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Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Titel: Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Kay
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Boden, resigniert seufzend griffen sie nach ihren Teetassen um sich aufzuwärmen. Die darauffolgende quälende Stille dehnte sich immer weiter in dem kleinen Raum aus. Ich schnappte nach Luft.
    Sam sammelte sich und fragte bemüht kontrolliert: »Wissen Sie schon, was passiert ist?«
    Der Ältere der Männer nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Teetasse, kratze sich am Kopf und deutete auf den Riss, der sich durch das gesamte Segel zog. »Blitzeinschlag, vermute ich«, sagte er knapp. Dann kniete er sich nieder und fuhr mit seiner Hand die beschädigte Stelle nach. »Das ist nicht einfach nur gerissen, die Krafteinwirkung muss viel größer gewesen sein.«
    Ich erstarrte, mein Herz schlug mir nun bis zum Hals. Erst jetzt begriff ich die Zusammenhänge. Er hatte Recht, ich wusste es. Seine Theorie erklärte diesen Knall, den ich hörte, bevor ich den Strand erreichte.
    »Das Nordseewetter ist unberechenbar, an der Küste bedarf es manchmal nur wenige Minuten für ein Unwetter. Habt ihr das aufkommende Gewitter nicht bemerkt?«
    »Ich habe den Knall gehört«, flüsterte ich mit flatteriger Stimme. Alle starrten mich an. Mein Herz schlug noch heftiger. »Mir war nicht klar, dass es ein Blitzeinschlag war.«
    »Können wir Ihnen bei der Suche irgendwie helfen? Gibt es Strandbereiche, die wir absuchen können?«, fragte Sam.
    »Keine schlechte Idee«, der alte Mann nickte anerkennend. »Der Wind mischt das Meer gehörig auf. Wir können nicht genau wissen, wo eventuell Teile des Surfbrettes hingetrieben werden.« Nachdenklich zog er an seinem grauen Bart und legte die Stirn in Falten. »Oben in der Westerhever Ecke könnten wir tatsächlich noch Hilfe gebrauchen.« Die Schublade des Holzschrankes in der Ecke neben der Liege knarrte. Der Mann wühlte in ihr und drückte Sam schließlich drei Taschenlampen in die Hände. »Aber wiederbringen.«
    »Danke.« Sam klickte sie an und aus. »Scheinen zu funktionieren.«
    Die Schwimmmeisterin wählte erneut die Handynummer von Vios Eltern. »Mhm …«, sie legte auf. »Immer noch ausgeschaltet. Habt ihr ein Handy dabei, über das ich euch erreichen kann?«
    »Ja, ich habe eins dabei.« Sie reichte Sam einen Block und einen Kugelschreiber, damit er die Nummer notierte.
    Ich dachte an mein Handy, im Handschuhfach von Vios Bully. Augenblicklich überkam mich eine leichte Übelkeit. Ich musste etwas tun, ich musste auch suchen, ich konnte hier nicht einfach sitzen bleiben, während meine Freundin irgendwo da draußen war und meine Hilfe brauchte. Entschlossen zog ich die Wolldecke von meinen Schultern, richtete mich gerade auf und mit all meiner Entschlossenheit sagte ich: »Ich werde mit suchen.«
    »Bist du sicher?« Die Schwimmmeisterin trat zu mir und musterte mich zweifelnd. Besorgt legte sie mir die Hände auf die Schultern und sagte eindringlich: »Du musst das nicht tun. Unsere Suchtrupps …«
    »Ich bin mir sicher«, unterbrach ich sie mit fester Stimme. Ich trat einen Schritt zurück und um meine Entschlossenheit zu unterstreichen, fügte ich hinzu: »Mir geht es gut. Ich möchte bei der Suche helfen.«
    Nik, Adriana, Curly und Fabio trafen in der DLRG Station ein, bevor die Suche begann. Nachdem Sam sie informiert hatte, kamen sie sofort.Adriana, Curly und Fabio deckten bei der Aktion den Strandabschnitt bei Süderhöft ab. Konrad blieb weiterhin verschwunden.
    Der böige Wind wuchs zu einem kleinen Orkan, während Sam, Nik und ich das Westerhever Strandgebiet im Schein unserer Taschenlampen absuchten.
    »Vio! Viiiiioooo!«
    Unsere Rufe gellten durch die Dunkelheit, wurden aber vom Getöse des Sturms verschluckt. Mir war klar, dass dies keinen großen Sinn machte, trotzdem spendete es Kraft zum Weitersuchen.
    Unsere hellen Lichtstrahlen erfassten nur weißen Sand. Kein Lebenszeichen von Vio. Der Wind zerzauste mein Haar. Bibbernd zog ich den Kragen des Troyers hoch, den ich in der Station erhalten hatte, und über dem Neoprenanzug trug. Ich blickte zu Sam hinüber, aus unerklärlichen Gründen schien er in der Dunkelheit zu leuchten. Fast so als wäre er von einer phosphorisierenden Aura umgeben. Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf den Strandabschnitt. Dann beleuchtete der Schein meiner Taschenlampe einen Umriss. In der Ferne zeichnete sich undeutlich etwas ab. Etwas schwamm halb im Wasser.
    »Ich glaub da vorne liegt etwas«, rief ich und hastete mit pochendem Herzen los.
    »Wo?«
    »Da vorne. Direkt am Wasser!«
    Ich rannte so schnell ich konnte, das

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