und Kraft zu geben, um ihr zu helfen. Es erinnerte sie an ihre alten Freundinnen daheim – Jacqui und Sarah.
    »Caitlyn«, sagte Amalia plötzlich mit leiser, angespannter Stimme, »sag mir noch mal, wie Raphaels Lehrer heißt.«
    Caitlyn setzte sich auf. Naomi legte ihr Buch hin. »Beneto.«
    Amalia schob ihr Buch in die Mitte des Tischs, damit alle es sehen konnten. »Dies hier ist das Tagebuch von Marguerite de Valois, Caterina de’ Medicis Tochter.« Amalia fuhr mit dem Finger die französischen Sätze entlang, während sie laut übersetzte. »Ich blieb zurück, um die Mündel Giulia und Elisabeta zu trösten, nachdem sie gehört hatten, dass ihr Bruder tot war. Sein Lehrer, ein wahnsinniger alter Mann namens Beneto, wurde heute Morgen für das Verbrechen hingerichtet.«
    »Was! Nein!« Caitlyn riss das Buch an sich und überflog selbst die französische Passage. Sie sah die Wörter für Bruder und tot , und Benetos Name. »Das kann nicht sein. Das kann einfach nicht sein!«
    »Caitlyn«, sagte Amalia zögernd, »vielleicht kannst du nicht mehr von Raphael träumen, weil er nach deinem letzten Traum ermordet worden ist.«
    »Nein«, sagte Naomi und schüttelte den Kopf. »Welchen Sinn würde das machen? Ich glaube, Caitlyn hat deswegen nicht geträumt, weil sie das mit Beneto erfahren musste, bevor sie Raphael wieder sieht. Sie muss ihn warnen.«
    Amalia deutete auf das Buch. »Aber das wird sie nicht tun. Sonst würde in diesem Buch nicht stehen, dass Beneto für den Mord hingerichtet wurde.«
    Sie sahen sich an. Caitlyn presste die Fingerspitzen an ihre Schläfen und versuchte nachzudenken, versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken, dass sie zu spät kam, dass Raphael sterben würde, weil sie sich den Kopf aufgeschlagen und ihre Träume verloren hatte. »Das hört sich an wie eines von den Paradoxa, die immer in Science-Fiction-Geschichten vorkommen. Wenn ich Raphael warne und Beneto ihn nicht umbringt, ändert sich dann das Buch? Wird sich eine von uns daran erinnern, was zum jetzigen Zeitpunkt darin steht?«
    Caitlyn schüttelte den Kopf und versuchte die verdrehte Logik zu ordnen. »Vielleicht betrachten wir das Ganze nicht richtig. Wir tun so, als ginge ich in der Zeit zurück, aber das tue ich nicht. Ich träume. Wenn überhaupt, ist Raphael ein Geist, der mich im Schlaf besucht und um mich herum eine Traumwelt erschafft, in der er seine Geschichte erzählt. Vielleicht geht es nicht darum, dass ich etwas aufhalte, das in der Vergangenheit passiert ist. Sondern es könnte darum gehen, etwas zu lernen, das genau hier und jetzt wichtig ist. Aus irgendeinem Grund muss ich seine Geschichte kennen.«
    »Oder vielleicht muss er seine eigene Geschichte kennen«, sagte Naomi.
    Caitlyn ließ die Hände sinken. »Was meinst du damit?«
    »Vielleicht weiß er nicht, was mit ihm geschehen ist. Er braucht dich, um es herauszufinden.«
    »Vierhundert Jahre nach seinem Tod?«, fragte Caitlyn. »Warum jetzt? Warum ich?«
    Amalia antwortete: »Weil du der erste Mensch bist, der ihn hören konnte. Du bist ein Medium.«
    Caitlyn tat diese Theorie mit einem Kopfschütteln ab. »Keine anderen Geister sprechen je mit mir.«
    »Diese Kreischer sind Geister, oder?«, fragte Naomi.
    »Ich weiß nicht, was sie sind. Wenn sie Geister sind, sind es gemeine, wahnsinnige Geister, die die ganze Zeit kreischen.«
    »Vielleicht ist das die Sorte, die auf dich abfährt.«
    »Na toll!«
    »Wer weiß schon, wie echte Geister sind?«, fragte Amalia. »Vielleicht ist ein perfekter wie Raphael eine seltene Ausnahme.«
    »Das bringt uns zurück zu unserem ersten Punkt, oder?«, sagte Caitlyn. »Wenn er eine seltene Ausnahme ist, dann steckt hinter diesen Träumen vielleicht eine Absicht, die darüber hinausgeht, Raphael auf ›die andere Seite‹ zu helfen. Oder was immer es auch ist, was angeblich passiert, wenn wir sterben. Vielleicht hat seine Geschichte eine Bedeutung, die jetzt für uns wichtig ist.«
    »Oder für dich wichtig ist«, sagte Naomi. »Wir sind nebensächlich.«
    Caitlyn dachte an das, was Madame Snowe über Traumdeutung zu ihr gesagt hatte. Raphael – ob er nun eine eigenständige Realität hatte oder nur Teil ihrer Fantasien war – versuchte

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