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Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Titel: Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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in der Nähe stand und mich mit zusammengekniffenen Lippen beobachtete. Sie sah viel älter aus als bei unserem ersten Aufeinandertreffen, ihr Rücken gekrümmt, ihre Haut von der Sonne ausgedorrt und ledrig. »Du hättest es mir früher sagen müssen«, bemerkte sie, während sie über ihre Schulter blickte, um sicherzugehen, dass die Mädchen weit genug voraus waren.
    »Was sagen?«, fragte ich.
    »Dass du schwanger bist.« Beatrice strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Es gab ein paar Gerüchte in den Adoptionszentren, aber ich war mir nicht sicher, ob sie wahr waren. Das ist der dritte Morgen, an dem du dich übergeben hast. Vielleicht kriegen die Mädchen das nicht mit, aber ich schon.«
    Ich sah auf den Asphalt hinab und schob etwas Sand über die kleine Pfütze aus Erbrochenem. »Ich wollte nicht, dass sie es wissen«, antwortete ich. »Sie machen sich auch so schon genug Sorgen.«
    Sie half mir auf, führte mich vom Rand des Felsvorsprungs weg und gemeinsam folgten wir den Mädchen. Sie blickte stur geradeaus und traute sich nicht, mich anzusehen, als sie fragte: »Ist es von Caleb?«
    Ich antwortete nicht. Mit jeder Person, die die Wahrheit kannte, wurde es ein Stück realer und ich hängte mein Herz ein bisschen mehr daran – an dieses kleine Mädchen, meine Tochter, und das Leben, das wir in Califia führen konnten. Ich konnte mich kaum auf das konzentrieren, was vor mir lag: Wie wir zum Ozean kommen würden, was wir als Nächstes essen würden, wo wir die Nacht verbringen würden. Es bestand immer noch das Risiko, dass ich sie verlieren würde, dass alles vorbei wäre.
    Beatrice hielt den Kopf gesenkt und sprach langsam und überlegt. »Du kannst es mir sagen, Eve«, bat sie. »Du sollst wissen, dass du mir vertrauen kannst. Was mit Caleb passiert ist, war ein Fehler. Ich bin in Panik geraten. Dein Vater hat gedroht, ihr etwas anzutun.« Ihr Blick blieb an Sarah hängen, die einige Meter vor uns lief und Helene half.
    »Ich vertraue dir«, antwortete ich. »Ich weiß, du würdest es ungeschehen machen, wenn du könntest.«
    Beatrice schlug die Hand vor den Mund. »Du wirst es selbst erleben«, sagte sie. »Es ist nicht einfach. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich viele Fehler gemacht habe – zu viele. Ich habe so sehr versucht, sie zu beschützen.«
    »Du wusstest nicht, was es mit den Schulen auf sich hat«, entgegnete ich. Ich dachte an die Nacht zurück, in der ich Beatrice zum ersten Mal begegnet war, und daran, wie wohlgehütet das Geheimnis gewesen war. Wie die meisten Menschen in der Stadt hatte sie geglaubt, die Mädchen hätten sich freiwillig für das Geburtenprogramm gemeldet.
    »Du hättest mir sagen sollen, dass du schwanger bist«, fuhr Beatrice fort. »Ich hätte dir helfen können. Hier sind wir nun, ganz allein, und du leidest wie ein Hund. Du hättest es mir sagen sollen.« Sie drückte meine Hand und die Wärme der Berührung tröstete mich.
    Ich beobachtete Sarah, die ein Stück weiter vorne neben Helene ging und einen Stein wie einen Ball vor sich hertrat, während sie die schmale Straße entlangstapften. Sie hatte in einem Haus einen Kleidersack gefunden, den sie mit einigen ihrer Habseligkeiten gefüllt hatte und der nun von ihrer Schulter baumelte. Die Mädchen hielten sich in der Mitte der Straße, weit genug von dem steilen Abhang entfernt, wie ich sie angewiesen hatte. »Sie kommt schon klar, Beatrice«, sagte ich. »Sie steckt das alles viel besser weg als die anderen Mädchen. Das sagt einiges über sie aus.«
    Beatrice hielt den Blick auf die Straße gerichtet, während wir weiterliefen. »Das ist lieb von dir«, antwortete sie. »Sie hat mich aber nicht gerade in ihr Herz geschlossen. Du hast gesehen, wie sie sich verhält, das weiß ich.«
    Ich nickte. Wenn sich Sarah abends schlafen legte und sich dabei einen Platz neben Helene oder Kit suchte, konnte ich jedes Mal einen Anflug von Enttäuschung über Beatrices Gesicht huschen sehen. Sarah bestand darauf, ihre Tasche selbst zu tragen und neben ihren Freundinnen zu laufen, und die Unterhaltungen zwischen Mutter und Tochter, die ich mitbekommen hatte, wirkten immer ein wenig gezwungen und unbehaglich. Beatrice fragte etwas und Sarah antwortete kurz und einsilbig. »Das braucht seine Zeit«, beruhigte ich sie.
    Beatrice nickte. Sie drückte noch einmal meine Hand und blickte dann wieder zu Sarah. Die Mädchen waren am Straßenrand stehen geblieben. Clara war bei ihnen. Sie sahen hinunter auf etwas, das sich

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