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Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Titel: Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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schützen.
    »Aber es ist nicht entzündet – noch nicht«, antwortete Beatrice. Beide drehten sich um, als sie mich kommen hörten.
    Beatrice schüttelte den Kopf. »Du hast nichts Neues über das Funkgerät gehört?«, fragte sie. »Es gibt keine Posten des Pfads hier in der Nähe? Wenn wir doch nur einen Ort finden könnten, um uns eine Weile auszuruhen … und sei es nur für eine Woche oder so …«
    »Die meisten Rebellen haben sich auf den Weg in die Stadt gemacht. Diejenigen, die sich außerhalb der Mauern aufhalten, verhalten sich ruhig«, antwortete ich. »Die einzigen Nachrichten, die ich gehört habe, kamen von Überlebenden in der Stadt. Es gibt keine öffentlichen Hinrichtungen mehr, aber die Leute werden zu Hause abgeholt und verhört. Die Kolonien halten sich ebenfalls bedeckt – wenn sie jetzt nicht gekommen sind, glaube ich nicht, dass sie überhaupt noch kommen werden.«
    »Und meine Mutter …?«, erkundigte sich Clara.
    Ich schüttelte den Kopf. Seit dem Ende der Belagerung hatte ich nichts von Tante Rose gehört. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass sie und Charles noch am Leben waren, auch wenn der König wusste, dass zumindest Charles an unserer Flucht beteiligt gewesen war.
    Wir setzten uns vor das niedrige Gestrüpp, Schulter an Schulter, um uns gegenseitig ein bisschen zu wärmen. Clara stieß einen tiefen Seufzer aus. Ihre Knie waren aufgeschürft und blutig, wo sie über die Felsen geschrammt war, während sie versucht hatte, Helene festzuhalten. »Was, wenn sich Helenes Bein entzündet?«, fragte Clara. »In der Stadt gäbe es Möglichkeiten, sie zu behandeln, aber hier draußen … könnte sie sterben. Was sollen wir den Mädchen dann sagen?«
    Beatrice rieb sich die Stirn. »In den Jahren nach der Epidemie haben die Menschen so etwas auch überlebt. Sie ist nicht die Erste, die sich in der Wildnis einen Arm oder ein Bein gebrochen hat. Wir müssen abwarten und sehen, was passiert.«
    »Du solltest eine Nachricht funken«, schlug Clara vor. Der Mond warf seltsame Schatten auf ihr Gesicht. Ihre Haut sah in dem Licht so bleich aus, dass sie beinahe grau erschien. »Vielleicht können die Rebellen uns Hilfe schicken.«
    »Nur, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt«, antwortete ich. »Das ist zu gefährlich. Moss hat mir von einem Posten auf der Karte erzählt – höchstens einen Tagesmarsch entfernt. Einige Rebellen haben ihn auf ihrem Weg in die Stadt benutzt, aber jetzt ist er verlassen. Wir könnten dort für ein paar Tage unser Lager aufschlagen und uns ausruhen.«
    Beatrice nickte. »Stovepipe Wells? Der Ort, den du erwähnt hast?«
    »Ganz genau«, antwortete ich. »Wir müssen es nur bis dorthin schaffen.«
    »Wir werden sie den gesamten Weg tragen müssen«, warf Clara ein. »Falls sie überlebt.«
    »Sie wird überleben«, entgegnete Beatrice. »Das hoffe ich.«
    Hinter uns knackte etwas, die vertrockneten Zweige brachen unter einem neuen Gewicht. Ich drehte mich um und entdeckte die Gestalt, die zwischen den Büschen stand. Es dauerte einen Moment, bis ich ihre Erscheinung im Mondlicht ausgemacht hatte und erkannte, um wen es sich handelte. »Warum bist du noch auf?«, fragte ich.
    »Was soll das heißen, du hoffst, sie überlebt?«, bohrte Bette nach. »Glaubt ihr, sie könnte sterben?«
    Beatrice erhob sich schnell und ging zu Bette hinüber. »Nein, sie wird nicht sterben«, sagte sie. Sie zog Bette in ihre Arme, um sie zu beruhigen. »Mach dir keine Sorgen. Wir passen auf sie auf. Wir haben ihr Bein gerichtet; wir tun alles, was wir können.«
    Bette rührte sich nicht, selbst als Beatrice sie noch enger an sich zog und ihr tröstend die Hand auf den Kopf legte. Sie sah mich unentwegt an. In ihrem Blick lag eine stumme Anklage.
    »Also gehen wir morgen früh nach Stovepipe Wells«, sagte Clara und stellte sich neben mich. »Wie wir beschlossen haben.« Sie gingen ohne mich über den Grund des Tals zurück zur dunklen Lagerstätte.
    Bette war die Einzige, die sich umdrehte. Unsere Blicke trafen sich. »Sie wird wieder gesund«, sagte ich. Aber sie waren schon einige Meter entfernt und liefen weiter in die Dunkelheit, sodass meine Stimme sie nicht mehr erreichte.

NEUNZEHN
    »Ich hab’s!«, schrie Sarah, während sie durch die Tür in die Motellobby stürmte. »Gewonnen!« Drei Mädchen rannten hinter ihr her, mussten jedoch erkennen, dass sie eine Sekunde zu spät kamen. Sarah hielt die Plüschmaus hoch. Sie hatte nur ein Auge und an ihrer kurzen roten Hose

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