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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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Kultursenator, wie ja unschwer zu erkennen ist.« Sie lachte nervös auf.
    Vom Land ? Während sie dem Senator die Hand schüttelte, setzte Eva ein besonders strahlendes Lächeln auf. Jetzt fiel ihr auch der Name der Frau wieder ein, Janna – die glühte ja richtiggehend für diesen wichtigen Mann. »Ich arbeite seit drei Tagen für einen Ihrer Senatskollegen, von daher bin ich doch eher aus der Stadt «, versetzte Eva charmant, ohne Janna eines Blickes zu würdigen.
    Das Lächeln des Senators war sonnig. »So? Der Glückliche. Wer ist es denn?«
    Bevor Eva antworten konnte, war die Gastgeberin plötzlich da und schüttelte hocherfreut die Hand des Senators.
    »Sieh an, hoher Besuch! Wie schön, dass Janna Sie loseisen konnte, sie hat mir angedeutet, dass sie es versuchen wollte, aber um ehrlich zu sein, habe ich keinen Pfifferling darauf gegeben!« Irmelas saftiges Lachen erklang. »Kommen Sie, ich stelle Sie allen vor …« Und damit zog sie den Senator kurzerhand ins Wohnzimmer hinüber.
    Eva sah ihr – und der hinterherwieselnden Janna – belustigt nach. Na ja, sie hätte sich den Seitenhieb auf Janna auch sparen können. Vielleicht war die einfach nur nervös, weil sie eine wichtige Persönlichkeit mit hierhergeschleppt hatte.
    In diesem Moment tauchte Silke neben Eva auf.
    »Guck dir das an, wie sie alle um ihn herumglucken«, flüsterte die Freundin. »Die haben bestimmt so einen inneren Kompass, der sie unweigerlich zum attraktivsten und erfolgreichsten Mann im ganzen Raum zieht.« Silke zog ihre Mundwinkel tadelnd nach unten.
    »Ach, lass sie doch. Es ist ein Spiel, weiter nichts.«
    Die schmale, blonde Charlotte war zu ihnen getreten. »Ich wusste gar nicht, dass Janna so dicht am obersten Chef dran ist«, bemerkte sie mit Blick auf die Frauengruppe, in deren Mitte der Kultursenator thronte wie eine Sonne im Kreise ihrer Planeten.
    »Seit zwei Monaten arbeitet sie bei den Festspielen, da wird sie wohl häufiger mit ihm zu tun haben«, erklärte Silke. »Aber schau dir an, wie Vera mit den Wimpern klimpert! Dabei hat sie einen Geliebten, neben ihrem Ehemann …«
    »Der ist aber abgehauen«, korrigierte Charlotte. »Aber woher weißt du, dass sie eine Affäre hat? Ich dachte, das sei streng geheim.«
    »Na, von Ellen. Und die hat es von Kirsten, der es Vera selber erzählt hat. Und zwar nicht unter dem Siegel der Verschwiegenheit, sonst hätte es Kirsten ja nicht weitergegeben.«
    »Ach so«, sagte Charlotte. »Dann.«
    Eva sagte nichts. Ihr Blick war zufällig wieder auf Kirsten und Nils gefallen. Die beiden saßen mittlerweile auf dem Sofa, dicht nebeneinander. Zwar hielten sie weder Händchen noch küssten sie sich, aber sie sahen sehr vertraut aus. Junge Liebe … Eva verspürte einen Stich im Herzen. War das etwa Neid? Womöglich ja. Schließlich war das doch der Grund, warum sie sich mit all den Männern von der Kontaktanzeige traf: um irgendwann auch mal so dazusitzen, als junge Liebe … Aber mit Kerlen wie Fred und Sebastian würde so etwas nie passieren.
    Sie wandte sich ab und schlenderte ein wenig durch die Räume. Als sie einmal unerwartet Nils’ Blick begegnete, wurde sie rot, nickte fahrig und floh hinaus auf den Balkon. Sie ärgerte sich über sich selbst – wie uncool von ihr! –, vergaß Nils und Kirsten aber wieder, als der Senator zu ihr hinaustrat und sie in eine angeregte Unterhaltung verwickelte.
    John hatte keinerlei Allüren, wie es schien, allerdings den Hang, sich in weiblicher Bewunderung zu sonnen. Er erzählte kurzweilig und amüsant von seinem Job, und er versäumte auch nicht, sich nach Evas Lebensumständen zu erkundigen. Nach einer Weile spürte Eva, wie sie die Unterhaltunggenoss. Sie lachten reichlich, und John machte ihr gelegentlich Komplimente. Sie wollte nichts vom Senator, aber seine Bewunderung nahm sie trotzdem schamlos entgegen. Dass drinnen vermutlich ein paar missgünstige Mienen ihre angeregte Unterhaltung verfolgten, ignorierte sie bewusst. Irgendwann drehte Eva ihr Gesicht in die Sonne und seufzte wohlig.
    »Sie sind erfrischend«, sagte John. »Wie eine erlösende Brise an einem heißen Tag.«
    Eva lachte. »Woher haben Sie denn den Spruch? 1. Preis Lyrikwettbewerb, den Sie vorgestern verliehen haben?«
    »Er ist selbst gebacken«, erwiderte er gekränkt, und dann brachen sie gleichzeitig in Gelächter aus.
    »Schön, dass es auch Politiker wie Sie gibt, ganz ungekünstelt und entspannt«, sagte sie.
    John grinste schief. »Das ist mein Sonntagsgesicht.

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