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Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt

Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt

Titel: Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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froh, als ich von den Frauen weg war und in dem sich hin und her bewegenden Strom der Menge verschwand. Es würde eine Weile dauern, um in die Außenbezirke zu kommen. Damit hatte ich gerechnet, doch jetzt, wo sich alle innerhalb der Absperrungen drängten und die Gehwege entlangbummelten, war es noch offensichtlicher. Einige Straßen waren gesperrt. Soldaten säumten die Umzugsstrecke, viele standen in der schmalen Straße und suchten – das Gewehr im Anschlag – die Dächer der Gebäude ab.
    Ich drängte mich zwischen den Schaulustigen hindurch, wich einem Mann aus, der stehen geblieben war, um sich die Schnürsenkel zu binden. Als ich an einem Restaurant vorbeikam, spähte ich nach der Zeit auf der Uhr im Innenraum. Es war Viertel nach neun. Caleb war von Harpers Kontaktperson aus dem Gefängnis geführt worden. Mittlerweile sollten ihn schon die Dissidenten in den Außenbezirken in Empfang nehmen. Sie waren vielleicht schon im Hangar. Da die Soldaten in der Innenstadt zusammengezogen wurden, wären die Sicherheitsvorkehrungen an der Mauer nicht mehr so hoch. Niemand würde zu den Baustellen gehen. Es konnte eine Stunde oder länger dauern, bis die Handvoll Soldaten im Gefängnis Calebs Verschwinden bemerkte und es den Turmwächtern meldete.
    Der Tag war drückend heiß. Ich zupfte am Ausschnitt meines Pullovers und wäre gern aus der Sonne geflüchtet. Rings um mich sprachen die Menschen aufgeregt über den Hochzeitsumzug, das Kleid der Prinzessin und die Zeremonie, die überall in der Stadt auf Anzeigetafeln übertragen würde. Ihre Stimmen klangen weit entfernt, als meine Gedanken zu Caleb zurückkehrten, sie waren nur ein Chor, der mit den Hintergrundgeräuschen verschmolz. Harper hatte mir versichert, dass man ihm nichts angetan hatte. Er hatte gesagt, dass es ihnen gelingen würde, ihn herauszuschaffen. Er hatte versprochen, dass Jo sich um sichere Verstecke für uns auf dem Pfad kümmern würde, dass sie im Hangar auf mich warten würden. Als ich mich allmählich den Außenbezirken näherte, vergingen die Minuten schneller. Ich ließ die Vorstellung zu, wie ich Caleb dort sehen würde, in dem offenen Raum. Wie unsere Finger ineinander verschlungen wären, wenn wir in den dunklen Tunnel hinabstiegen und die Stadt hinter uns ließen.
    Als ich mich dem alten Flughafen näherte, beschleunigte ich meine Schritte und schlängelte mich durch die Menschenmenge, die Meter für Meter lichter wurde. Ich sah niemandem ins Gesicht. Stattdessen richtete ich den Blick auf jenen Fleck im Süden, neben der Hauptstraße, wo sich vor den Häusern rissiger Asphalt erstreckte.
    Die Außenbezirke waren ruhig. Zwei Männer saßen auf umgedrehten Eimern auf dem Schotter und teilten sich eine Zigarette. Aus einem Fenster im ersten Stock hängte jemand Wäsche auf. Ich ging über den Parkplatz des Flughafens und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Der König war nun vielleicht schon in meiner Suite und hatte gerade festgestellt, dass ich verschwunden war. Nun war es zu spät. Ich war hier, nur wenige Minuten vom Hangar entfernt, ganz nah bei Caleb. Er war hinter dieser Tür und wartete mit gepackten Rucksäcken auf mich.
    Ich huschte in den alten Hangar, die Flugzeuge ragten vor mir auf. Als ich das Hinterzimmer erreichte, waren die Kisten dort weggeräumt und der Tunnel freigelegt, doch Jo war nicht zu sehen. Ich suchte das andere Ende des Hangars ab, aber auch dort war kein Anzeichen von Harper oder Caleb. Auf dem Tisch lagen keine Karten. Auf dem Boden standen keine Laternen. Durch das zerbrochene Fenster strömte Licht herein und warf seltsame Schatten auf den Beton.
    Die Stille reichte aus, dass sich die feinen Härchen auf meinen Armen aufstellten. Zu meinen Füßen standen zwei Rucksäcke, geöffnet, jemand hatte den Inhalt durchsucht. Schlagartig wurde mir klar, dass etwas schiefgegangen sein musste. Ich rannte aus dem Raum. Ich sah mich im Hangar um – die verrosteten Treppen, die in den Ecken standen, die hoch aufragenden Flugzeuge. In dem Flugzeug links von mir waren bis auf eine alle Sonnenblenden heruntergezogen. Etwas – oder jemand – bewegte sich darin. Ich drehte mich um und ging mit gesenktem Kopf auf die Tür zu.
    Ich hatte fast den Ausgang erreicht, als mir eine vertraute Stimme hinterherrief, sie hallte von den Wänden wider. »Keine Bewegung, Genevieve.«
    Ich sah auf. Die ersten Soldaten kletterten aus dem Flugzeug und richteten die Gewehre auf mich. Ihre Gesichter waren von Hartplastikmasken

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