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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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überhaupt an sich herangelassen hatte, dass sie nicht merkte, wie Jack Bauer den Kopf hob und die Ohren spitzte.
    Die Geheime Garde würde sie bestimmt daran hindern wollen, zu Oprah zu gehen, da war Meena sich sicher. Alaric Wulf hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass kein Wort über die Vampire an die Öffentlichkeit dringen durfte.
    Aber warum denn nicht, wo sie doch so viel Schmerzen und
Leid verursachten? Sogar die, die keine jungen Mädchen ermordeten.
    Ja, sicher, sie war einverstanden gewesen mit dem, was Lucien gemacht hatte. Und sie hatte es auch genossen. Aber deswegen war es noch lange nicht richtig …
    Jack Bauer begann zu knurren. Sein kleines Fuchsgesicht war auf die Balkontür gerichtet. Meena folgte seinem Blick. Irgendetwas war an der Scheibe vorbeigeflogen.
    Wahrscheinlich eine Taube. Oder eine Plastiktüte, weil der Wind stärker geworden war.
    »Was ist los, kleiner Mann?«, flüsterte Meena. »Ein Vogel? Willst du den Vogel fangen?«
    Jack Bauer erhob sich und stand jetzt mitten auf dem Bett. Sein Knurren wurde lauter. All seine Aufmerksamkeit war auf die Balkontür gerichtet, und sein kleiner Körper bebte.
    Meenas Haut begann zu prickeln. Da war kein Vogel. Wer – oder genauer, was – war da draußen?
    »Okay«, sagte Meena leise und schwang die Beine aus dem Bett. Sie packte die Stricknadel fester. »Bleib.«
    Eigentlich hätte sie jetzt Alaric Wulf holen müssen, schließlich war er ja da, um sie zu beschützen. Aber ihm ging es in erster Linie darum, sie von ihrem Geliebten fernzuhalten, damit er ihn töten konnte.
    Und im Gegenzug von ihm getötet wurde. Zusammen mit Jon.
    Das konnte Meena nicht zulassen, und sie konnte auch nicht zulassen, dass Lucien getötet wurde – was immer er ihr angetan hatte.
    Blitze zuckten über den Himmel, und kurz darauf grollte der Donner, schon wesentlich näher als zuvor. Das Gewitter war über den Fluss gezogen, und in wenigen Minuten würde es über ihnen sein.

    War es Lucien, der da draußen war? Eigentlich war das doch nicht möglich. Sie wohnte im elften Stock, und es gab keine Feuerleiter (an Fledermäuse dachte sie lieber nicht; und auch nicht daran, dass Graf Dracula in Bram Stokers Buch in der Lage gewesen war, wie eine Eidechse an Wänden hochzuklettern).
    Meena trat vorsichtig an die Balkontür. Die weißen Vorhänge verwehrten ihr die Sicht nach draußen. Jack Bauer sprang vom Bett und folgte ihr knurrend, obwohl Meena zischte: »Jack! Böser Hund! Bleib!«
    Wir üblich achtete Jack überhaupt nicht auf ihre Befehle.
    Meena legte die Hand auf den Türgriff, holte tief Luft und öffnete die Tür. Ein plötzlicher Windstoß drückte die Tür auf, und Jack rannte aufgeregt auf den Balkon. Meena, der das Herz bis zum Hals schlug, flüsterte: »Jack! Nein!« Sie lief ebenfalls hinaus.
    Draußen war niemand.
    Fröstelnd stand Meena im Wind. Am Himmel zogen dunkle Wolken entlang, und alle paar Sekunden zuckten Blitze auf. Der Mond war kaum zu sehen. Der Donner grollte so laut, dass er in ihrer Brust vibrierte.
    Vielleicht hörte sie deshalb nicht sofort ihren Namen. Die Stimme, die ihn rief, war wild und tief wie der Donner.
    Jack steckte knurrend die Nase durch das Eisengitter in Richtung des Balkons der Antonescus.
    Und dann sah Meena ihn.

42
    Samstag, 17. April, 1.15 Uhr
Apt. 11 B
910 Park Avenue, New York
     
     
    Lucien.
    Er stand da, auf dem gigantischen Balkon seines Vetters Emil, und der Wind bauschte seinen langen schwarzen Trenchcoat wie ein Cape …
    Sie legte eine Hand auf ihr klopfendes Herz.
    »Meena.«
    Seine Stimme war wie flüssige Seide. Sie konnte sie fast spüren, sie glitt über ihre Haut wie die glatte weiße Baumwolle ihres Nachthemdes.
    Er rief sie. Er rief sie, wie der Blitz den Donner rief.
    Was sollte sie tun? Was sollte sie ihm sagen?
    Meena trat ans Geländer und beugte sich herunter. »Ich kann jetzt nicht reden, Lucien.«
    Ihre Stimme zitterte ebenso wie ihre Finger, aber sie hielt die hölzerne Stricknadel fest umklammert, in der Hoffnung, dass er es nicht bemerkte.
    »Warum nicht, Meena?«, fragte Lucien besorgt. »Bist du böse, weil ich unseren gemeinsamen Abend absagen musste? Hast du meinen Brief nicht bekommen?«
    Seine Stimme ließ ihr das Herz bis zum Hals klopfen.
    »Doch«, erwiderte sie. »Vielen Dank für die Tasche. Aber es ist jetzt wirklich keine gute Zeit.«
    »Vielleicht sollte ich vorbeikommen«, schlug er vor. »Ich habe versucht dich anzurufen, du bist nicht ans Telefon

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