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Eva und die Apfelfrauen

Eva und die Apfelfrauen

Titel: Eva und die Apfelfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Kraetschmar
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Griff daran hinderte, noch einmal auf Sergio loszugehen.
    Die Kapuze war ihm vom Kopf geglitten. Er war ein hübscher junger Mann, sah man davon ab, dass es in seinen Augen mordlustig glitzerte und um seinen Mund ein ausgesprochen hässlicher Zug lag, als er Sergio betrachtete, der sich gerade mühsam hochrappelte.
    Â» Lennart, bist du verrückt geworden? « , fuhr Mimi ihren Freund an. Sie baute sich vor ihm auf und stützte die Hände in die Hüften. » Hör sofort auf, dich zu prügeln! Was fällt dir ein, du Rindvieh! « Immerhin schienen ihre scharfen Worte Lennart zu besänftigen.
    Â» Beleidige nicht meine Galloways. Die haben mehr Verstand als der hier « , warf Loh ein. Er hatte Lennart den Arm auf den Rücken gedreht.
    Â» Ich bin gekommen, damit wir endlich reden! « , gab Lennart heftig zurück und warf Sergio einen wütenden Blick zu. » Über unsere Beziehung! Über das Baby! Ist dieser Schönling der Grund, weshalb du mir seit Tagen am Telefon ausweichst? Lass! Mich! Los! « Letzteres galt Loh.
    Â» Nein, ist er nicht! Er ist nur ein guter Freund. Er hat mich getröstet, weil wir gerade auf einem Begräbnis waren, wenn du es genau wissen willst « , gab Mimi scharf zurück, während Eva kurz darüber sinnierte, was Mimi so unter » guter Freund « verstand.
    Â» Mitten in der Nacht? « , fragte Lennart ungläubig.
    Â» Ja! Hier ticken die Uhren anders als in Berlin! «
    Vorsichtig befingerte Sergio sein Auge und zuckte zusammen. Er fühlte bereits, wie es zuschwoll. » Was will diese idiota von mir? Warum er schlägt mich? « , fragte er verwirrt. » Und welche Baby? «
    Â» Lennart ist Mimis Freund « , erklärte Dorothee ihm leise. Wenn ihre Tochter ihm nicht auf die Sprünge half, würde sie es eben tun. » Und sie ist schwanger. «
    Â» Kommt, wir gehen ins Haus. Das muss nicht das ganze Dorf mit anhören « , drängte Julika und schloss die Tür auf. Keinen Augenblick zu früh: Schräg gegenüber ging gerade ein Licht an.
    Â» Kommt ihr mit diesem Typen zurecht, oder soll ich lieber mit reinkommen? « , fragte Loh Eva. Er gab Lennart frei, der rieb sich das schmerzende Handgelenk.
    Â» Das ist nicht nötig. Wir sind nicht so hilflos, wie wir aussehen. Danke für deine Hilfe. «
    Â» Ihr und hilflos aussehen? « Loh schnaubte amüsiert. » Gute Nacht. Es war… ein interessanter Abend. «
    Er verschwand in seiner Hofeinfahrt, und zu spät fiel Eva ein, dass sie immer noch nicht wusste, was er mit dem Pfarrer besprochen hatte. Sie ging hinter den anderen her ins Haus.
    Â» Ich will nicht vor allen Leuten mit dir sprechen. Und schon gar nicht vor dem da « , sagte Lennart eigensinnig und wies mit dem Kopf auf seinen Kontrahenten.
    Mimi musterte ihren Freund, als sähe sie ihn zum ersten Mal. Dann antwortete sie resolut: » Gut. Dann komm mit nach oben in mein Zimmer. «
    Â» Oooooh nein « , rief Julika empört. » Erst mal entschuldigt er sich bei Sergio! «
    Die Freundinnen gingen mit ihrem italienischen Gast insWohnzimmer, nur Dorothee verschwand in der Küche.
    Â» Für mich keinen Rotwein mehr « , rief Nele ihr nach. » Auf gar keinen Fall! «
    Â» Bekommst du auch nicht « , sagte Dorothee, als sie kurz darauf zurückkam. » Hier. «
    Sie hielt Sergio einen Beutel hin, den sie mit Eiswürfeln gefüllt hatte. Sie konnte nicht anders– sie fühlte sich für das Dilemma mitverantwortlich. Hätte sie Mimi sofort nach Hause geschickt, wäre es schließlich nie so weit gekommen. Aber vielleicht wurde ja jetzt alles gut…
    Â» Grazie « , sagte er und hielt sich das Eispack ans Auge.
    Nele gähnte. » Ich verschwinde. Ich kann echt nicht mehr « , erklärte sie.
    In diesem Moment drangen aus Mimis Zimmer Geräusche zu ihnen herunter, die ihnen verrieten, dass sich das junge Paar gerade leidenschaftlich versöhnte.
    Marion rollte mit den Augen. » O nein! Bitte nicht! « , entfuhr es ihr.
    Â» Bunga bunga « , murmelte Sergio kopfschüttelnd und richtete den Blick zur Decke.
    Dorothee lief rosig an. » Soll ich mal nach oben gehen? «
    Sergio wehrte ab. » Ragazzi « , sagte er, als erkläre das alles.
    Â» Gute Nacht allerseits! « , meinte Marion. » Ich muss auch dringend schlafen. Morgen früh geht’s im Hort weiter. Wenn wir uns nicht mehr sehen,

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