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Eulen

Eulen

Titel: Eulen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiassen
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ist! Pokerface – so nah war Schlange dran!« Mit den Händen zeigte Kalo eine Entfernung von einem knappen Meter. »Mit Schirm hier hab ich vertrieben!«
    Im selben Moment trat Kalo in einen Eulenbau und verstauchte sich den Fuß. Ohne Curlys Hilfe anzunehmen, hüpfte er auf einem Bein zu seinem Wagen zurück.
    »Ich gehe jetzt. Sie mich ja nicht wieder rufen!«, fauchte er noch.
    »Hören Sie, ich hab doch gesagt, es tut mir Leid. Wie viel bin ich Ihnen schuldig?«
    »Sie kriegen zwei Rechnungen. Eine für Hunde, eine für Bein.«
    »Nun mal langsam …!«
    »Na ja, vielleicht auch nicht. Vielleicht ich geh gleich zu Anwalt.« Kalos Augen begannen zu leuchten. »Kann sein, ich keine Hunde mehr trainieren kann, weil Schmerzen in Bein, jawohl. Vielleicht auch klagen – auf, wie heißt gleich, Arbeitsunfähigkeit.«
    »Nun machen Sie mal ’nen Punkt.«
    »Mama Paula großer Konzern. Mit Haufen Geld, stimmt?«
    Nachdem Kalo mit dröhnendem Motor weggefahren war, hatte Curly sich vorsichtig auf den Weg zum Bauwagen gemacht. Die Wassermokassinschlange lag jetzt nicht mehr auf der Stufe und sonnte sich, aber Curly wollte kein Risiko eingehen. Er stellte eine Trittleiter auf und schwang sich durch ein Fenster.
    Zum Glück hatte er die Telefonnummer von dem Reptilienfänger aufbewahrt, der so erfolgreich die Alligatoren aus den Toiletten geholt hatte. Der Mann war zwar gerade unterwegs, um einen Iguana einzufangen, aber seine Sekretärin versprach, er würde so bald wie möglich zum Bauplatz kommen.
    Fast drei Stunden lang wagte Curly sich nicht aus dem Wagen, bis der Reptilienfänger endlich vorfuhr. Nur mit einem Kissenbezug und einem umgearbeiteten Golfschläger bewaffnet, suchte der Typ das ganze Grundstück nach Wassermokassinschlangen mit glitzernden Schwänzen ab.
    Es war nicht zu fassen, aber er fand keine einzige.
    »Das ist doch nicht möglich!«, brüllte Curly. »Heute Morgen war noch der ganze Platz voll!«
    Der Reptilienfänger zuckte mit den Achseln. »Bei Schlangen weiß man nie. Die können wer weiß wo sein.«
    »Das gefällt mir aber gar nicht!«
    »Sind Sie sicher, dass es Mokassins waren? Ich hab noch nie eine mit glitzerndem Schwanz gesehen.«
    »Vielen Dank für die Hilfe«, sagte Curly schneidend und knallte die Tür des Bauwagens zu.
    Inzwischen war er derjenige, der sich schneidenden Spott anhören musste. »Vielleicht können Sie die Schlangen ja dressieren, dass sie das Grundstück bewachen«, sagte Chuck Muckle. »Das mit den Hunden hat ja nicht geklappt.«
    »Es ist wirklich nicht komisch.«
    »Da haben Sie sogar Recht, Mr. Branitt. Die Sache ist alles andere als komisch.«
    »So ’ne Mokassin kann einen Menschen umbringen«, sagte Curly.
    »Stimmt. Kann sie auch einen Bulldozer umbringen?«
    »Na ja … vermutlich nicht.«
    »Also dann, worauf warten Sie noch?«
    Curly seufzte. »Sehr wohl, Sir. Montagmorgen geht’s los.«
    »Das ist Musik für meine Ohren«, sagte Chuck Muckle.
     
    In der Besenkammer stank es stechend nach Chlorbleiche und anderen Putzmitteln. Außerdem war es stockdunkel.
    Dana Matherson hatte zugepackt und Roy abgefangen, als er auf die Turnhalle zurannte, hatte ihn in das Kabuff gezerrt und die Tür hinter sich zugeknallt. Wendig hatte Roy sich aus Danas feuchtem Griff befreit und hockte jetzt auf dem Boden zwischen lauter Plastikflaschen und anderem Kram, während Dana umherstolperte und blind zustieß.
    Auf dem Hosenboden rutschte Roy vorsichtig auf den dünnen Lichtstreifen zu, wo er die Tür vermutete. In diesem Moment gab es irgendwo über ihm ein dröhnendes Geräusch und gleich darauf einen Aufschrei – offensichtlich hatte Dana einem Blecheimer einen kräftigen Kinnhaken versetzt.
    Irgendwie schaffte Roy es, im Dunkeln den Türknauf zu finden. Er riss die Tür auf und wollte sich hinausstürzen in die Freiheit. Aber nur sein Kopf schaffte es, bevor Dana ihn wieder einfing. Roys Fingerspitzen rieben quietschend über das Linoleum, als Dana ihn zurück in das Putzkämmerchen zog und die Tür schloss. Roys Hilfeschreie blieben ungehört.
    Als Dana ihn hochriss, tastete Roy verzweifelt nach irgendetwas, womit er sich verteidigen konnte. Mit der rechten Hand erwischte er einen Besenstiel oder dergleichen.
    »Jefft hab ich dich, Cowgirl«, sagte Dana heiser.
    Er nahm Roy in den Schwitzkasten und presste ihm die Luft aus den Lungen. Roys Arme waren zu beiden Seiten festgeklemmt und die Beine baumelten herunter wie die einer Stoffpuppe.
    »Ffo, tut eff dir jefft

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