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Etwas ist faul

Etwas ist faul

Titel: Etwas ist faul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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kostbaren Conrad noch rechtzeitig warnen kannst. Später…«
    »Ja?«
    »Ach Gott – nur Folgendes: Meine Telefonnummer ist Northwestern 1743. Und gib Acht, dass man dich nicht wieder falsch verbindet.«
    Sie warf ihm einen bezaubernden Blick zu, halb trauernd, halb lächelnd.
    »Ich werde es nicht vergessen – ich werde es bestimmt nicht vergessen.«
    »Also gut. Auf Wiedersehen. Und wenn…«
    »Ja?«
    »Um noch einmal auf die ersten Christen zurückzukommen: Einmal mehr würde doch nicht allzu viel ausmachen, nicht wahr?«
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken. Ihre Lippen berührten die seinen kaum.
    »Ich mag dich gern – ja, ich mag dich. Du wirst immer daran denken, was auch passiert, nicht wahr?«
    Widerstrebend löste Anthony sich von ihr und näherte sich seinen Häschern.
    »Ich bin bereit, mit Ihnen zu kommen. Wie ich annehme, haben Sie nicht die Absicht, diese junge Dame ebenfalls festzunehmen, nicht wahr?«
    »Nein, Sir – das geht uns nichts an«, sagte der Kleine.
    Anständige Burschen, diese Männer von Scotland Yard, überlegte Anthony, als er den beiden die schmale Treppe hinunter folgte.
    Von der alten Frau im Laden war nichts zu sehen; Anthony hörte jedoch, wie es hinter einer Tür im rückwärtigen Teil des Ladens schnaufte, und vermutete, dass sie die Ereignisse mit Vorsicht beobachtete.
    Wieder auf der schmutzigen Kirk Street, holte Anthony tief Luft und richtete sich an den kleineren der beiden Männer.
    »Also, Inspector – Sie sind doch wohl Inspector?«
    »Ja, Sir. Detective Inspector Verrall. Das hier ist Detective Sergeant Carter.«
    »Also, Inspector Verrall, jetzt ist wohl der Zeitpunkt gekommen, dass wir vernünftig miteinander reden – und auch, dass Sie mich anhören. Ich bin nicht dieser Conrad – wie hieß er noch? Mein Name ist Anthony Eastwood, wie ich bereits sagte, und von Beruf bin ich Schriftsteller. Wenn Sie mich zu meiner Wohnung begleiten wollen, werde ich in der Lage sein, meine Identität Ihnen gegenüber nachzuweisen.«
    Irgendetwas in der sachlichen Art, in der Anthony sprach, schien die Beamten zu beeindrucken. Zum ersten Mal huschte ein zweifelnder Ausdruck über Verralls Gesicht. Carter war offenbar nicht so leicht zu überzeugen.
    »Das könnte Ihnen so passen«, fauchte er. »Vielleicht erinnern Sie sich, dass die junge Dame Sie mit ›Conrad‹ anredete.«
    »Aber das hat doch damit nichts zu tun. Ich gebe ja zu, dass ich mich aus – äh – persönlichen Gründen der Dame gegenüber als Conrad ausgab. Eine rein private Angelegenheit, verstehen Sie?«
    »Und das sollen wir glauben, was?«, bemerkte Carter. »Nein, Sir, Sie kommen mit. Halt mal das Taxi an, Joe.«
    Ein vorüberfahrendes Taxi wurde gestoppt, und die drei Männer stiegen ein. Anthony machte einen letzten Versuch und wandte sich dabei direkt an Verrall als den leichter zu Überzeugenden.
    »Hören Sie, mein lieber Inspector wem schadet es eigentlich, wenn Sie mit in meine Wohnung kommen und sich überzeugen, dass ich die Wahrheit sage? Sie können das Taxi warten lassen, wenn Sie wollen – das ist doch ein großzügiges Angebot. Keine fünf Minuten wird es dauern.« Verrall blickte ihn forschend an.
    »Also gut«, sagte er plötzlich. »Es klingt zwar merkwürdig, aber ich glaube, dass Sie die Wahrheit sagen. Schließlich wollen wir uns auf der Wache nicht blamieren, weil wir den Falschen verhaftet haben. Wie ist die Adresse?«
    »Brandenburg Mansions achtundvierzig.«
    Verrall beugte sich vor und rief dem Taxifahrer die Adresse zu. Schweigend saßen die drei im Wagen, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren, Carter aus dem Wagen sprang und Anthony von Verrall mit einer Handbewegung aufgefordert wurde, dem Sergeant zu folgen.
    »Für Unannehmlichkeiten besteht kein Grund«, erklärte Verrall, als er ebenfalls ausstieg. »Wir werden so tun, als käme Mr Eastwood mit zwei Freunden nachhause.«
    Anthony war für diesen Vorschlag ausgesprochen dankbar, und seine Achtung vor der Kriminalbehörde stieg von Minute zu Minute.
    Im Hausflur hatten sie das Glück, Rogers, dem Portier, zu begegnen. Anthony blieb stehen.
    »Ah – guten Abend, Rogers«, bemerkte er beiläufig.
    »Guten Abend, Mr Eastwood«, erwiderte der Portier respektvoll.
    Er war Anthony zugetan, der ein Beispiel für liberale Gesinnung gab, welches man von seinen Nachbarn nicht immer sagen konnte.
    An der Treppe blieb Anthony stehen.
    »Übrigens, Rogers«, sagte er beiläufig, »wie lange wohne ich eigentlich jetzt schon hier?

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